PlusCity-Chef will Star-Architekten für den Schillerpark

PASCHING. Ernst Kirchmayr möchte einen "Meilenstein im Süden der Linzer Landstraße" setzen.
PlusCity-Chef Ernst Kirchmayr kündigt an, für sein Projekt am Schillerpark Star-Architekten aus dem In- und Ausland zu einem Wettbewerb einzuladen. Voraussetzung dafür ist, dass vorher kritische Punkte geklärt werden. Knapp ein Jahr nach Eröffnung der erweiterten Plus City sei man voll im Plan.
OÖNachrichten: Die PlusCity neu wird bald ein Jahr alt. Werden Sie angestrebte Besucher- und Umsatzsteigerungen erreichen?
Ja, weil wir ein mutiges Konzept umsetzen, das Einkaufen, Essen und Entertainment miteinander verbindet und eine Alternative zum Online-Shopping ist. Die Steigerung auf 13 Millionen Besucher ist ein Ziel für die nächsten drei bis fünf Jahre. Die Investition rechnet sich. Wir haben kein Einkaufszentrum mehr, sondern eine Einkaufsstadt.
Aber jetzt kommt XXL statt SportsDirect, daneben gibt es Intersport und einige Spezial- anbieter. Außerdem gibt es jetzt eine große Zahl an Schmuckgeschäften. Der eine oder andere soll um seine wirtschaftliche Existenz bangen.
Das Clustern von Anbietern kann für jeden einzelnen gut sein. Unser Ziel ist, die besten Marken und Geschäfte in der PlusCity zu haben und nicht, den einen vor dem anderen zu schützen. Gute Konkurrenz ist der beste Leistungsansporn.
Abgesehen von der PlusCity: Welche Zukunft hat der stationäre Handel?
Der Handel hat Jahrzehnte verschlafen. Aber er stellt sich auch den Veränderungen. B- und C-Lagen werden weiter verlieren. Wer in den guten Lagen sitzt, muss seinen Kundenbenefiz erhöhen. Etwa indem das Sortiment erweitert wird und/oder indem der Kunde perfekt beraten wird.

Von Mitarbeitern, die teilweise schlecht bezahlt werden?
Das kann man ändern, indem man Schulungen anbietet und damit auch die Qualität erhöht. Der stationäre Handel hat leider an Beratungsqualität verloren. Dabei unterscheidet ihn das vom Onlinehandel.
Sie wollen den Schillerpark-Komplex umbauen. Ist das noch A-Lage?
Ja, das ist sie.
Aber es regt sich schon Widerstand, etwa gegen eine Tiefgarage unter dem Schillerpark.
Dabei gibt es noch kein Konzept. Das ist eine Initiative gegen ein Projekt, das es noch gar nicht geben kann. Wir befinden uns in der Phase der Grundlagenforschung, vom Verkehr über die Emissionen bis zur Beschattung. Wir arbeiten einen Zehn-Punkte-Plan ab. Erst wenn alle zehn Gutachten vorliegen, das wird bis Ende 2017 der Fall sein, werden wir der Stadt ein Projekt vorlegen.

Wie wäre dann der weitere Zeitplan?
Baubeginn wäre 2019, Bauzeit etwa zwei Jahre. Wir machen das aber nur in Abstimmung mit Betroffenen. Wir sind ein Musterschüler für komplexe Themen. Das haben wir bei der PlusCity und beim Lentia gezeigt. Im Lentia hat sich der Wert der Wohnungen seit dem Umbau verdoppelt.
Auch wenn es noch kein konkretes Projekt gibt. Was schwebt Ihnen am Schillerpark grundsätzlich vor?
Mein Ziel ist es, an diesem sensiblen Punkt der Innenstadt einen Meilenstein zu setzen, auch architektonisch. Ich möchte nationale und internationale Star-Architekten zu einem Wettbewerb einladen. Ich denke da an Spitzenleute wie den Pritzker-Preisträger Jean Nouvel oder David Chipperfield. Zwischen der Linzer Mozartkreuzung und dem Musiktheater fehlt ein Bindeglied, ein Ankerbetrieb für die südliche Landstraße. Das muss man neu gestalten und auch die Beziehung des Objekts zum Park neu denken. Und es müssen dort auch nicht vier Würstlstandl stehen, obwohl ich grundsätzlich nichts gegen einen Würstlstand habe.
Wie sieht es mit den Plänen aus, das Einkaufszentrum Lentia zu erweitern, sogar bis zu den leeren Räumen der Kunstuni?
Die Lentia City ist ein perfekter Nahversorger, ein Stadtteilzentrum. Eine Erweiterung ist nicht geplant.
Und wie steht es um Ihr kroatisches Einkaufszentrum Westgate?
Wir haben an diesem Einkaufszentrum lediglich ein Drittel. Am liebsten sind wir aber allein. Dann können wir unsere Pläne auch umsetzen. Auch Unkonventionelles.
Würden Sie verkaufen?
Es kommt darauf an, was man dafür bekommen würde.
