Pfahlbau am Fluss für die Vordenker der Wirtschaft
STEYR. Neuer Fachhochschul-Trakt wurde gestern in Steyr eröffnet.
An Hitzetagen im Frühsommer können Studierende an der Fachhochschule Steyr nicht widerstehen und springen ins eiskalte Wasser der Steyr. Dem Leben am Fluss zollte auch der Linzer Architekt Martin Kneidinger bei seinem Entwurf für das dritte Gebäude, den Erweiterungsbau, auf dem Campus Tribut. Der Pfahlbau, der, auf Säulen gestützt, einem hundertjährigen Hochwasser trotzt und auf Treppen und Hochterrassen mit Kissen Sitzgelegenheiten für die Studierenden bereithält, wurde gestern von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner eröffnet. Mit dem Erweiterungsbau können sich 1400 Studierende in zwölf Studiengängen in Hörsälen, Seminarräumen und Labors auf 13.300 Quadratmetern ausbreiten. Vorher seien Lehre und Forschung wegen der Platznot an ihre Leistungsgrenzen gestoßen, erinnerte Dekan Heimo Losbichler. "Jetzt haben wir wahrscheinlich den schönsten Campus in Österreich", waren sich er und ÖH-Studierendenvertreter Bernhard Grusch als Redner einig.
Landeshauptmann Stelzer betonte die Wichtigkeit, in die Ausbildung der Jugend in Oberösterreich zu investieren: "Wir geben hier gerne Geld aus, denn das ist auch eine Investition in unseren Standort." Der Geschäftsführer der oö. Fachhochschulen, Gerald Reisinger, brachte hierfür den globalen Wettbewerb um die besten Köpfe für die Wirtschaft ins Spiel: "Zwei Drittel der Studierenden, die nicht österreichische Staatsbürger sind, bleiben hier." Das sei eine wesentliche Linderung des Fachkräftemangels.
Für Bürgermeister Gerald Hackl schrieb der gestrige Eröffnungstag Geschichte: "Das ist ein entscheidendes Projekt für die Stadt und war gleichzeitig das schwierigste meiner Laufbahn", verwies er auf viele Rückschläge und Hindernisse, die man gemeinsam gemeistert habe.