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Androsch: "Die UniCredit will in Österreich die Banken auszuzeln"

Von Dietmar Mascher   24.April 2019

"Die UniCredit will in Österreich die Banken auszuzeln. Und das bekommen einige zu spüren", sagt Androsch im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Androsch sieht in den angekündigten Anträgen zur Sonderprüfung der 3-Banken-Gruppe den Versuch, möglichst viel Geld aus den Banken herauszuziehen. Wie berichtet, wehren sich die Oberbank und ihre Schwesterbanken Bank für Kärnten und Steiermark (BKS) und Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) gegen die Kritik, die wechselseitigen Beteiligungen und die Kapitalerhöhungen seit 1994 seien nicht korrekt gewesen. Diese Beteiligungen aus dem Jahr 1953 sowie ein Syndikatsvertrag aus den 1980er-Jahren garantierten den 3-Banken ihre Unabhängigkeit.

Übrigens auch gegenüber dem einstigen Aktionär Creditanstalt, deren Generaldirektor Hannes Androsch damit keine Freude hatte.

Erbsünde Verkauf

Jetzt verteidigt Androsch diese Konstruktion, zumal der Verkauf der CA zunächst an die Bank Austria, dann deren Verkauf an HypoVereinsbank und schließlich die UniCredit die österreichischen Aktionäre viel Geld gekostet habe. Die Erbsünde sieht Androsch beim Ex-Bank-Austria-Chef Gerhard Randa sowie Ex-Kanzler Franz Vranitzky und dessen Vize Wolfgang Schüssel, die seinerzeit zu billig und sorglos ans Ausland verkauft hätten.

Die UniCredit würde außerdem versuchen, CA-Pensionisten billig abzufertigen und damit zu einem vier Milliarden Euro schweren Fonds zu kommen. "Die Italiener sitzen auf einem Berg von italienischen Staatsanleihen, die ihnen keiner abkauft. Sie brauchen also offenbar dringend Geld."

Bei der Oberbank erwartet man die weiteren Schritte der UniCredit mittlerweile mit einer gewissen Gelassenheit. Dass die Bank Austria als Aktionär und im Aufsichtsrat in den vergangenen Jahrzehnten alles mitbeschlossen hat, wird in Linz als eindeutiger Beweis dafür gesehen, dass alles rechtens war. Sowohl Ringbeteiligung als auch Syndikatsvertrag seien mehrfach geprüft worden.

Sollte die UniCredit bei der Hauptversammlung im Mai tatsächlich den Antrag auf Sonderprüfung stellen, dürfte dieser voraussichtlich abgelehnt werden. Dann kann sie die Prüfung bei Gericht einfordern.

Die Oberbank kann sich unterdessen nicht nur über Unterstützung durch Hannes Androsch freuen. Aus ganz Oberösterreich würden von Kunden Solidaritätsbekundungen eingebracht, sagt Generaldirektor Franz Gasselsberger.

Auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer will von einem möglichen Übernahmeversuch nichts wissen: "Wir stehen hinter der Oberbank und ihrem regionalen Geschäftsmodell. Die Oberbank hat in den vergangenen Jahren Verantwortung übernommen und auch in schwierigen Zeiten Flagge gezeigt", sagt Stelzer im Gespräch mit den OÖNachrichten.

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