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Quartett aus Hagenberg entwickelt künstlichen Butler

Von Susanne Dickstein   19.Jänner 2018

Philipp Baldauf ist Wiederholungstäter – er hat bereits zum zweiten Mal ein Unternehmen gegründet. Nach einem mobilen Fahrrad-Reparaturdienst in Kopenhagen hat er vor einem Jahr gemeinsam mit drei Studienkollegen erneut eine Firma aus der Taufe gehoben. Das Quartett aus Hagenberg hat eine App entwickelt, die bei der Terminplanung hilft. Der sogenannte Butler Roy soll mittels künstlicher Intelligenz den Alltag erleichtern.

Die Anwendungsfelder sind laut Co-Gründer Baldauf vielfältig. "Das kann die Zustellung eines Pakets durch einen Lieferservice sein, aber genauso der Reifenwechsel beim Auto." Butler Roy vernetzt den Dienstleister mit dem Kunden und vereinbart Termine vor, indem die App auf vorhandene Daten zugreift.

"Wir haben viele Geschäftsideen analysiert und dann die mit dem größten Potenzial ausgesucht", sagt Baldauf. Denn anders als bei anderen Jungunternehmern war zuerst der Wille zur Selbstständigkeit da und dann erst die Geschäftsidee, nicht umgekehrt. "Als Unternehmer kann ich Visionen umsetzen und mich selbst verwirklichen", so Baldauf.

115 Gründungen pro Tag

Die Firma von Philipp Baldauf und seinen Partnern Simon Kapl, Gregor Pichler und Philipp Jahoda ist eine von knapp 30.000, die im Vorjahr in Österreich entstanden ist. Damit sei die Zahl der Neugründungen auf einem Zehn-Jahres-Hoch, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl gestern, Donnerstag, bei der Präsentation der Gründerstatistik 2017 in Wien. Im Durchschnitt wurden täglich 115 Unternehmen gegründet. Sie brachten 70.000 Arbeitsplätze. Sieben von zehn Gründungen seien nach fünf Jahren noch immer aktiv. In Relation zu den rund 5000 Insolvenzen des Vorjahres komme so "auf sechs Geburten ein Todesfall", sagte Leitl. Um noch mehr potenzielle Gründer zu ermutigen, fordert er staatliche Kreditgarantien. "Das Haus der Schwiegermutter als Pfand zu geben, ist nicht lustig."

Dieser Schritt ist den Gründern von Butler Roy erspart geblieben. Sie konnten diese Woche ein sechsstelliges Investment von Mitgliedern des European Super Angels Clubs an Land ziehen, darunter eine deutsche Beratungsfirma und ein niederländischer Start-up-Entwickler. "Wir wollen mit dem Geld unser Produkt weiterentwickeln und interessante Kunden in Österreich, Deutschland und den Niederlanden gewinnen", sagt Baldauf. Das mittelfristige Ziel lautet USA für die "richtig großen Deals". Die Gründerszene in Hagenberg steht laut Baldauf dem Silicon Valley übrigens um nichts nach. "Man kann die Technologie überall entwickeln und dann international mitmischen."

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25. April 2024