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Invest AG steht mit Füllhorn parat

10.Oktober 2020

Ein Vierteljahrhundert und rund 250 getätigte Investments liegen hinter den Eigenkapitalfonds der oberösterreichischen Raiffeisenbankengruppe. Künftig sollen das Flaggschiff Invest AG, die Raiffeisen KMU Invest AG, Raiffeisen OÖ Invest und Raiffeisen Innovation Invest unter der gemeinsamen Dachmarke "Raiffeisen Invest Private Equity" ihr Beteiligungsgeschäft fortsetzen.

Momentan signalisieren viele heimische Unternehmen zunehmenden Eigenkapitalbedarf, sagten RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller und Beteiligungsvorstand Reinhard Schwendtbauer in einem Pressegespräch. Dem komme die Bank gerne entgegen.

20.000 Beschäftigte

Man habe derzeit 68 Firmen mit einem Gesamtumsatz von 3,4 Milliarden Euro und rund 20.000 Beschäftigten rund 400 Millionen Euro an Beteiligungskapital zur Verfügung gestellt. Weil viele Firmen wegen der Corona-Krise erhöhte Nachfrage an zusätzlichem Eigenkapital angemeldet haben – um leichter und günstiger Kredite aufzunehmen – habe die Invest AG als größte Private Equity Gesellschaft in Österreich zusätzliche 250 Millionen Euro als Beteiligungskapital reserviert.

  • Video: Raiffeisenlandesbank plant Großinvestitionen in Unternehmen

"Wir prüfen derzeit 30 bis 40 Unternehmen und haben dabei keinen Branchenfokus", kündigte Schwendtbauer indirekt fast eine Beteiligungsoffensive an. Grundsätzlich gehe man bei der Auswahl der Betriebe sehr selektiv vor, nur zehn Prozent der Geprüften würden in eine Beteiligung münden.

Die größten RLB-OÖ-Beteiligungen wie voestalpine, Amag, Salinen Austria und Energie AG Oberösterreich sind nicht in der Invest AG geparkt. Diese hat Firmen wie Lenzing Plastics, MTB (Libro, Pagro), Asamer Baustoffe, Kreisel oder Startups wie 7lytix oder andmetics im Portfolio.

Die Rendite hätte die Erwartungen der Eigentümer der Invest AG (49,2 Prozent Raiffeisenbanken OÖ; 49,5 Prozent RLB OÖ; 1,3 Prozent Hypo OÖ) in den 25 Jahren seit Gründung durchaus "übererfüllt", weil sie stets im zweistelligen Bereich gelegen sei.

Dass dies nötig ist, um auch das immanente Risiko abzudecken, liegt auf der Hand. Nicht immer hatte die Invest AG ein glückliches Beteiligungshändchen: Die Biodiesel-Anlage im Ennshafen, an der die Invest AG (unter GD Ludwig Scharinger) mit knapp der Hälfte an Bord war, ging als die größte oberösterreichische Pleite des Jahres 2008 mit Gesamtschulden von 76 Millionen Euro in die Geschichte ein.

Schaller wies darauf hin, dass das Risiko für die Bank bei einer Kreditvergabe bzw. bei einer Beteiligung so verschieden nicht sei. "Nur wurden wir eben zu Beginn von der Aufsicht öfter streng beäugt, weil das ja nicht zum Kerngeschäft einer Bank gehöre." Er warnte die Politik davor, jetzt wieder strengere Vorschriften bezüglich Eigenkapitalbeteiligungen bei Banken (Basel 4) einzuziehen. Das wäre gesamtwirtschaftlich gesehen ein Fehler. (uru)

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