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Kremsmüller hängt am Wohl von OMV und Co

Von Sigrid Brandstätter   17.Juli 2019

Ob bei Borealis, OMV oder dem Faserhersteller Lenzing, bei der voestalpine oder in der Linz AG – der Errichter und Instandhalter von Industrieanlagen, Kremsmüller, ist bei den großen heimischen Industrie- und Energiefirmen als Lieferant vertreten. Geht es diesen Firmen gut, dann profitiert auch das familiengeführte Unternehmen.

"Wir sind ein Spätzykliker, sind also zwei Jahre später in einer Hochphase als die produzierenden Betriebe", sagt Gregor Kremsmüller, einer der drei Geschäftsführer des Unternehmens mit 2400 Mitarbeitern, davon 1600 in Österreich.

Kremsmüller kommt aus der Industrie-Instandhaltung, konkret aus dem Rohrleitungsbau. Noch heute ist die Schweißkompetenz im Unternehmen sehr wichtig. Inzwischen macht das Projektgeschäft mit dem Anlagenbau die Hälfte des Umsatzes aus. "Aus diesem Bereich kommt zuletzt auch das Umsatzplus", sagt Kremsmüller. 260 Millionen Euro hat die Firmengruppe 2018 umgesetzt. "Wir haben in den vergangenen Jahren ein konstantes Plus zwischen vier und sieben Prozent erreicht. Zuletzt sieben Prozent." Der Auftragseingang lässt für heuer eine stabile Geschäftsentwicklung erwarten.

Kremsmüller versucht verstärkt, sich in Nischen zu einem "lebenslangen Partner für Anlagen" zu etablieren. Für einen bayerischen Hopfenveredler errichtet der Anlagenbauer eine Hopfenaufbereitungsanlage um 22 Millionen Euro – und steuert das gesamte Investitionsprojekt mit einem Volumen von 65 Millionen Euro. "Wir haben viel Wissen aus der Instandhaltung und können vieles in die richtigen Bahnen lenken", sagt Kremsmüller, der seit Jahresbeginn in einer Dreier-Geschäftsführung agiert. Zum Stiefvater Karl Strauß kam heuer Christoph Sandner, zuvor bei Windhager. Das Unternehmen steckt mitten im Generationswechsel. Der 72-jährige Strauß wird sich 2020 zurückziehen.

Mehr Geschäft mit Klärschlamm

Mehr als ein Viertel des Geschäfts macht Kremsmüller mit petrochemischen Firmen. Große Zukunftssorgen macht sich Gregor Kremsmüller um diese Branche noch nicht: "In Raffinerien wird noch lange produziert und daher noch lange repariert werden."

Großes Wachstum sieht das Unternehmen in der Sparte Energie und Umwelt. Hier wird für die Wien Energie gerade ein Vorzeigeauftrag abgearbeitet: eine Klärschlammtrocknungsanlage um 20 Millionen Euro, die gerade gebaut wird. Weil Klärschlamm künftig nicht mehr auf Feldern ausgebracht werden darf, wird dieser künftig bei 500 Grad getrocknet und dann in Verbrennungsanlagen als Heizmedium eingesetzt.

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28. März 2024