Die Angst vor dem ersten Schweinepest-Fall
Fast genau vor einem Monat ist die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ein Stück näher nach Österreich gerückt. In Brandenburg wurden die ersten Fälle bekannt. Die Folge: Binnen weniger Wochen wurde der gesamte europäische Schweinemarkt durcheinander gewirbelt. Anders als das Nachbarland können die österreichischen Schlachthöfe das Fleisch aber noch nach China exportieren. "Ein ASP-Fall bei uns würde ebenfalls in kürzester Zeit dazu führen, dass unsere Exporteure nicht mehr nach Asien liefern dürfen", sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Am Montag initiierte er zum dritten Mal einen runden Tisch mit Vertretern aus der Schweinebranche, den Veterinärbehörden und auch dem Bundesheer, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.
2000 schweinehaltende Betriebe gibt es in Oberösterreich, 600 davon sind marktrelevant. "Wir haben Handbücher für die Betriebe aufgelegt und Musterformulare erstellt, um schnell handeln zu können", sagt Birgit Kaltenböck von der Landesabteilung für Ernährungssicherheit und Veterinärwesen. Selbst eine ASP-Task-Force gibt es mittlerweile in Österreich. Eine unbekannte Größe sind bisher die Wildschweine. "Jährlich werden zwischen 1000 und 3000 in Österreich erlegt. Wir wollen aber die genaue Zahl erheben", sagt Hiegelsberger. Vor allem in den Inn-Auen seien viele Wildtiere zu finden, die von Bayern zu uns kommen. "Auch hier bereiten wir einen Krisenplan vor", sagt Kaltenböck. Seit Dezember 2019 wird jedes tote Wildschwein auf ASP untersucht.
Das Gute: Die Schweinepest ist nicht auf den Menschen übertragbar. Negativ: Durch Essensreste kann die Tierseuche durch ganz Europa verschleppt werden. (viel)