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Gruber & Kaja: Die Sanierung ist gescheitert

Von Sigrid Brandstätter, 18. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Gruber & Kaja: Die Sanierung ist gescheitert
Traditionsbetrieb vor dem Aus Bild: HTI

ST. MARIEN. Insolvenzverwaltung hat 200 Mitarbeiter informiert.

Er habe den Sanierungsantrag von Gruber & Kaja zurückgezogen, es seien keine verbindlichen Angebote eingetroffen. Das bestätigte der Linzer Anwalt Gerhard Rothner als Insolvenzverwalter des Autozulieferers den OÖN.

Damit wandelt sich das Verfahren in ein Konkursverfahren. Wenn nicht im letzten Moment ein Investor auftaucht, steht der traditionelle Druckgussteile-Fertiger mit Sitz in St. Marien bei Neuhofen vor dem endgültigen Aus.

Am Donnerstag hat Rothners Stellvertreterin Elisabeth Huber die Belegschaft darüber informiert. Von den rund 200 Arbeitnehmern, die zur Insolvenzeröffnung im August beschäftigt waren, sind die meisten noch an Bord. "Mir tut es für die Belegschaft leid, es wäre ein guter Unternehmenskern da. Der Leistungs- und Überlebenswille, den die Mitarbeiter gezeigt haben, war beeindruckend", sagt Rothner.

Bis Ende Jänner laufen die Garantien zur Verlustabdeckung von Kunden wie dem Volkswagen-Konzern, die die Teile unbedingt brauchen. Mit diesen werde dann ein Plan vereinbart, wie lange sie diese Teile – gegen eine Verlängerung der Verlustabdeckung – weiter beziehen. Es ist davon auszugehen, dass die Serien ohnehin bald abgezogen worden wären. Das ist ein üblicher Vorgang in der Automotive-Industrie. Wenn sich bei einer Pleite eines Zulieferers nicht rasch abzeichnet, dass es unter einem neuen Eigentümer weitergeht, halten die Kunden die Produktion mit Abnahmegarantien so lange aufrecht, bis sie Ersatzlieferanten gefunden haben.

Rothner geht davon aus, die Fertigung sukzessive herunterzufahren. In drei Monaten könnte die Fabrik dann geschlossen sein. Etliche Anlagen sind geleast bzw. gehören nicht dem insolventen Unternehmen. Das verwertbare Vermögen ist damit gering.

Schwierige Lage in Autobranche

Für Rothner ist das unsichere Umfeld in der Automobil-Industrie der Grund, warum sich kein Investor gefunden habe. Es hätte "erheblichen Investitionsbedarf" gegeben. Vor diesem Hintergrund ein Geschäftsmodell zu entwerfen, sei derzeit schwierig. Im Oktober war noch von zehn möglichen Käufern die Rede gewesen.

Bei der Mutter HTI AG hätte ein letzter Interessent bis gestern Gelegenheit gehabt, ein Angebot zu legen. Das kam nicht. Deshalb wird Insolvenzverwalter Thomas Kurz auch dort die Sanierung zurückziehen und Konkurs anmelden.

Eine bewegte Geschichte

 

Anton Kaja und Heinrich Gruber gründeten den Betrieb 1950 in Linz. Bekannt wurde Gruber und Kaja für die Druckkochtöpfe (Kelomat). Ab 1965 lieferte das Unternehmen Druckguss-Teile für die Autoindustrie. Zu Spitzenzeiten gab es mehr als 400 Beschäftigte. 2007 kaufte HTP (heute: HTI) Gruber & Kaja. Das Ziel, mit anderen Firmen eine starke Zuliefergruppe aufzubauen, scheiterte. Gruber & Kaja ist die letzte operative Firma der HTI: Im August 2019 meldeten beide Insolvenz an.

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Autorin
Sigrid Brandstätter
stellvertretende Leiterin Ressort Wirtschaft
Sigrid Brandstätter
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3  Kommentare
3  Kommentare
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GREXIT (889 Kommentare)
am 18.01.2020 21:47

Endlich sind langjährige Mitarbeiter frei - Arbeitsplätze gibt es genug! Was für ein Glück

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Frank33 (55 Kommentare)
am 18.01.2020 18:56

Ich frage mich warum es so lange gedauert hat, bis klar war, dass diese Firma nichts wert ist und eine Weiterführung in einem Markt mit Überkapazitäten keinen Sinn macht.

Den Mitbewerbern von Gruber & Kaja die teilweise auch gleichzeitig Kunden waren dürfte dies von Anfang an klar gewesen sein. Falls ein Mitbewerber an den Personalkapazitäten von G&K interessiert ist, kann er diese nach dem Konkurs zu wesentlich billigeren Konditionen bekommen.

Wird eigentlich überprüft ob in diesem Fall nicht Insolvenzverschleppung vorliegt, da die prekäre Lage der Firma schon seit 2018 (auch der OÖGKK) bekannt gewesen sein sollte?

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sagenhaft (2.061 Kommentare)
am 18.01.2020 21:39

Unsinn, wenn die Firma Verlustvortraege beim Finanzamt hat dann kann ein Einstieg sogar Millionengewinne bringen und dann kann man die Firma gewinnbringend zusperren. In Oesterreich geht dieses System, so arbeiten die sogenannten Sanierer. Die nehmen nie eigenes Geld in die Hand, das wird uns nur vorgegaukelt

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