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Neuer Eigentümer will Robust Plastics vor dem Aus bewahren

Von Martin Roithner   19.September 2020

Es ist nach dem Anlagenbauer Kremsmüller und dem Fensterhersteller Wick die bisher drittgrößte Insolvenz in Oberösterreich im heurigen Jahr: Am Montag wurde über das Vermögen des Kunststoffverarbeiters Robust Plastics mit Sitz in Mattighofen ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet.

Aktiva von rund 2,4 bis 2,9 Millionen Euro stehen Passiva von 16 bis 17 Millionen Euro gegenüber, teilten die Kreditschutzverbände AKV, KSV1870 und Creditreform mit. Rund 100 Beschäftigte und 500 Gläubiger sind von der Pleite betroffen.

Das Innviertler Unternehmen soll fortgeführt werden. Das plant Thomas Höhrhan, der Robust Plastics übernommen hat. Seit Dienstag sind die Innviertler Teil der EWF-Gruppe (earth, wind & fire invest) aus Krems an der Donau in Niederösterreich.

"Der Schritt in das Sanierungsverfahren war unausweichlich. Die Alternative wäre ein Komplettkonkurs samt Schließung gewesen", sagt Höhrhan im Gespräch mit den OÖN. Bereits vor Corona habe das Unternehmen mit Problemen zu kämpfen gehabt. Wiederholt seien Sanierungsschritte und strukturelle Änderungen eingeleitet worden, sagt Höhrhan. Weil seit der Krise die Hälfte des Umsatzes wegfiel und Aufträge verschoben wurden, ging das Geld aus.

Robust Plastics ist als Zulieferer in der Autoindustrie, in der Verpackungsbranche und im Recycling tätig. Erzeugt werden etwa Tür- und Säulenverkleidungen oder Getränkeverpackungen. Die Kundenliste umfasst Audi, BMW, KTM, Coca-Cola, Pepsi, Vöslauer und Baxter. Das Unternehmen wurde 1874 gegründet, das Werk in Mattighofen gibt es seit 1965. Auch der Tischplattenhersteller Topalit (früher Werzalit) aus Ampflwang ging aus Robust Plastics hervor.

80 statt 100 Mitarbeiter

Die Chancen, dass weiter Kunststoffprodukte in Mattighofen hergestellt werden, stünden gut, sagt der neue Eigentümer. "Die Perspektive ist gegeben. Die Kunden halten uns die Stange, und auch mit den Lieferanten sind wir in guten Gesprächen." Höhrhan will das Unternehmen mit 80 statt rund 100 Mitarbeitern fortführen. Das Sanierungsverfahren soll mit Jahresende abgeschlossen sein. Den Gläubigern wird eine Quote von 30 Prozent geboten, zahlbar binnen zwei Jahren.

Offene Juli- und August-Löhne für die Beschäftigten sollen durch den Insolvenz-Entgelt-Fonds ausbezahlt werden, teilte Oberösterreichs AK-Chef Johann Kalliauer per Aussendung mit.

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20. April 2024