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Was bringt Google-Datenzentrum in Kronstorf der Region wirklich?

Von Von Ulrike Rubasch   24.Juli 2010

Zunächst die Fakten: Google hat 75 Hektar Grund gekauft, den derzeit noch Bauern bewirtschaften. Der Baubeginn steht noch nicht fest, frühestens aber 2011. Auf einer sechs Hektar großen ökologischen Ausgleichsfläche wurde bereits ein Großteil der geplanten 13.000 Bäumchen gepflanzt. Das ist auch schon das erste Beispiel, wo lokale Betriebe (Gärtnereien) von Google profitieren.

Für die Errichtung des (von US-Technikern geplanten) Rechenzentrums werden normalerweise 100 bis 200 Leute aus der Region eingesetzt, sagt Google-Sprecher Kay Oberbeck. „Im laufenden Betrieb sind es dann rund 50 Mitarbeiter“ (und nicht 100, wie Politiker verbreiten). Ziel sei es, auch aus Oberösterreich Fachleute zu rekrutieren. Hier gehen schon die Meinungen auseinander. Die einen hoffen auf Arbeitsplätze für hochqualifizierte Absolventen der Informationstechnologie aus Hagenberg und der JKU Linz, die anderen meinen, dass diese für den bloßen Rechenzentrumsbetrieb überqualifiziert wären. Die Hoffnung, dass Google auch ein Forschungszentrum in Kronstorf aufziehen könnte, zerstreut der Google-Sprecher definitiv: „Dafür gibt es keine Pläne.“ Das größte konzerneigene Entwicklungszentrum Europas stehe in Zürich mit 600 Mitarbeitern, in München forschen 70 Beschäftigte.

Der Kronstorfer Bürgermeister Christian Kolarik (VP) gibt sich dennoch euphorisch: Allein die Ankündigung Googles, hier zu bauen, „hat eine gute Dynamik in der Gemeinde ausgelöst“. Plötzlich seien Investitionen in den Wohnbau wieder interessant geworden. Rund 150 Wohnungen sind in Planung bzw. in Bau, was auf jeden Fall – wie auch die tägliche Versorgung der Google-Mitarbeiter – lokale Wertschöpfung generiere. Alles Googles Werk? Im Prinzip könnte jede Ansiedelung eines Konzerns Ähnliches auslösen.

Im Umfeld von Google zu arbeiten, könnte für manchen Betrieb interessant sein. So gab es bereits Anfragen einer Handvoll Unternehmen deswegen, teilt Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl mit, weshalb auch in Google-Nähe ein interkommunales Betriebsbaugebiet vorangetrieben werden soll. „Das ist ein guter Nährboden für Start-Ups“, träumt er von einem oberösterreichischen Silicon Valley. Sigl erhofft sich auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Google und dem Softwarepark Hagenberg.

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25. April 2024