Diese Bäuerinnen stehen in der ersten Reihe
LINZ. Jeder dritte Hof wird von einer Frau geführt – fünf Bäuerinnen, die sich am Sonntag der Wahl stellen.
Rund 28.000 landwirtschaftliche Betriebe werden in Österreich von einer Frau geführt. Das ist mehr als jeder dritte Hof. Das spiegelt auch die Landwirtschaftskammerwahl in Oberösterreich. Noch nie war der Anteil an Bäuerinnen, die sich am Sonntag der Abstimmung stellen, so groß.
So führt mit Michaela Langer-Weninger erstmals eine Frau den Bauernbund als Spitzenkandidatin an. Die 41-Jährige ist Bäuerin am Aichriedhof in der Gemeinde Innerschwand. Auch wenn die gebürtige Waldviertlerin seit eineinhalb Jahren Landwirtschaftskammerpräsidentin und seit wenigen Monaten AMA-Verwaltungsratsvorsitzende ist, heißt es: Wenn die Mutter von drei Kindern zu Hause ist, wird früh aufgestanden. Die Stallarbeit im Heumilchbetrieb beginnt um fünf Uhr. Vor ihrer politischen Tätigkeit lag die Bewirtschaftung des Hofes in Langer-Weningers Händen. Jetzt kümmert sich ihr Mann Leopold darum.
Langer-Weninger geht am Sonntag mit einer stark weiblich geprägten Liste ins Rennen. Auch die Positionen 3, 5, 7, 9, 11 und 13 haben Frauen inne. Derzeit hält der Bauernbund in der Vollversammlung 24 der 35 Sitze.
Bei den Grünen Bäuerinnen und Bauern (ein Mandat) heißt es bis zu Platz 32 abwechselnd Mann-Frau. Die Mörschwangerin Katharina Stöckl geht hinter Clemens Stammler als Nummer zwei in die Wahl. Sie betreibt mit ihrem Mann Raimund im Vollerwerb eine Bio-Schweinezucht und -mast, Bio-Ackerbau und Direktvermarktung. Vier erwachsene Kinder hat das Paar. Die Rolle der Frau auf einem Bauernhof: "Da gibt es nicht nur die Arbeit im Stall. Auch Haus, Hof und Kinder müssen versorgt werden." Die Pflege der Angehörigen verlange vielen Bäuerinnen alles ab. Eine 40-Stunden-Woche reiche nicht aus, um alle Arbeiten zu erledigen. Politisch solle frau sich trotzdem engagieren.
Ebenfalls als Nummer zwei ist die Vorchdorferin Natascha Maier bei der Freiheitlichen Bauernschaft (hinter Franz Graf, drei Mandate) gelistet. "Wir haben Mastschweine, ein paar Pferde und im Sommer Weidegänse." Es sei ein Vollerwerbsbetrieb. Maier, verheiratet und Mutter von drei Kindern (zwei davon schulpflichtig), geht wie ihr Mann zusätzlich arbeiten. "25 Stunden wöchentlich im Gesundheitsbereich", erzählt sie. Trotzdem engagiert sie sich als Seminarbäuerin. Ein Anliegen, das fast alle Fraktionen teilen: "Die Herkunftskennzeichnung. Nur so hat unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft eine Chance."
Anna Prandstetter ist bei den SPÖ-Bauern (zwei Sitze) hinter Michael Schwarzlmüller gelistet. Die Prandstetters haben in Kefermarkt einen Milchviehbetrieb. Ihr Mann arbeitet im Lagerhaus, die zwei erwachsenen Kinder helfen auf dem Hof neben ihrem Job mit. Vor allem die kleinen Betriebe hätten es schwer: "Da bleibt am Ende sehr wenig übrig. Sie müssten mehr gefördert werden." In der Vollversammlung wünscht sie sich noch mehr Frauen, auch "weil das Klima in diesem Gremium ganz anders geworden ist, seit Langer-Weninger Präsidentin ist. Das finde ich gut."
"Wertvoller Lebensraum"
Beim Unabhängigen Bauernverband (UBV) ist Gudrun Roitner als erste Frau auf Listenplatz fünf zu finden. "Mit 21 Jahren musste ich den Hof übernehmen, weil der Vater einen Schlaganfall hatte", erzählt die Wilheringerin, die den "Alpakahof" führt. Die Idee dazu hatte ihr Sohn. Keine Arbeit auf dem Hof ist ihr fremd. Und sie werde für die Bäuerinnen nicht weniger: Kindererziehung, Altenbetreuung, die Vorgärten und das Hofumfeld müssen gepflegt werden. "Gerade Bäuerinnen bekommen aber oft eine sehr niedrige Pension." Einig sind sich alle fünf: "Es geht um einen wertvollen Lebensraum."
Auffällig ist, dass Frauen kleinere Betriebe leiten. Zwischen 50 und 59 Jahren ist der Anteil der Betriebsleiterinnen am höchsten – weil der Partner in Pension geht.
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Es ist immer besser das Kreuzerl wo anders zu machen als beim Bauernbund. Der karrt die Pensionisten auch noch zur Wahl um die Mehrheit um jeden Preis zu verteidigen. Das gibt es in keiner anderen Berufsvertretung.
Eines Muss gesagt werden in der ÖVP hat der Wirtschaftsbund das Sagen und der Bauernbund muss danach tanzen.
Gestern gab es einen aufschlussreichen Artikel in dieser Zeitung.
Wer da wählen darf, ist auf schlussreich. Kind und Kegel und die Verwandtschaft sowieso!
Und wenn du 2 ha Grund hast, auch.
Ist halt typisch für unseren "Kammer"staat.
Mein lieber Snooker, sie haben vollkommen Recht, die überkommene Struktur des Bauernbundes sichert sich sein Macht, in dem auch Pensionisten bis zu ihrem Tod wählen gehen dürfen, die dann Treu ihr Kreuzer machen.
Auch Grundbesitzer die ihre Grundstücke sind zu Kammerwahl geladen und Angehörige sowieso.
In diesem Umfeld ist es für aktive Betriebsführer und Führerinnen nur sehr schwer möglich Veränderung herbeizuführen.
Ich werden den Unabhängigen Bauernverband wählen, weil unser Stand eine Parteiunabhängige Vertretung braucht, sonst werden wir von den Interessen der Industrie und Gewerkschaften aufgerieben.
Und du glaubst, der UVB ist eine Vertretung, die etwas bewirken kann?
Frag mal Kammerfunktionäre aller anderen Fraktionen, welche Beiträge u Vorschläge die UBV Vertreter bringen!
Außer das es höhere Produktpreise geben soll kommt nicht viel, aber Vorschläge wie die Preise steigen sollen, haben sie nicht!
Und anders als der Deutsche Bauernverband fehlt unserem UBV einfach Macht und Einfluss um etwas zu erreichen.
Mein lieber Ruhigblut, mit Macht und Einfluss hast du beimUBV auf jeden Fall Recht.
Nur wir Wähler können eine Vertretung mit Macht und Einfluss ausstatten.
Das der BB sich von Wirtschaftskammer und Industriellenverband am Nasenring herumführen lässt, ist ja bereits bekannt.
Ich wähle die Grünen bei anderen Wahlen nicht, aber bei der LWK Wahl schon, da ich sie für ehrliche Bauern und Kämpfer für eine gerechtere, zukunftsfähigere und ökologischere Landwirtschaft halte, und nicht für Schwätzer und Diener anderer Herren.
ich hoffe die Grünen machen am Sonntag. 24. Jänner einige Mandate !!
Siehe Bodenversiegelung Scharnstein, ein Wahnsinn was dort passiert,
wenn man jemanden kennt ,.....ist es immer besser.
*
Was sollen die nächsten Generationen noch umwidmen, eine Gier
sondergleichen, das dies die Politiker zulassen,...
hoffe ich zwar nicht, aber bzgl. umwidmung in scharnstein gebe ich ihnen recht
"Jeder dritte Hof wird von einer Frau geführt"....ich meine jeder Hof wird von der Frau geführt....nur viele Männer merken es nicht...😂😂
Aber auch nur am Papier.
Eher in der Praxis.
Ich wäre ohne Frau verloren und könnte weder einen Mehrfachantrag machen, noch die An-oder Abmeldungen der Tiere durchführen. Ich bin mehr für die Arbeit gemacht.....
Der Bauernbund erinnert mich oft an einen Weinbauern, der sauren Wein herstellt, und deswegen immer über seine Nachbarn schimpft und jammert,