Maschinenbauer Engel kämpft gegen Krise
SCHWERTBERG. Über einen Riesenandrang am großen, zweistöckigen Messestand freut sich der Kunststoff-Anlagenbauer Engel.
400 Mitarbeiter sind im Messeeinsatz. "Alle sind motiviert, aktiv etwas zu tun", sagt der Sprecher der Geschäftsführung, Stefan Engleder. Vertriebschef Christoph Steger berichtet von "durchaus erfolgreichen Abschlüssen".
Den Krafteinsatz auf der Kunststoffmesse K braucht Engel dringend. Seit dem Frühling sind die Auftragseingänge aus der Automotiv-Industrie, die zuletzt für 60 Prozent des Umsatzes von 1,6 Milliarden Euro stand, im Keller. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Engleder daher einen Umsatz, "der um 19 bis 20 Prozent" unter dem Vorjahresrekord liegen wird.
Das bedeutet seit Monaten den Abbau von Überstunden und Urlaubsguthaben. In einzelnen Abteilungen wird ein mit dem Betriebsrat vereinbartes "Krisenvorsorgekonto", das weitere Zeitguthaben puffert, aufgebraucht. Verfügt ein Mitarbeiter über die maximalen Zeitreserven, könnten vier Monate überbrückt werden.
Verhandlungen über Sozialplan
Für den Fall, dass die "vielen guten Gespräche" auf der Messe nicht in genügend Aufträge münden, bereitet sich der Maschinenbauer, der 3900 Mitarbeiter in den Werken in Schwertberg, Dietach und St. Valentin beschäftigt, vor: Mit dem Betriebsrat wird über einen Sozialplan verhandelt. "Den brauchten wir zuletzt bei der Krise 2009", sagt Engleder. "Es ging zehn Jahre nur steil bergauf. Es ist klar, dass es nicht immer so geht." (sib)
Da ist er nicht alleine! Bin immer in der "Krise"
Im Ressort ‚Wirtschaft‘ hat dieser Artikel aber herzlich wenig verloren, Informationsgehalt gleich Null.
"10 Jahre ging es nur steil bergauf ..." da müssen doch finanzielle Reserven aufgebaut worden sein.
Reserven, die eine konjunkturbedingte Auftragsdelle durchstehen lassen. Die auftragsschwache Zeit könnte mit internen Projekten wie Verbesserung der Arbeitsabläufe, Erprobung neuer Technologien, Umschulungen, Kurzarbeit etc. sinnvoll genutzt werden. Sicher, ein Personalabbau größeren Umfangs bringt sofort eine Entlastung der Fixkosten aber auch einen Abfluss von Know How, welches bei Anziehen der Auftragslage dann fehlt und zu Qualitätsproblemen führen kann.
Sollte die Auftragsdelle aber nicht konjunktur , sondern durch nicht genutzte Marktchancen und oder Übersehen von Markttrends bedingt sein, liegen strategische Fehler der Unternehmensleitung vor. Wie auch immer, die Mitarbeiter büssen wie immer dafür durch Jobverlust.
Wünsche der Fa. Engel und ihrer Belegschaft, dass fette Aufträge wieder kommen.
Bei Engel war es schon immer so - Kündigungen, so bald ein Schatten auftaucht.
Kunstoffteile werden bei Verbrennerautos sowie auch in E- Autos gleichviel verbaut daher werden Dort die Rückgänge nicht so stark spürbar sein.
Leider Autozulieferer und auch Flugzeugindustrie werden Probleme bekommen.
Hat Engel Industrie 4.0 zu wenig ernst genommen oder übersehen?
Was hat die Konkurrenz für die auf sie zukommende Industrie 4.0 verändert:
- Arburg-Lossburg hat sich auf Spitzgussmaschinen mit kleineren Losgrößen verlegt. Mit einem physikalischen Schaumerfahren kann mit einer normalen Dreizonenschnecke völlig neue Spritzgussaufträge angenommen werden.
- Billion-Söchtenau hat eine völlig neue Software entwickelt, in welche alle Teile der Spritzgussmaschine neu, schneller und präziser gesteuert werden.
- Krauss Maffei wird mit einer Datenbank jedes Spritzgussteil in den einzelnen Fertigungsschritten überwachen und darin aufzeichnen, um eine Fehlerquote von null zu erreichen.
- Wittmann Battenfeld zeichnet sämtliche Schritte der Produktion ähnlich Krauss Maffei auf, um auch das Ziel der Nullfehler zu erreichen.
- Netstal, Näfels will mit ihrer neuen Temperaturüberwachung die Durchsatz Geschwindigkeit verdoppeln und es ermöglichen dünner Bauteile auf ihren Maschinen herzustellen.
ist ja nicht die erste Krise die Engel erlebt. So ist halt die Wirtschaft. Mit guten Konzepten wird man auch daraus optimiert herausgehen. Und da die Wirtschaft ja eh so nach Fachkräften lechzt wird sich aus das finden. Es müssen halt alle ein bissl flexibel sein, und nicht nur am bequemen Polster hocken.
Deutsche Umwelt Hilfe & Greta-Hysterie sei Dank...
Das ist vollkommener Schwachsinn und es hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Engel ist zu lange auf hohem Roß gesessen nun wird ihm die Rechnung präsentiert. Auch andere Mütter haben eben schöne Töchter sogar schönere wie Engel.
In anderen Branchen wie der Landwirtschaft wird geraten aufzuhören, wenn es nicht mehr geht. ,-)
Das derzeit so modische sinnlose Plastik-Bashing wird da wohl auch nicht hilfreich sein....
Nein, höchste Zeit sich von sinnlosen Einweg-Kunstoffverpackungen zu verabschieden!
Hier geht es aber um Autoteile. Dabei ist Kunststoff nicht zu ersetzen. Allerdings werden jetzt weniger Autos verkauft.
KODIAK, es geht nicht um Einwegplastik.
Entweder langlebiges Plastik, z.B. Autoindustrie, Transportbehältnisse (siehe Artikelbild – grüne Box), Bierkisten etc.
Und um ganz genau zu sein; Engel produziert überhaupt KEIN Plastik, sondern nur die Maschinen für die Erzeugung gewisser Plastikprodukte.
das es in der Autozulieferbranche schwierige Zeiten gibt war schon vor 10 Jahren ersichtlich, vielleicht hätte man schon früher an andere Geschäftszweige denken können,
Du solltest bei Engel anheuern. Die brauchen sicherlich so supertolle Experten.
danke bin selbst schon in der Zulieferindustrie beschäftigt,
wie sagt man, Stillstand ist Rückschritt
Engel hat auch andere Zweige als die Autoindustrie, wenn allerdings die Weltwirtschaft insgesamt rückläufig ist werden weniger Ersatzinvestitionen getätigt. Das trifft nicht nur die Hersteller kompletter Geräte sondern auch deren Zulieferer.
Die Werke in China und den USA werden ja nicht erwähnt!
Genau richtig platziert zu den KV Verhandlungen
> KV Verhandlungen
Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Ich habe nämlich andere Scheuklappen.