Zehn Jahre Zahn-Streit: Hartlauer gewinnt, will jetzt aber nicht mehr

Zehn Jahre hat der Streit um die Eröffnung von Diskont-Zahnkliniken des Steyrer Fotolöwen Robert Hartlauer gedauert. Jetzt, wo er gewonnen hat, will Hartlauer aber nichts mehr von der Idee wissen.
Zehn Jahre hat der Streit um die Eröffnung von Diskont-Zahnkliniken des Steyrer Fotolöwen Robert Hartlauer gedauert. Jetzt, wo er gewonnen hat, will Hartlauer aber nichts mehr von der Idee wissen.
Bereits im Jahr 2000 wollte Hartlauer in Wien und Wels Billig-Zahnkliniken errichten. In Wien hatte er dafür sogar schon auf einem 2000 Quadratmeter großen Grundstück eine Klinik mit hundert Ärzten geplant. Die Investitionssumme hätte sieben bis zehn Millionen Euro betragen.
Die Landesregierungen Oberösterreich und Wien haben die Errichtung selbstständiger Zahnambulatorien nach einer Bedarfsprüfung aber verweigert. Daraufhin hat sich Hartlauer an den Europäischen Gerichtshof gewendet.
Dieser hat nun zugunsten des Steyrer Geschäftsmanns entschieden. Die erfolgte Bedarfsprüfung verstoße gegen den EU-Grundsatz der Niederlassungsfreiheit. Robert Hartlauer reagierte auf das Urteil gestern „zufrieden“.
„Wir freuen uns über diese Entscheidung, bedauern aber, dass sie zehn Jahre in Anspruch genommen hat“, sagt Hartlauer in einer Aussendung. Das Gesundheitssystem habe sich verändert. „Daher werden wir keine Schritte mehr in diese Richtung unternehmen“, sagt der Steyrer.
Er habe nämlich die internationale Entwicklung verfolgt. Eine Reihe von vergleichbaren Projekten, wie etwa „Mc Zahn“ in Deutschland, habe Schiffbruch erlitten.
Er bevorzugt, in seinen bestehenden Geschäftsbereichen, vor allem bei Handy und Optik, weiter zu wachsen. 2009 sollen weitere 15 Geschäfte der neuen „Handy Pur“-Sparte eröffnen. „Wir sind auf der Suche nach Top-Lagen in Einkaufszentren und Innenstadtlagen“, sagt Hartlauer. (ee)