Actual Fenster übernimmt Kosmos Sonnenschutz
ANSFELDEN/VORCHDORF. Nach der Insolvenz des bisherigen Eigentümers Wick Neustart für 80 Mitarbeiter des Vorchdorfer Unternehmens.
Actual heißt der neue Eigentümer von Kosmos Sonnenschutz. Wie erwartet, findet dieser Firmenteil des insolventen Fenstererzeugers Wick einen Käufer. Rund 80 Arbeitsplätze bleiben damit erhalten.
"Wir haben bisher den Sonnenschutz zugekauft, jetzt haben wir eine Eigenproduktion", sagte Ingo Ganzberger, neben Herwig Ganzberger und Reinhard Ramel Geschäftsführer bei Actual, im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Das heiße aber umgekehrt nicht, dass Kosmos künftig exklusiv für Actual produziere. Auch künftig werde es auch für Mitbewerber von Actual Produkte aus dem Haus Kosmos geben. Das Vorchdorfer Unternehmen werde zwar Teil der Actual-Gruppe, soll aber weiterhin als eigenständiges Unternehmen geführt werden. Den Kaufpreis wollte Ganzberger nicht nennen. "Wir haben Stillschweigen vereinbart."
Kosmos passe sehr gut zur Strategie von Actual, die nachhaltige Produktion in Österreich und regionaler Wertschöpfung bestehe. Darüber hinaus habe Sonnenschutz großes Potenzial. Durch den Trend zu großflächigen Verglasungen bei Gebäuden werde der Sonnenschutz immer wichtiger, damit die Bauten im Sommer nicht überhitzen. "Früher wurde der Sonnenschutz nicht allzu ernst genommen, aber jetzt ist er entscheidendes Element bei der Planung von modernen Bauten", sagt Ganzberger.
Hier habe Kosmos viel Know-how aufgebaut und sei gut im Markt verankert, nicht nur im Einfamilienhaus-Bereich, sondern auch im Projektgeschäft, also beim mehrgeschoßigen Wohnbau. "Das war ein wichtiger Grund dafür, dass wir uns bei Kosmos engagiert haben", so Ganzberger.
"Auftragslage vernünftig"
Die momentane Auftragslage bei Actual bezeichnet Ganzberger als "vernünftig". Das Unternehmen wurde, so wie alle anderen auch, vom Lockdown im März und April hart getroffen. Auch Kurzarbeit gab es, die mittlerweile wieder vorbei sei. "Die Produktion läuft wieder normal", so Ganzberger. Die Kunden würden wieder Investitionsentscheidungen treffen.
Wie es in den nächsten Monaten weiter laufe, könne man derzeit nicht sagen. Das hänge nicht zuletzt mit dem weiteren Verlauf der Pandemie ab. Er habe aber die Hoffnung, dass die Situation der Branche sogar ein bisschen helfe. "Es gibt derzeit mehr Investitionen ins eigene Zuhause", sagt Ganzberger. Thermische Sanierung werde angesichts der Klimaschutz-Bemühungen der Regierung an Bedeutung gewinnen.
Im Vorjahr wuchs die Actual-Gruppe um 18 Prozent auf 66 Millionen Euro Umsatz. Mit Kosmos beschäftigt Actual, zu der auch Zech in Vorarlberg und Polybau in Niederösterreich gehören, rund 420 Mitarbeiter. (hn)