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Ex-Rotax-Chef Ohrnberger soll als Geschäftsführer Steyr Motors sanieren

Von Sigrid Brandstätter, 24. August 2019, 11:21 Uhr
Steyr Motors
Für das Montageteam von Steyr Motors – hier ein Blick in die Produktion – gibt es eine Vier-Tage-Woche. Bild: Steyr Motors

STEYR. Der Verkauf an den französischen Thales-Konzern ist gestern über die Bühne gegangen

Seit gestern, Freitag, sind alle Verträge unterzeichnet: Der französische Thales-Konzern kauft die insolvente Steyr Motors. Die Belegschaft ist gestern formal aus der alten, konkursbelasteten Firma ausgetreten. Ein Großteil fängt am Montag in der neuen Firma wieder an.

An der Spitze des Teams steht Gerd Ohrnberger, der in Oberösterreichs Wirtschaft kein Unbekannter ist. Der gebürtige Baden-Württemberger kam vor 20 Jahren nach Gunskirchen zu Bombardier Rotax, acht Jahre war er Chef bei dem Spezialmotorenbauer. Dann machte er beim kanadischen Mutterkonzern weiter Karriere.

Seit drei Jahren ist der 62-Jährige selbstständiger Berater. "Ich hatte fast nur Projekte in Übersee, zuletzt in Kalifornien." In Steinbach am Attersee haben sich die Ohrnbergers ein Haus gebaut, damit stand fest: "Hier gehen wir nicht mehr weg." Aus den OÖN hat der Manager die dramatische Entwicklung bei Steyr Motors mitverfolgt und sich dafür interessiert, sich dort einzubringen.

Zuerst auf Ticket der Invest AG

Für die Invest AG von Raiffeisen war er als Geschäftsführer nominiert. "Weil der Hut brannte, bin ich hinein, bevor es zu einer Einigung kam", sagt Ohrnberger. Der Einstieg der Invest AG scheiterte, Ohrnberger blieb. Dass der Manager weitermachte, war schließlich sogar die Bedingung des jetzigen Käufers Thales. Wobei Ohrnberger betont: "Ich bin beileibe kein Sanierer, ich bin ein Aufbauer und Veränderer."

Als Erstes hat der Manager begonnen, die Produktion umzugestalten. Dazu wurde die Montage zwei Wochen stillgelegt. Zuvor sei die Produktion der Flaschenhals gewesen. "Solange die Stückzahlen gering waren, ist das gegangen, jetzt war die Ineffizienz der Fertigung das Problem", sagt Ohrnberger. Eine weitere Veränderung ist eine Vier-Tage-Woche in der Motorenmontage. Die 35 Mitarbeiter haben mehrheitlich dafür gestimmt: 38,5 Stunden in der Woche bzw. 9,6 Stunden am Tag. Der Freitag ist montagefrei – an diesem Tag werden Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt.

Mit dem Neustart beginnt auch die Personalsuche wieder, einige nutzen den Unternehmensübergang zum Absprung. Mit 130 Mitarbeitern geht es los. Mit dem Auftragspolster von 50 Millionen Euro sollen noch heuer schwarze Zahlen geschrieben werden. Masseverwalter Norbert Mooseder zieht eine positive Bilanz: "Ich bin froh, dass wir trotz aller Probleme weitergemacht haben und mit Thales und Ohrnberger die Neuaufstellung gelungen ist."

Bewegte Geschichte

Steyr Motors ging aus der Steyr Daimler Puch AG hervor und entwickelte einen extrem leistungsstarken Direkteinspritz-Dieselmotor.

Zuerst kaufte Frank Stronachs Magna das Unternehmen, damals noch in St. Valentin.

Im Jahr 2001 kam es zum
Management-Buyout von Ex-Verstaatlichten-Minister und ÖIAG-Chef Rudolf Streicher und Manager Rudolf Mandorfer.

2012 verkauften die beiden Gesellschafter an den chinesischen Investor Phoenix Tree.

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Autorin
Sigrid Brandstätter
stellvertretende Leiterin Ressort Wirtschaft
Sigrid Brandstätter
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1  Kommentar
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Biene1 (9.532 Kommentare)
am 24.08.2019 11:41

Wäre schön, wenn die Sanierung klappt...

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