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Millionenstreit zwischen Intertrading und voestalpine ist beigelegt

Von Dietmar Mascher, 29. Mai 2019, 00:04 Uhr
Millionenstreit zwischen Intertrading und voestalpine ist beigelegt
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Alle Klagen wurden fallen gelassen, voestalpine ist jetzt endgültig nicht mehr Aktionärin.

Vier Jahre lang lieferten einander die Aktionäre des Linzer Handelshauses VA Intertrading mit Gutachten untermauerte Rechtsstreits. Jetzt wurde das Kriegsbeil begraben. Alle Klagen wurden zurückgezogen, auf geltend gemachte Ansprüche in Millionenhöhe verzichtet. Das bestätigten gestern die Vertreter beider Seiten den OÖNachrichten.

Das Handelshaus VA Intertrading war im Jahr 1985 Auslöser für die große Verstaatlichtenkrise gewesen. Dabei ging es um riesige Spekulationsverluste auf dem Ölmarkt. Der Vorstand der Muttergesellschaft Voest Alpine wurde damals von Minister Ferdinand Lacina gefeuert. Jetzt, 34 Jahre später, ist die Rolle der voestalpine als Aktionärin der VA Intertrading (VA steht nach wie vor für Voest Alpine) Geschichte. Sie hat ihre letzten Prozent an den ukrainischen Oligarchen Kostyantin Zhevago verkauft. Und genau dieser Verkauf war 2015 Auslöser für eine Millionenklage gewesen.

Denn zwischen Zhevago und seiner Firma Calexco mit Sitz in Luxemburg einerseits und dem Management der Intertrading rund um Langzeitchef Karl Mistlberger andererseits war es zu einem erbitterten Streit um die Mehrheit in der Intertrading gekommen, nachdem aus einem gedeihlichen Miteinander samt Synergieeffekten nichts geworden war.

Dass die voestalpine und ihr Treuhänder, der oberösterreichische Rechtsanwaltskammer-Präsident Franz Mittendorfer, an Calexco verkaufen wollten, verärgerte das Management. Man wolle, dass die Führung des Unternehmens in Österreich bleibe. Das ist mittlerweile gelungen. Die Mitarbeiter und das Management halten 42,66 Prozent am Unternehmen, die Gesellschaft des ehemaligen VA-Tech-Finanzvorstands und B&C-Managers Hanno Bästlein, Kairos, hält 10,97 Prozent. Diese Anteile sind syndiziert und ergeben eine Mehrheit. Calexco hält die restlichen 46,37 Prozent. Die voestalpine ist damit nicht mehr in der VA Intertrading vertreten. Folgerichtig hat Mittendorfer sein Mandat als Treuhänder niedergelegt. Mittendorfers Tätigkeit, der auch disziplinarrechtlich angezeigt worden war, ist in seinem Verfahren bei der Rechtsanwaltskammer Niederösterreich in allen Bereichen als korrekt bestätigt worden. Das bestätigte Mittendorfer, er wollte sich aber nicht näher dazu äußern.

Mistlberger, der die Intertrading stabilisiert und über Jahrzehnte geführt hat, zeigte sich im Gespräch mit den OÖN zufrieden damit, dass die Verfahren nun gütlich beendet worden sind. "Damit können wir weiter für die Zukunft des Unternehmens planen", sagt der 66-Jährige, der derzeit seinen Abgang vorbereitet. Dazu wurde nach Peter Weigl und Peter Köck mit Nils Krage ein weiterer Manager in den Vorstand berufen.

Wann er sich zurückziehe, lässt Mistlberger offen. Die Intertrading handelt weltweit mit Commodities, also Rohstoffen und Lebensmitteln. Wobei Letztere bereits einen Anteil von 50 Prozent erreicht haben. Tendenz steigend. Die 880 Mitarbeiter (140 davon in der Linzer Zentrale) erwirtschaften einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro.

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Autor
Dietmar Mascher
Stellvertretender Chefredakteur, Leiter Wirtschaftsredaktion
Dietmar Mascher

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