Dienstwohnungen kommen wieder in Mode
LINZ/WIEN. KTM, EV Group stellen sich der Wohnungsnot – ÖBB und voestalpine können Wohnungen vergeben
In Linz gab es einst tausende Werkswohnungen der verstaatlichten Industrie. Die Wohnungsnot und der Mangel an Fachkräften beleben dieses Thema wieder. Jüngstes Beispiel: In München bekommen Lokführer inzwischen leistbare Wohnungen von der Deutschen Bahn, damit sie dort anfangen.
In Oberösterreich ist die Unterstützung bei der Wohnungssuche vor allem im Innviertel ein Thema. Wie berichtet, will KTM in Munderfing 240 Wohnungen errichten, um Fachkräfte in die Region zu locken. Der Mangel an Mietwohnungen hat die Preise in die Höhe getrieben – daher will die KTM-Gruppe von Stefan Pierer das Problem selbst in die Hand nehmen. Der Hochtechnologie-Maschinenbauer EV Group mit Sitz in St. Florian bei Schärding hat für Zuziehende 35 Wohnungen komplett ausgestattet, um ihnen den Einstieg zu erleichtern.
Bei den ÖBB heißt es in Reaktion auf die Aktion der Deutschen Bahn, nicht jeder, der beim Unternehmen starte, werde mit einer Wohnung versorgt. Aber es gibt Unterstützung bei der Beschaffung: Über alle Bundesländer verstreut stehen etwa 6000 Wohnungen in 540 Gebäuden im Besitz der ÖBB Immobilien. Diese werden "zu marktkonformen Preisen" vermietet. Zusätzlich gibt es Wohnungen, bei denen die ÖBB über das Wohnungsservice ein Zuweisungsrecht hat.
Zu Zeiten der verstaatlichten Industrie gab es bei der Voest noch Werkswohnungen für die Mitarbeiter. Jetzt besitzt der Stahlkonzern keine eigenen Wohnungen mehr. Allerdings helfe die voestalpine bei der Vermittlung und kooperiere dabei mit Wohnbaugesellschaften, vor allem wenn die Mitarbeiter aus dem Ausland kommen oder aus anderen Bundesländern zuziehen. Die Werkswohnungen in Linz verwalte die voestalpine-Tochter "vivo Wohnen", sagt Konzernsprecher Peter Felsbach. Es stünden 6000 Wohnungen der gemeinnützigen Wohnbauträger WAG, Giwog und Neue Heimat zur Verfügung.
Die Wirtschaftskammer (WK) bestätigt die Problematik. Abseits des Tourismus, wo Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden, sei die Situation schwieriger. "Vor allem im ländlichen Raum", so die WK. Sie will die überregionale Vermittlung forcieren.
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