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Vision des BWT-Gründers: Sauberes Wasser für die Welt statt Börsenpräsenz

Von Susanne Dickstein   18.Mai 2018

Seit 1992 war die Mondseer BWT an der Börse. Im Vorjahr gelang Firmengründer Andreas Weißenbacher nach monatelangem Gezerre und Rechtsstreitigkeiten der Rückzug vom Kapitalmarkt. Jetzt will der Unternehmer seine Vision umsetzen, weltweit sauberes Wasser unter Verwendung lokaler Ressourcen verfügbar zu machen.

"Ich will mich nicht rechtfertigen müssen, dass die Profite sinken, obwohl wir im Gegenzug etwas schaffen, das viel mehr wert ist. Das treibt mich an", sagt Weißenbacher. Er verdanke der Börse viel, wenngleich sich Rahmenbedingungen und Bürokratie im Laufe der Jahre verschlechtert hätten. "Meine Mitarbeiter und meine Aufgabe sind mir aber zu wichtig, um mich von Einzelaktionären triezen zu lassen." Die Aufgabe, die Weißenbacher seiner BWT und sich selbst verschrieben hat, ist die nachhaltige Nutzung und Verfügbarkeit von Wasser. "Es ist verrückt, Wasser von den Fidschi-Inseln nach New York zu karren und den Globus zu verheizen."

Vision des BWT-Gründers: Sauberes Wasser für die Welt statt Börsenpräsenz
Tischwasserfilter sind nur eine von zahlreichen Anwendungen der BWT. Die Mondseer sind auf Wassertechnologie und -aufbereitung spezialisiert.

Tischwasserfilter sind nur eine von zahlreichen Anwendungen der BWT. Die Mondseer sind auf Wassertechnologie und -aufbereitung spezialisiert.

55 Prozent mehr Wasser

Studien zufolge werde bis zum Jahr 2050 der globale Wasserverbrauch um 55 Prozent steigen. Dies verstärke den Druck auf die Grundwasservorräte der Erde. Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung werde dann in Gebieten mit starkem Wasserstress leben.

Die BWT-Produkte sollen Hygiene, Sicherheit und Gesundheit beim Kontakt mit Wasser sicherstellen. Entsprechend entwickeln, produzieren und vertreiben die Mondseer Wasseraufbereitungsanlagen für viele Anwendungen vom Haushalt und Gewerbebetrieb bis hin zum Pharmakonzern.

1990 hat Weißenbacher im Zuge eines Management-Buy-outs die BWT von Benckiser übernommen. Im Vorjahr erzielte das Unternehmen mit Zentrale in Mondsee und 3800 Mitarbeitern einen Umsatz von 670 Millionen Euro.

Trotz steigender Umsätze ist die Ertragskraft in den vergangenen Jahren gesunken, zuletzt auf ein Betriebsergebnis (Ebit) von rund 17 Millionen Euro. "Wenn ich ein nachhaltiges Unternehmen schaffen will, bin ich gezwungen, in die Zukunft zu investieren", sagt Weißenbacher. Dies umfasst zum einen den Ausbau des Stammsitzes in Mondsee um 120 Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren sowie den Aufbau eines neuen Werks in der Nähe von Moskau. Zum anderen investiert Weißenbacher massiv in die Bekanntheit der Marke BWT.

Rund 80 Millionen Euro haben sich die Mondseer 2017 Werbung und Sportsponsoring kosten lassen. Neben dem Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel tritt BWT unter anderem als Sponsor der tschechischen, japanischen und norwegischen Skispringer sowie als Sponsor der Formel 1 auf. Schon vor knapp zwanzig Jahren hatte Weißenbacher versucht, die BWT einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. "Damals hat mich der Mut verlassen, jetzt stehe ich es durch", sagt der Unternehmer. Auf diese Weise will er seine Vision zum Leben erwecken und "die neue Generation zu Fans der BWT machen".

Vision des BWT-Gründers: Sauberes Wasser für die Welt statt Börsenpräsenz
Unterstützt werden auch Wasserprojekte wie hier Brunnen in Gambia.

Unterstützt werden auch Wasserprojekte wie hier Brunnen in Gambia.

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18. April 2024