Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Oberösterreichs Landwirte brauchen mehr Saisonkräfte

Von Ulrike Rubasch   19.Dezember 2020

Das Gerangel um zusätzliche Saisonarbeitskräfte für die Landwirte ist voll im Gange. Solange für die Bauern nicht klar ist, ob sie mit zusätzlichen Arbeitskräften rechnen können, tun sie sich schwer, die Verträge mit dem Handel für das nächste Jahr zu unterschreiben, insbesondere, weil dieser 2021 mehr heimisches Obst und Gemüse in den Regalen haben will.

"Die Bauern zögern abzuschließen aus Angst, voraussichtlich zu wenig Arbeiter zu haben", sagt der Geschäftsführer des Verbands der Obst- und Gemüsebauern, Stefan Hamedinger. Ein großer regionaler Lebensmittelverarbeiter bestätigt das.

Oberösterreich hat sich klar positioniert. "Wir brauchen 500 zusätzliche Saisonarbeitskräfte, davon könnten 250 Asylwerber sein", sagt Hamedinger. In der vergangenen Saison 2020 konnte man auf ein Kontingent von 1164 in Oberösterreich (3046 in Österreich) zurückgreifen. "Wir wären schon heuer nicht ausgekommen, wenn die Obst- und Gemüseernte keinen Frostausfall gehabt hätte."

Auf Pendler angewiesen

Oberösterreich ist auf Arbeitskräfte aus EU-Drittstaaten angewiesen, weil Pendler aus angrenzenden süd- und osteuropäischen Ländern fehlen. Das Arbeitsministerium will laut bisher bekannten Verordnungsentwürfen die Kontingente nicht erhöhen und stattdessen auf das steigende Arbeitslosenpotenzial zurückgreifen.

Das könnte erhebliche Folgen für die oberösterreichischen Gemüsebauern und im Endeffekt für die Konsumenten haben, warnt Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger: "Es geht auch darum, die Selbstversorgung zumindest mit Obst und Gemüse in Oberösterreich sicherstellen zu können." Die Bauern könnten die ihnen angebotenen Verträge mit teilweisen Mengenerhöhungen nicht abschließen, weil die Frage der Saisoniers nicht geklärt ist.

Dem Einwand, dass die Landwirte nur billige und willige osteuropäische Arbeiter wollten und keine österreichischen Arbeitslosen, begegnet Hamedinger mit dem Verweis, dass man selbst bei 500.000 Arbeitslosen heuer keine geeigneten Kräfte für die volle Saison gefunden habe, die ganztags für 1400 Euro brutto sechs Tage die Woche auf dem Feld und in Obstplantagen arbeiten wollen.

copyright  2024
16. April 2024