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Höhere Risikovorsorgen drücken auf Hypo-Gewinn

28.April 2021

Klaus Kumpfmüller präsentierte gestern seine erste Bilanz als Generaldirektor der Hypo Oberösterreich. Die Bank, die zur Hälfte im Eigentum des Landes steht und zu 41 Prozent der Raiffeisenlandesbank gehört, konnte in ihrem Kerngeschäft Wohnbaufinanzierung zulegen. Dass der Jahresüberschuss vor Steuern dennoch um gut ein Fünftel auf 10,8 Millionen Euro zurückging, ist der Pandemie und ihren wirtschaftlichen Folgen geschuldet. "Wir haben die Risikovorsorgen im Vorjahr deutlich erhöht. Ohne sie läge der Jahresüberschuss über dem Ergebnis von 2019", sagte Kumpfmüller. Konkret hat die Landesbank zum Bilanzstichtag 31. 12. 2020 ihre Risikovorsorgen von 8,4 auf 13,4 Millionen Euro aufgestockt. Trotz des rückläufigen Ergebnisses wird die Hypo Oberösterreich für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von drei Millionen Euro an ihre Eigentümer ausschütten, nachdem sie im Vorjahr eine Dividendenpause eingelegt hatte.

Ein über dem Marktdurchschnitt liegendes Wachstum verzeichnete die Bank bei Wohnbaufinanzierungen. Das jährliche Neuvolumen im privaten Wohnbau stieg von 2019 auf 2020 um 15 Prozent auf 170 Millionen Euro, wobei sich der Anteil der Fixzins-Finanzierungen deutlich erhöht habe, sagt Kumpfmüller: "Im Neugeschäft waren es im Vorjahr bereits 70 Prozent." In Summe stieg das Ausleihungsvolumen 2020 aber nur geringfügig von 5,44 auf 5,46 Milliarden Euro.

Erhöht haben sich auch die Spareinlagen der Privatkunden, und zwar um 6,6 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro. Da profitierte die Hypo vom allgemeinen Markttrend: Die Österreicher haben im Vorjahr deutlich weniger konsumiert und mehr gespart. Die Einlagen bei institutionellen und Firmenkunden hingegen gingen aufgrund der Negativzinsthematik zurück. Diese werde die Banken noch länger begleiten, sagte Kumpfmüller.

Deutlich zulegen konnte die Bank beim Verkauf von Wertpapieren und Fonds. Dank des guten Wertpapiergeschäfts stieg das gesamte Provisionsergebnis der Bank um mehr als sieben Prozent auf 14,6 Millionen Euro. Nachgefragt wurden insbesondere nachhaltige Fonds, bei denen die Hypo ein Plus von 40 Prozent verzeichnete. Sie verwaltet aktuell ein Kundendepotvolumen von 1,47 Milliarden Euro.

Weitgehend konstant waren die Bilanzsumme mit 7,8 Milliarden Euro und die Zahl der Mitarbeiter mit 425.

Neuer Chef, neue Strategie

Der neue Generaldirektor hat seinen Start in der Hypo im Vorjahr auch zum Anlass für einen Strategieprozess genommen. Man wolle künftig profitabler werden – nicht durch Kosteneinsparung, sondern durch zusätzliches Kundengeschäft, so Kumpfmüller. Dabei will er mit Klein- und Mittelbetrieben in Gewerbe, Produktion und Dienstleistung stärker ins Geschäft kommen. Dass man dadurch unter anderem dem Kernaktionär RLB Konkurrenz machen könnte, sieht er nicht. (sd)

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28. März 2024