Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wie sich der Alltag im Lkw-Führerhaus ändert

Von Sigrid Brandstätter, 30. Dezember 2017, 00:04 Uhr
Wie sich der Alltag im Lkw-Führerhaus ändert
Wenn Lkw-Kolonnen rollen, können sich die Fahrer der hinteren Fahrzeuge bald auf den Autopiloten verlassen. Bild: Daimler AG

LINZ. Neues Berufsbild: Während der Lkw automatisch gesteuert fährt, sollen Fahrer die Rechnung an die Kunden schreiben.

Praktisch die gesamte europäische Transportbranche hat das gleiche Problem: Fahrermangel – Details dazu im nebenstehenden Kasten. Neben den schwierigen Arbeitsbedingungen ist auch die Zukunftsperspektive für die Lenker unsicher. Schon in wenigen Jahren soll das Platooning im Fernverkehr Wirklichkeit sein. Damit ist das Fahren im Konvoi gemeint, bei dem hintereinander fahrende Sattelschlepper per Wlan verbunden und als Einheit unterwegs sind.

"Ich habe mir das vor einem Jahr in den USA angesehen. Das ist beeindruckend", sagt Johannes Hödlmayr, geschäftsführender Gesellschafter der gleichnamigen Autotransport-Gruppe mit Sitz in Schwertberg und Spartenobmann für Verkehr und Transport in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Für Hödlmayr bedeutet diese Veränderung aber keine weitere Entwertung des Fahrerberufs, sondern im Gegenteil: Die Aufforderung, neue Aufgaben zu übernehmen. "Die Fahrer werden nicht fernsehen oder Internet-Surfen", sagt Hödlmayr. "Im Prinzip wird der Verkehr wie auf der Schiene rollen."

Ihm schwebt vor, dass die Fahrer während dieser Zeiten, in denen der Autopilot übernimmt, administrative Tätigkeiten übernehmen. "Er kann die Abrechnungen vorbereiten." Das erfordere auch höherwertige Ausbildungen. Die Entlastung in den Speditionen selbst werde auch dort nicht großflächig zu Jobverlusten führen, glaubt Hödlmayr. Er sagt, dass sich die Sozialpartner auf diese Veränderungen vorbereiten müssten und die Berufsbilder weiterentwickeln.

Hödlmayr geht davon aus, dass ab 2025 die imaginär aneinandergekoppelten Lkw auf europäischen Autobahnen unterwegs sein werden. Die großen Lkw-Anbieter von MAN bis Daimler, Volvo bis Iveco entwerfen bereits in fünf europäischen Ländern Korridore, wo sie diese Technik testen wollen. Die EU-Kommission beschäftigt sich mit dem Thema. Experten sagen, dass in der Praxis – neben legistischen Voraussetzungen – noch einige Probleme gelöst werden müssen: Die Lkw müssen perfekt harmonieren und die Fahrer besonders geschult sein. Auch ob die Konkurrenten einander per Signal eine Verbindungsmöglichkeit anbieten, ist unsicher.

 

Der Fahrermangel

  • Laut einer Analyse der Weltbank fehlen in ganz Europa Lkw-Fahrer. „EU-weit sind die Probleme in Deutschland und Großbritannien am größten“, heißt es. In Großbritannien fehlen 45.000 Fahrer, in Deutschland bis zu 70.000. Dazu komme die Überalterung der Branche: In Deutschland gehen 50.000 Fahrer jährlich in Pension, nur 10.000 kommen nach. Wie in Österreich wird beklagt, dass das Heer – früher ein verlässlicher Ausbildner – zu wenige Lkw-Fahrer hervorbringe.
  • In Österreich sind 80.000 Fahrer in der Transportbranche tätig. Dazu kommen jene im Werkverkehr. In Österreich wird von 5000 bis 7000 fehlenden Fahrern ausgegangen. In Oberösterreich allein schätzt Branchensprecher Johannes Hödlmayr, dass 700 Fahrer sofort eingestellt werden könnten. Das Wachstum beim Onlinehandel und den Paketdiensten verschärfe die Lage, weil Fahrer in dieses Kurzstreckengeschäft wechselten.
  • Der Mangel an Fahrern könnte sogar das gute Wirtschaftswachstum bremsen. Frächter Richard Gartner nennt eine Faustregel: „Wächst die Wirtschaft um ein Prozent, nimmt die Frachtleistung üblicherweise um drei Prozent zu.“
  • Gartner ergänzt: Man müsse als Arbeitgeber attraktiv sein. Höhere Löhne treiben die Kostenspirale. In Deutschland sind die Einstiegslöhne in einem Jahr von 2000 auf bis zu 3000 Euro oder mehr gestiegen.
mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Energie AG Oberösterreich erweiterte Führung im Erzeugungsbereich

Ortner Real: "Nichts unter den Teppich kehren"

Umkämpfter Modehandel: "Manchmal musst du das Gegenteil tun"

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
altheli (367 Kommentare)
am 02.01.2018 09:07

Das wirkliche Thema sind die elendiglich ruinierten Frachtpreise... runtergepresst von Excel-Akrobaten... genannt Einkäufer....
Ausschreibungen werden nur mehr auf Online-Plattformen auf Basis der eingetragenen Werte (Euros) entschieden.
Bei den aktuellen Frachtpreisen (soweit man überhaupt von "Preisen" sprechen kann - ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht nur mehr möglich dies mit in die MOEL-Länder ausgeflaggten LKW's und Fahrern die auf z.B. bulgarischem Lohnniveau sind zu fahren...

Die Excel-Superwuzzis haben diese Branche letztendlich ruiniert...
LEIDER!!!
Die aktuelle -nun auch in den Medien präsente- Fahrermangel-Situation könnte vielleicht dafür sorgen das die Frachtkonditionen auf ein menschenwürdiges und betriebswirtschaftlich sinnvolles Niveau kommen... würde vor allen Dingen auch der Qualität der zu erbringenden Leistung gut tun!!

lädt ...
melden
antworten
Klettermaxe (10.492 Kommentare)
am 02.01.2018 17:56

Aktuell sind die Frachtpreise übrigens so hoch wie schon lange nicht mehr. Mit deinem Posting bist du ein halbes Jahr zu spät dran. zwinkern

lädt ...
melden
antworten
Puccini (9.519 Kommentare)
am 02.01.2018 18:29

Maxerl.
Du weißt es doch und der amha sowieso....
Die Autobahnen sind so billig, weil wir alle zahlen und die Frächter kassieren.
Aber unser neuer Infrastruktuminister wirds schon richten ....

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 01.01.2018 16:59

Ob das das Gesetz überhaupt erlaubt? Alles was ablenkt von der Straße, ist verboten.

lädt ...
melden
antworten
Henry58 (3 Kommentare)
am 31.12.2017 08:37

Ich lach mich tot. Jammern über fehlende fahrer.als ich vor mehr als 20 Jahren meinen lkw schein machte hab ich mich sicher 30x beworben.damals war ich ca.30. Tw.keine antworten oder ablehnung wg. Keiner fahrpraxis.das die ausgebildeten und erfahrenen chauffeure auch mal älter werden haben die ganzen kurzsichtunternehmer verpennt, wo soll man den praxis sammeln meine Herrschaften...??? Als begeisterter autofahrer und gelernter kfz. Mechaniker wäre ich auch heute noch mit über 50 bereit...allerdings mit derselben fahrpraxis wie damals! Was ist euch lieber meine lieben unternehmer...einen Angestellten mit lebenserfahrung un Verantwortungsbewusstsein oder irgendwelche fahrer von irgendwo die vielleicht schon 500 000 km auf irgendwelchen schrott lkw's abgespult haben und sich auf gut deutsch nix sch....!

lädt ...
melden
antworten
stemart (695 Kommentare)
am 30.12.2017 22:01

...sollen Fahrer die Rechnung an die Kunden schreiben.

Jaja, schon gut, wenn er den vorgeladenen WAB oder Auflieger mit Sammelgut für zig Empfänger in ein Verteillager bringt, hat er leicht Zeit sämtliche Rechnungen zu schreiben. Ich kann nur hoffen, dass er auch 2 oder 3 Sekretärinnen seiner Wahl zur Verstärkung während der Fahrt beigestellt bekommt...

lädt ...
melden
antworten
Klettermaxe (10.492 Kommentare)
am 02.01.2018 17:58

Die Rechnungen soll nicht der LKW-Lenker schreiben, sondern das sollte dann nach Eingabe oder Feststellung des Ladestatus automatisch im Auftragsverwaltungssystem erfolgen.

Nach dieser Aussage wundert es mich nicht, dass diese Unternehmen nun schon zum zweiten Mal ein unpassendes System eingekauft hat. grinsen

lädt ...
melden
antworten
hochrathner (5 Kommentare)
am 30.12.2017 14:57

Komisch, der Grossunternehmer, der damals als erster in den Osten ging redet über Fahrermangel. Meine Herren Grossunternehmer zahlen Sie das gesetzliche Mindestgehalt und eventuell Leistungsprämien, agieren sie gegen die horrenden Führerschein- bzw. C95- und laufende Nachschulungskosten.
Behandeln Sie Ihre Angestellten nicht wie Sklaven, die sie mit Ihren Firmeneigenen Reisebusse durch halb Europa karren. Warum glauben Sie das in Deutschland bereits vernünftige Gehälter bezahlt werden. Tja man hat die Qualität von voll ausgebildeten,leistungsfähigen und behutsamen Mitarbeitern erkannt.
Berufskraftfahrer ersetzten Ihnen keine Sekretärinen oder Disponenten, weil diese Verantwortung kann man nur wissen wenn man jeden Tag den Wahnsinn auf der Straße mitmacht. Ausserdem sind Kunden nicht auf der Autobahn, wie soll das dann bitte funktionieren?

lädt ...
melden
antworten
renele (3.081 Kommentare)
am 02.01.2018 17:53

Ich kann ihnen nur zustimmen. Mein Ex war von seinem 18.Lebensjahr bis zu seinem 62. Lebensjahr Lkw Fahrer. Viele Jahre bei einem bekannten Unternehmer.

lädt ...
melden
antworten
Klettermaxe (10.492 Kommentare)
am 02.01.2018 18:06

Hätte er Autotransporter gefahren, wäre der Verdienst deutlich höher gewesen. Das zum Thema des Vorwurfes der schlechten Bezahlung.

Die Löhne für Neueinstellungen sind im letzten Jahr übrigens massiv angestiegen.

lädt ...
melden
antworten
mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 30.12.2017 14:27

vor fünf Jahren habe ich mit einem großen Frächter gesprochen und gemeint, das ein Freund schon länger arbeitslos ist, sämtliche Führerscheine besitzt und sofort anfangen würde, denn in seinem Akademikerberuf bekommt er auch keinen JOb mehr,

er ist noch recht fit, aber schon 55 Jahre alt.

Die ehrliche und überlegte Antwort von ihm war, man nimmt wenn man nicht ausländische Fahrer hat nicht mehr Leute in so einem Alter, die nicht klar nachweisen können, das sie kürzlich noch erfolgreich unterwegs waren.
Zu unsicher bezüglich Gesundheitproblemen in so einem Alter.

lädt ...
melden
antworten
Klettermaxe (10.492 Kommentare)
am 30.12.2017 14:43

Wenn ein 55-jähriger Akademiker in seinem Kernberuf zu schwach ist, um eine Arbeitsstelle zu finden, wird er ohne vorherige Erfahrungen als LKW-Fahrer kaum von großem Nutzen sein.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 30.12.2017 01:47

Zu wenig Fahrer? Es.gibt sicher genug AMS gemeldete die als Fahrer arbeiten würden. Es scheitert meistens am Führerschein. Man könnte ihnen ja diesen bezahlen, AMS und Unternehmen gestützt.


Ein Aufschrei kommt sicher. Aber ich finde jeder hat eine Chance verdient und wenn jemand wirklich will nutzt er diese auch.

Negativ kann man sicherlich nun auch wieder vieles sehen. Aber irgendwann muss man ja Mal mit Vertrauen anfangen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 30.12.2017 01:46

Wenn das Ding alleine fährt, dann kann er ja schlafen, essen, aufräumen im Wagen hinten oder eine Heimarbeit am PC verrichten, statt untätig nur rum zu sitzen.

Die Technik überholt uns.

lädt ...
melden
antworten
il-capone (10.334 Kommentare)
am 30.12.2017 01:32

Was nicht dazupasst, sind die Aliens in den Privatkisten, die den Verkehrsfluss im Sinne einer egoistischen Fortbewegungsweise erst recht wieder verhunzen.
Wie man an der Drohnen-Geschichte wieder sehen kann: Äktschn jetzt, nach mir die Sintflut.

Her mit den Autopiloten!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen