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Fachkräftemangel als Wachstumstreiber

Von Hermann Neumüller   21.September 2019

Ob Liftkabinen von Kone oder die Blechverkleidung von Heizkesseln und Wärmepumpen von Viessmann, die Maschinen, die das Blech in die passende Form bringen, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus Ennsdorf.

Dort sitzt die Österreich-Tochter des italienischen Salvagnini-Konzerns, die Salvagnini Maschinenbau GmbH. Das Unternehmen erzeugt Maschinen zum Blechbiegen. Salvagnini ist nach eigenen Angaben der Weltmarktführer bei Blechbearbeitungsmaschinen mit Sitz in Sarego in der italienischen Provinz Vicenza zwischen Verona und Padua.

So kurios es klingt, Wachstumstreiber ist der Fachkräftemangel. Als Beispiel dafür nennt der kaufmännische Geschäftsführer Daniel Müller die USA. Dort sei die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordtief. "Produktionsmitarbeiter sind kaum zu bekommen. Also setzen viele Unternehmen auf größtmögliche Automatisierung", sagt Müller. Salvagnini selbst hat derzeit keine Nachwuchssorgen. Eine eigene Lehrlingsausbildung und der gute Ruf des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber machten das möglich. "Wir bekommen derzeit genug Mitarbeiter."

Zweistelliges Wachstum

Die österreichische Tochter ist von zentraler Bedeutung für den Konzern und wächst derzeit zweistellig. "So gegen 130 Millionen Euro Umsatz" dürften es im angelaufenen Geschäftsjahr werden (per 30. April), sagt Müller im Gespräch mit den OÖN. Die Bilanz sei noch nicht testiert, deshalb will er noch keine genauen Zahlen nennen. Auf jeden Fall sei der Zuwachs im Vergleich zum Geschäftsjahr davor zweistellig. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um 40 auf mehr als 400, und auch die Produktionsfläche wurde um ein Zehntel erhöht. "Damit haben wir den Wachstumskurs für die nächsten fünf Jahre abgesichert", sagt Müller.

Die Besonderheit von Salvagnini-Maschinen: Vom Lager über das Stanzen, Laserschneiden bis zum Abkanten und Biegen, der Konzern kann alles anbieten und so den Gesamtprozess abbilden. "Wird der Produktionsauftrag gestartet, holt sich die Anlage das Blech aus dem Lager und führt bis zum Endprodukt alle Produktionsschritte automatisch durch", erklärt Technik-Geschäftsführer Wolfgang Kunze.

Weil aber Blech nicht gleich Blech ist, haben die Ennsdorfer ihre Maschinen mit einer Materialerkennung ausgestattet, die gemeinsam mit dem Linz Center of Mechatronics (LCM) entwickelt wurde. "Sensoren an den Antrieben des Biegeautomaten messen binnen Millisekunden, wie das Werkstück auf Druck reagiert", sagt Kunze. Die Maschine kann sofort den Druck erhöhen oder senken, falls dies notwendig ist. "So können unsere Kunden Großserien produzieren, selbst wenn die Blechqualität nicht immer die gleiche ist", sagt Kunze.

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