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Emporia will nach Einbruch Turbo zünden

Von Elisabeth Prechtl   25.Juli 2020

Der Linzer Seniorenhandy-Hersteller Emporia hat ein schwieriges erstes Halbjahr hinter sich: Von März bis April ist der Umsatz um 40 Prozent eingebrochen, weil die meisten der Geschäfte, die die Tastentelefone und Senioren-Smartphones vertreiben, schließen mussten. Emporia-Eigentümerin Eveline Pupeter hofft dennoch, von der Krise profitieren zu können: "1,5 Millionen Österreicher, älter als 65, haben noch kein Smartphone." Während des Lockdowns seien viele Ältere allein gewesen. Mit einem Smartphone falle das Kontakthalten wesentlich leichter.

Die Emporia-Produkte werden im südchinesischen Shenzhen gefertigt. Vom Sitz in Linz aus werden 31 europäische Länder beliefert. 75 Millionen Senioren in Europa sind noch nicht digitalisiert: Hier sieht Pupeter Chancen.

Die Exportquote liegt bei 70 Prozent. Der mit Abstand wichtigste, aber auch meist umkämpfte Markt sei Deutschland. Emporia habe aber mittlerweile Verträge mit zwei der wichtigsten Netzbetreiber: Neben der Deutschen Telekom ist in der Krise O2 dazugekommen. Die Deutsche Telekom hat kürzlich mehrere tausend Emporia-Smartphones mit Corona-Warn-App geordert. Viele Menschen haben heute bereits ein Smartphone. Befürchtungen, dass ihre Produkte in Zukunft nicht mehr gebraucht werden, hat Pupeter nicht: "Die Leute können zwar mit Smartphones umgehen. Aber sie sehen mit zunehmendem Alter nicht mehr so gut, hören schlecht oder haben eine zittrige Hand." Dafür seien die Emporia-Telefone ausgerichtet.

Emporia will nach Einbruch Turbo zünden
Eveline Pupeter

Adressbuch und Wetter-App

Smartphone-Schulungen seien in Zeiten von Corona nicht möglich: Dafür wurde mit Partnern, etwa Hartlauer und MediaSaturn, ein "Sorglospaket" entwickelt: Die Telefone werden vom Adressbuch bis hin zur Wetter-App nach Kundenwunsch eingerichtet und dann zugeschickt. Telefone gibt es nur mit Trainingsbuch. So will sich Emporia von anderen Herstellern von Senioren-Telefonen abheben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (mit Ende Juni) haben 105 Mitarbeiter einen Umsatz von 33 Millionen Euro erzielt, ein Plus von zehn Prozent. An ihrem Ziel, bis 2023 100 Millionen Euro zu erzielen, hält Pupeter fest: Dann sollen auch die Hälfte der verkauften Telefone Smartphones sein: Im Moment machen die wesentlich günstigeren Tastentelefone noch zwei Drittel aus.

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