Polytec-Gründer verkauft Immobilien an die Firma
HÖRSCHING. Friedrich Huemer gehören Standorte in zwölf Ländern privat – Polytec AG kauft diese um 84 Millionen.
Polytec-Gründer Friedrich Huemer verkauft alle Firmenimmobilien an den Autozulieferer. Als Relikt aus der Vergangenheit waren die Gebäude an zwölf verschiedenen Standorten in Deutschland, Österreich, Belgien und der Slowakei in Huemers Privatbesitz – ein Fakt, das internationalen Investoren nie gefallen hat. Nach Bewältigung der 2008er-Krise hat sie Huemer 2010 von den kreditgebenden Banken zurückgekauft.
Polytec zahlt für die Immobilien-Firma 84 Millionen Euro, übernimmt damit aber auch Verbindlichkeiten. Details zu den übernommenen Krediten will der 57-Jährige nicht bekannt geben. Zur Kaufsumme sagt er, er habe am untersten Ende der Bandbreite verkauft. Laut Gutachten wäre auch ein Betrag jenseits der 100 Millionen Euro angemessen gewesen.
Huemer räumt aber ein, dass die Mietverträge sehr vermieterfreundlich gestaltet gewesen seien. "Ich wollte die Situation klären. Denn normal ist es nicht, wenn der Vorstandschef die Firmenimmobilien hält und diese an das Unternehmen vermietet."
Das Geld wird er für seine Immobilienprojekte verwenden. Huemer hat 2013 von der AXA-Versicherung 64.000 Quadratmeter an Einkaufszentren in Salzburg übernommen. "Dieses Thema interessiert mich, da werde ich weiter aktiv sein."
Eine Überlegung sei auch gewesen, seinen Anteil an der von ihm gegründeten Autozuliefer-Gruppe aufzustocken. "Aber ich halte fast 27 Prozent. Würde ich wesentlich dazukaufen, müsste ich ein Übernahmeangebot legen. Das will ich nicht, und es bringt niemandem etwas."
Die Polytec-Gruppe hat zuletzt 7,7 Millionen Euro Miete bezahlt. Diese Ersparnis werde ergebniswirksam im Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen. Auch das Betriebsergebnis werde sich um fast drei Millionen Euro verbessern.
Finanziert wird der Deal zum Gutteil mit den Schuldschein-Darlehen, die das Unternehmen im September begeben hat. (sib)
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