Neustart? Insolvente Fill Metallbau holte einen Sanierer in die Chefetage
HOHENZELL. Jürgen Kaiser soll Stefan Fill unterstützen – Mitarbeiter haben Oktober-Löhne bekommen.
Fill Metallbau hat seit Montag einen neuen Manager in der Führungsebene: Der Sanierer Jürgen Kaiser ist interimistischer Finanzchef und soll einen Neuaufbau des Anfang Oktober in die Pleite geschlitterten Fassadenbauers mit Sitz in Hohenzell ermöglichen. Das bestätigten Firmenchef Stefan Fill und Masseverwalter Robert Tremel gestern, Freitag. Der aus Oberösterreich stammende und in Baden ansässige Kaiser war schon bei vielen Firmen tätig.
Bevor Fill Metallbau nachhaltig saniert werden kann, müssen aber die Gläubiger, darunter acht Banken, bei der Tagsatzung am 29. November erst dem Sanierungsplan zustimmen. Fill bietet, wie berichtet, eine Quote von 30 Prozent an, also mehr als die gesetzlich vorgeschriebene.
Das Sanierungsverfahren laufe gut, sagt Tremel. Die 238 Mitarbeiter haben ihre Oktober-Löhne Anfang November bekommen. "Wir mussten bisher weder für Löhne noch für Material-Rechnungen auf Haftungen zurückgreifen, konnten alles aus dem Cash-flow bewerkstelligen", sagt Tremel. Eine Million Euro Haftung wäre aus dem Familienkreis von Fill bereitgestellt. In den vergangenen Wochen arbeiteten Fill und Tremel daran, Vereinbarungen zur Abwicklung laufender Projekte in Österreich, Deutschland und Großbritannien zu treffen. Bei 90 Prozent sei das schon gelungen, sagt Fill. Mit wie vielen Mitarbeitern es in Zukunft weitergehen soll, werde im Laufe der nächsten Woche entschieden. Die Frage, ob ein Investor einsteige, stelle sich noch nicht.
Die September-Löhne, die Fill nicht zahlen hatte können, haben die Mitarbeiter übrigens nach Prüfung der Arbeiterkammer am 25. Oktober vom Insolvenz-Entgelt-Fonds bekommen. Er glaube nicht, dass das bei einer Firma dieser Größe jemals schneller gegangen sei, sagt Tremel.
Außerdem habe er noch nie erlebt, dass es von Vertragspartnern während des Insolvenzverfahrens keinerlei Schadenersatzansprüche gebe. Sie seien offenbar mit der Qualität der Arbeit der Innviertler grundsätzlich zufrieden.
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Es hat geheissen , man musste auf externes falsches Personal zugreifen ! Deshalb die Misere ! Nur gut dass der verantwortliche Personalchef nicht mehr bei Fill sondern jetzt bei FACC werkt !!!
Schuld sind immer die anderen!
Der Sanierer wird auch nicht das fehlende Eigenkapital herbeizaubern können. So ein Sanierer kostet in der Regel sehr viel, und bezahlt wird er als bevorzugte Forderung wieder wovon? Aus der KONKURSMASSE ! Wenn jemand jung anfängt und mit vielen Schulden in Konkurs geht, dann kann man das noch irgendwie verstehen, so jemand konnte es halt nicht besser. Wenn aber ein Unternehmen nach über fünfzigjähriger Existenz, das sich überdies immer als äußerst foin und kompetent präsentierte, dann auf einmal geradezu mittellos dasteht, bei vollem Privatvermögen der jetzigen und früheren Beteiligten, dann ist das einfach nur empörend.
Na dann ist ja alles gut, würd ich gleich mal die Haftungsmillion hernehmen anstatt Gläubiger abzuspeisen! Drecksstrategie!
Bei 8 Millionen Aktiven und 30 000 000 Passiva weiß jeder dass nichts mehr zu holen ist, und dass man die eigenen Prozesskosten auch dann selbst zahlen muss, wenn man den Prozess gewinnt. Früher nannte man so ein Verhalten Insolvenzverschleppung und es war in aller Regel gerichtlich strafbar. Und auch dass die öffentliche Hand rasch zum Zahlen herangezogen werden konnte und wurde, imponiert mir überhaupt nicht. Das alles ist eine Schande für die Familie Fill, sonst nichts. Eine ordentliche Kaufmannsfamilie hätte entweder rechtzeitig liquidiert oder verkauft.
Nicht die ganze Familie Fill, für Fill Maschinenbau in Gurten gilt das nicht, für Fill Metallbauer und alle Beteiligten ist es wahrlich eine Schabde! Normalerweise darf man nix mehr in Auftrag geben, schade dass der Mensch so schnell vergisst!