OMV-Chemietochter Borealis will Düngemittelgeschäft verkaufen
WIEN/LINZ. Die OMV-Tochter Borealis, an der die OMV mit 75 Prozent beteiligt ist, will ihre Stickstoff-Sparte noch im Laufe dieses Jahres verkaufen und sich auf die Produktion von Polyolefinen und Basischemikalien konzentrieren.
Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der Stickstoffbereich, zu dem auch die Düngemittelproduktion gehört, macht rund 15 Prozent des Gesamtgeschäfts aus. Die OMV hatte erst vor kurzem ihre Beteiligung an der Borealis um 4,1 Mrd. Euro aufgestockt. Borealis betreibt Anlagen für die Pflanzennährstoffproduktion in Österreich und Frankreich. Mit rund 60 Lagern in ganz Europa und einer jährlichen Auslieferung von rund fünf Millionen Tonnen Produkten in West-, Mittel- und Südosteuropa sei man einer der führenden Düngemittelproduzenten in Europa, heißt es in der Borealis-Mitteilung.
Dennoch wird der Bereich nun abgestoßen: "Wir haben mit dem Düngemittelgeschäft einfach keine wettbewerbsfähige Größe", sagte OMV-Chef Rainer Seele am Donnerstag. "Auch wenn es große Volumina sind - im Vergleich zu den Wettbewerbern und auch mit der Auslegung der verschiedenen Standorte hat die Borealis in diesem Geschäftssegment nicht die Economies of Scale." Man habe zwar ein im Grunde wirtschaftlich gesundes Geschäft, aber es fehle die nötige Größenordnung. Die Beteiligung des Unternehmens an Düngemittelproduktionsstätten in den Niederlanden und Belgien ("Rosier") ist von den Verkaufsplänen nicht betroffen.
Wer Borealis-Chef Alfred Stern nachfolgen wird, der ab 1. April in den OMV-Vorstand wechselt, wollte Seele noch nicht verraten. Stern soll in der OMV dem Bereich Chemicals & Materials vorstehen. Der bisherige Bereich Refining & Petrochemical Operations, für den derzeit Thomas Gangl als Vorstand zuständig ist, wird in Refining und Chemicals & Materials geteilt. Gangl bleibe Vorstandsmitglied, sagte Seele.
Von dem im Vorjahr angekündigten Verkaufsprogramm mit einem Volumen von 2 Mrd. Euro habe man bereits über eine Milliarde unterzeichnet, sagte Seele. Das waren im vergangenen Jahr die verbleibenden Anteile an der OMV-Pipelinetochter Gas Connect Austria (GCA), das Tankstellennetz in Deutschland und die Ölproduktion in Kasachstan. "Das Closing und damit die positiven Cash-Effekte erwarten wir im Laufe des Jahres 2021", sagte Seele. Offen sei nun noch der Verkauf der Tankstellenkette in Slowenien und eben das Düngemittelgeschäft der Borealis. "Über die Tankstellenkette in Slowenien verkaufen wir nicht unser eigenes Benzin und Diesel, deshalb haben wir gesagt, wir reduzieren das."
Ein gewinnbringendes Unternehmen mit einem stabilen Absatzmarkt wird verkauft weil es "keine wettbewerbsfähige Größe" hat. Die Seele der Wirtschaft muss aber ziemlich krank sein.
Das Gold des Gärtners und der Landwirtschaft ist der Kompost und Terra Preta!! Den Chemie Cocktail könnes ruhig Verkaufen.
ein Kunstdüngerproduzent reagiert auf die Absichtserklärung der EU-Spitze, die Anwendung von Kunstdünger in der EU drastisch zu reduzieren.
das ist aus der Sicht des Managements ein logischer Schritt und nachvollziehbar, so funktioniert Wirtschaft.
Nicht unbedingt. Wer hat nochmal Glyphosat gekauft weil es verboten wird?
Wird spannend was da am Ende rauskommt...fix ist mal dass es die Manager/Vorstände mit ihren beträchtlichen Gehältern (Hr. Seele ist ja Spitzenreiter was die Höhe seines Managergehalts betrifft) nicht zu verantworten haben werden wenn dann Stellen gestrichen oder das Werk schlimmstenfalls komplett zugesperrt wird...das dürfen dann der brave Steuerzahler und die betroffenen Mitarbeiter selbst ausbaden...in Zeiten wie diesen düstere Aussichten! Noch dazu wo man sich von der (türkisen) Wirtschaftspolitik dank Ahnungslosigkeit auch nichts erwarten kann...
...die Gier des Kapitalismus ist wirklich die neue Geisel der Menschheit...
Einfach traurig, trotz Gewinn wird abgestoßen, Hauptsache die Aktionäre werden befriedigt, Arbeitsplätze sind so einem Konzern egal.
Da wird es so werden das ein weltweiter Player übernimmt und zusperrt. Letztes Jahr waren schon mal die Ägypter im Gespräch. Die liefern dann billiger vom Ausland.....
wieder einmal ein Verkaufsversuch.
Werden jetzt auch schon System relevante Betriebe ans Ausland verkauft!
Mineraldünger Produktion für die Landwirtschaft ist meines Erachtens Systemrelevant!
wer braucht schon Mineraldünger?
Ist doch voll gack.
Sind eh alle Veggie und Öko!
Es ist leider zu befürchten, dass das wieder Arbeitsplätze in Linz kosten wird. Selbst wenn der Bereich durchaus profitabel war. Wer aus Österreich soll das schon kaufen, es wird an ausländische Investoren gehen bzw. An ausländische Firmen, die in der gleichen Sparte tätig sind. Finanzinvestoren haben kein langfristiges Interesse und Firmen der gleichen Branche ziehen im Zweifelsfann die Standorte vor, die in ihrem Heimatgebiet liegen, auch wenn sie vorher was anderes behaupten , siehe MAN. Wird übrigens interessant, was mit der Melaminproduktion passiert, einer langjährigen cash cow der Firma. Die hat, ausser mit dem Rohstoff Harnstoff mit dem nichts Düngemittelgeschäft zu tun.
Melamin ist ein intelligentes Produkt.