Handelshaus Intertrading halbiert Vorstand
LINZ. Statt bisher vier besteht die Führungsebene künftig aus zwei Managern – Karl Mistlberger im Aufsichtsrat.
Im Linzer Handelsunternehmen VA Intertrading AG ist im Vorjahr eine Ära zu Ende gegangen. Der langjährige "Mister Intertrading", Karl Mistlberger, hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und ist in den Aufsichtsrat gewechselt. Gestern wurde seine Nachfolge bekannt gegeben: Nils Krage (50) und Peter Köck (42) führen das Unternehmen künftig als Zweier-Vorstand.
Damit wird die Führungsebene verschlankt – aus einem bisherigen Vierer-Vorstand wird ein Duo. Neben Mistlberger ist auch Peter Weigl ausgeschieden. Der 57-Jährige, seit 2003 im Intertrading-Vorstand, geht laut Unternehmensangaben auf eigenen Wunsch. Aufsichtsratsvorsitzender Hanno Bästlein streute ihm zum Abschied Rosen: "Er hat den Erfolg der VA Intertrading jahrelang maßgeblich mitgestaltet." Der Hamburger Nils Krage ist seit dem Vorjahr im Unternehmen. Er steuert die Handelsbereiche, während Köck als Finanzvorstand auch für das Risikomanagement verantwortlich ist. Köck ist bereits seit zwei Jahren Finanzvorstand. Die VA Intertrading erwirtschaftet einen Jahresumsatz von knapp einer Milliarde Euro. 140 der 880 Mitarbeiter sind am Standort Linz beschäftigt.
Bewegte Geschichte
Mitte der 1980er Jahre löste der sogenannte Intertrading-Skandal die Verstaatlichten-Krise in Österreich aus, die in den Folgejahren zu einer großen Privatisierungswelle führte. Die Spekulationsverluste der Tochterfirma Intertrading führten damals zur Ablöse des gesamten Voest-Vorstands. Die Erfolgsgeschichte der Intertrading begann mit Karl Mistlberger. Er holte mit dem ukrainischen Oligarchen Konstyantin Zhevago allerdings auch jenen Investor an Bord, mit dem es in der jüngeren Vergangenheit heftige Unruhen gab: Denn zwischen Zhevago und seiner Firma Calexco mit Sitz in Luxemburg einerseits und dem Management rund um Langzeitchef Mistlberger andererseits entbrannte ein Streit um die Mehrheit am Unternehmen.
Österreichischer Kernaktionär
Im Vorjahr wurde der langjährige Streit letztlich beigelegt: Calexco hält nun 46,4 Prozent der Anteile. Die restlichen 53,6 Prozent sind im Besitz einer österreichischen Kernaktionärsgruppe, zu der neben den Mitarbeitern des Handelshauses auch die Kairos Industrie Holding gehört. Diese ist wiederum dem B&C-Manager Hanno Bästlein zuzurechnen, dem Aufsichtsratschef der Intertrading.
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