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Rosenbauer bleibt auch im zweiten Halbjahr im Tief

12.August 2017

Die schwache Auslastung des Werks II in Leonding drückt weiter auf den Gewinn bei Rosenbauer. Dort werden vor allem die großen Flughafenlöschfahrzeuge gebaut, an denen das Unternehmen mehr verdient als an den "normalen" Feuerwehrautos. Dazu kommen noch "Sondereffekte", die das Rosenbauer-Ergebnis (Ebit) im ersten Halbjahr von 18,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 2,7 Millionen Euro einbrechen ließen.

Nach einem ausgesprochen schwachen ersten Halbjahr werde auch das Gesamtjahr nicht wesentlich besser ausfallen, sagte gestern der Vorstandsvorsitzende Dieter Siegel der mit Finanzvorstand Günter Kitzmüller die Halbjahresbilanz in Wien präsentierte. Siegel erwartet für das Jahresergebnis eine Ebit-Marge von "hoffentlich über drei Prozent". Damit würde das Ergebnis bei rund 30 Millionen Euro liegen. Im Vorjahr waren es 47 Millionen Euro.

Die "Sondereffekte", die das Ergebnis im ersten Halbjahr zusätzlich belasteten, waren Wechselkurseffekte durch den überraschend schwachen US-Dollar, der Personalabbau und der Vorstandswechsel zu Jahresbeginn. Auch ein Software-Projekt, das bei Kosten und Komplexität aus dem Ruder zu laufen drohte, wurde gestoppt. Weil es teilweise schon aktiviert war, mussten Abschreibungen vorgenommen werden.

Auftragseingang gestiegen

Es gibt auch Lichtblicke bei Rosenbauer, etwa der Auftragseingang im ersten Halbjahr, der mit 458,3 Millionen Euro deutlich höher war als die 376,5 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Auch der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um drei Prozent auf 393,4 Millionen Euro. Es waren aber teilweise Aufträge, die weniger Ertrag abwarfen, die im ersten Halbjahr abgearbeitet wurden.

Rosenbauer leidet immer noch an der politischen Situation im Nahen Osten. Lukrative Aufträge vor allem aus Saudi-Arabien sind weggebrochen. Siegel hofft auf eine gewisse Entspannung. Das Geschäft dort liege nicht vollkommen brach, doch die Stückzahlen sind nach wie vor schwach.

Das "Rezept", um diesen Rückgang zu kompensieren, heißt Effizienz und Standardisierung in der Produktion, um die Durchlaufzeiten zu verkürzen. Als Beispiel für Standardisierung nannte Siegel die "Rosenbauer-Ikone", das Flughafenlöschfahrzeug Panther. Wurden in der dritten Generation noch fünf verschiedene Motoren verbaut, wird in der jetzigen vierten Generation nur mehr ein Volvo-Motor verwendet.

Mittelfristig erwartet Siegel eine Konsolidierung in der Branche. Viele kleine und mittlere Hersteller von Feuerwehrautos in einigen europäischen Ländern hätten Probleme. Es gelte, in diesen Märkten präsent zu sein. Als Beispiel nannte Siegel die Niederlande, Frankreich und Großbritannien.

Hier sei aber der Konkurrenzdruck hoch, entsprechend klein wären auch die Margen. Kosteneffizienz sei daher ein wichtiges Ziel. Das gelte auch für das Personal. Eine "Kündigungswelle" sei aber keine in Sicht. Zum Halbjahr beschäftigte das Unternehmen weltweit 3315 Mitarbeiter, um 54 mehr als im Halbjahr 2016. (hn)

 

Schwaches Halbjahr

 

2,7 Millionen Euro Betriebsergebnis erzielte Rosenbauer im ersten Halbjahr 2017, um 85 Prozent weniger als im Vorjahr.

393,6 Millionen Euro Umsatz konnte das Unternehmen erwirtschaften, um drei Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016. Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Siegel rund 900 Millionen Euro.

3315 Mitarbeiter beschäftigte Rosenbauer weltweit zum 30. Juni 2017, um 54 mehr als zur Jahresmitte 2016. Die Personalzuwächse gab es vor allem in Deutschland und den USA. In Österreich sank die Mitarbeiterzahl hingegen um 48 auf 1336.

 

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