E-Mobilität: BMW Steyr startet erste Serienfertigung
STEYR. Im Juni hat die Massenfertigung der E-Antriebsgehäuse begonnen.
Über Jahrzehnte hat sich das Motorenwerk von BMW in Steyr einen Namen als Kompetenzzentrum für Dieselmotoren gemacht. 1,2 Millionen Verbrennungsmotoren wurden im Vorjahr aus Oberösterreich an BMW-Standorte weltweit geliefert. Jedes zweite Auto des Konzerns fährt (derzeit noch) mit einem Motor aus Steyr. Nicht zuletzt durch den Dieselskandal wuchsen allerdings die Sorgen, wie sich der Standort mit seinen rund 4500 Mitarbeitern entwickeln werde. Mit der Serienfertigung eines Gehäuses für E-Antriebe stärkt Steyr nun seine Position im Konzern in Richtung E-Mobilität.
Seit dem Vorjahr wurden erste Vorserien für das E-Antriebsgehäuse in Steyr hergestellt. Vor wenigen Wochen wurde die Massenfertigung begonnen: Bis 2025 sind jährlich 460.000 Einheiten des Gehäuses geplant, das hauptsächlich im iX3 verbaut werden soll. Die Markteinführung des vollelektrischen iX3 ist für Frühjahr 2021 vorgesehen. Das Gehäuse ist aber als Baukastenmodell geplant und kann so in mehreren Modellen zum Einsatz kommen.
Ausgangsprodukt ist ein 22 Kilogramm schweres Gussteil, das von Landshut nach Steyr zur mechanischen Bearbeitung geliefert wird. Die Wertschöpfung für das Bauteil ist im Vergleich zu den kompletten Verbrennungsmotoren aus Steyr freilich wesentlich geringer. Der Konzern betont aber, dass das Werk in Steyr neben der Fertigung von Gehäusen auch Kompetenzen in der Entwicklung der E-Antriebe aufgebaut habe.
Kurzarbeit beendet
In den vergangenen Monaten hat die Coronakrise dem Motorenwerk so wie der kompletten Autoindustrie zu schaffen gemacht. Unterjährig veröffentlicht das Werk keine Produktionsziffern. Im BMW-Konzern wurde im abgelaufenen Quartal aber ein Viertel weniger Fahrzeuge verkauft. Entsprechend ist der Bedarf an Motoren gesunken. Die Kurzarbeit am Standort wurde dennoch mit 22. Juni beendet. Zwischen 27. Juli und 21. August finden Produktionsunterbrechungen statt. Keines der neun Montagebänder und keine der 15 Fertigungslinien werde allerdings länger als zwei Wochen stehen, hieß es gestern aus dem Werk. Der Werksurlaub sei damit gleich lang wie in den Vorjahren. An zwei Montagebändern werde wieder in drei Schichten, also in Vollbetrieb gearbeitet. (sd)
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