BP statt Shell: Stiglechner schwenkt um

Kommendes Jahr wird das Familienunternehmen Stiglechner 100 Jahre alt. Pünktlich zum Jubiläum bleibt beim Linzer Mineralölhändler kein Stein auf dem anderen: Denn die Julius-Stiglechner-Gruppe beendet die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Shell und wechselt zu BP. Alle Shell-Tankstellen der Linzer werden bis Ende 2023 von BP beliefert und umgerüstet, gab das Unternehmen gestern, Donnerstag, in einer Aussendung bekannt.

"Wir haben mit Shell seit 1956 eine Partnerschaft, aber nun entschieden, den Vertrag ab Jänner auslaufen zu lassen", sagt Firmenchefin Elsa Dutzler-Stiglechner im Gespräch mit den OÖNachrichten. Als Grund führt sie aus, BP habe ein "besseres Angebot gelegt", ohne Details zu nennen.

Stiglechner ist neben der Welser Doppler-Gruppe eines von zwei großen Familienunternehmen im Mineralölhandel. Das Tankstellennetz des Linzer Traditionsbetriebs umfasst 161 Standorte in Österreich. Davon sind 107 Shell-Stationen, 35 laufen unter der Eigenmarke IQ. Hinzu kommt eine Kooperation mit Eni mit 18 Standorten. Zur Stiglechner-Gruppe gehören rund 700 Mitarbeiter. IQ- und Eni-Standorte liefen normal weiter, heißt es.

Zur Konkurrenz gewechselt

Von der Kooperation mit BP erhofft sich Dutzler-Stiglechner nicht nur "Wachstum in der Fläche", sondern auch neue Angebote, etwa bei E-Ladestationen. Das IQ-Tankkartensystem und die BP-Routex-Karte sollen an den umgerüsteten Tankstellen ebenso zum Einsatz kommen wie das Payback-Programm.

BP erweitert sein Tankstellennetz in Österreich durch die Zusammenarbeit auf mehr als 300 Standorte und rückt damit Marktführer Eni (321) näher. Pikant: Die Briten beendeten erst vor rund einem Jahr ihre 20-jährige Vertriebspartnerschaft mit Doppler. (rom)