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Die heimische Industrie will nicht abwandern müssen

14.Oktober 2020

Es sind seltene Gelegenheiten, bei denen Vertreter der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung offiziell gemeinsam auftreten. Aus Anlass der aktuellen energiepolitischen Entwicklungen war es gestern wieder einmal so weit.

Axel Greiner, Präsident der oberösterreichischen IV, brachte seine Sorge zum Ausdruck, dass auf die energieintensiven Sparten Bürden zukämen, die Arbeitsplätze in Europa dauerhaft vernichten könnten. Die energieintensiven Branchen Papier-, Stahl- und Zementerzeugung sowie die Energieversorger sind für fast drei Viertel der Industrie-Treibhaus-Emissionen verantwortlich. "Es besteht die Gefahr, dass wir saubere Produktionen in Österreich verlieren und dafür Produkte, die mit hoher CO2-Belastung produziert werden, importieren." Zu wenig werde auf die weltweiten Zusammenhänge geschaut. Konkret kritisierte er die Förderpolitik zum Ausbau der erneuerbaren Energie: Hier werde zu wenig auf Effizienz geschaut – etwa bei Förderungen für Windkraftanlagen.

Erich Frommwald, Spartenobmann der Industrie in der WK, sagte zum derzeit in Begutachtung befindlichen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), dieses sei "nachzuschärfen": So seien die aktuellen Kriterien, um Industrieanlagen zum Stromnetz-Ausgleich zu nutzen, wenig praxisgerecht. Auch erwartet die Industrie eine Mehrbelastung für die Betriebe in Oberösterreich zwischen 100 und 200 Millionen Euro, weil die Ökostromförderung steigen werde. "In anderen Ländern gibt es Kompensationen. Bei uns leidet die Wettbewerbsfähigkeit."

Der Stromverbrauch könnte von 74 Terrawattstunden im Jahr 2017 auf 94 bis 143 TWh steigen. Kommt es bis dahin zur großindustriellen Nutzung von Wasserstoff (etwa für die Stahlerzeugung in der voestalpine), könnte der Bedarf 177 TWh erreichen. "Das erfordert raschere Verfahren, damit wir die Infrastruktur zur Verfügung haben", sagt Greiner.

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