Milchmarkt steht an der Kippe zum Abschwung
LINZ. Während die internationalen Getreidenotierungen anziehen, weil die politischen Probleme in der Kornkammer des Ostens, der Ukraine, und große Trockenheit in den USA die Ernteaussichten trüben, zeichnet sich auf dem Milchmarkt eine Trendumkehr ab.
Der Höhenflug der vergangenen zwölf Monate mit guter Nachfrage und hohen Preisen dürfte vorbei sein.
Das beunruhigt Agrarpolitiker. EU-Kommissar Dacian Ciolos hat diese Woche beim Gipfel in Athen vor einer "neuen Milchkrise" gewarnt, weil Übermengen die Preise drücken. Die EU trägt eine Mitschuld, weil sie mit 1. April 2015 die Mengenbegrenzungen (Milchquoten je Hof) aufheben wird und deshalb viele Bauern ihren Kuhbestand aufgestockt haben.
Bauernpreis gesenkt
In Österreich hat Molkereimarktführer Berglandmilch bereits reagiert und zum 1. April den Preis für die Bauern um 1,8 auf knapp unter 40 Cent netto je Liter gesenkt. Im Handel ist es zu Preissenkungen bei Butter gekommen. Bergland-Generaldirektor Josef Braunshofer sieht (noch) keine Trendwende: "Wir müssen uns aber insgesamt auf viel mehr Volatilität einstellen." Zwei Dinge würden die Milchmengen drücken: Die Produktion sinke saisonal bedingt; große deutsche Molkereien eröffnen neue Trockenkapazitäten, um Milchpulver nach China zu liefern. Das ist sehr lukrativ.
Den Markt belasten wird dagegen, dass Russland überraschend österreichische Lebensmittelbetriebe, darunter die Bergland-Molkereien Feldkirchen und Voitsberg, für den Export gesperrt hat. (le)
Obwohl ich die Bauern wegen ihrer Subventionsflennerei ständig kritisiere, erlaube ich mir doch anzumerken, dass 40 Cent für einen Liter Milch ab Hof kaum kostendeckend sein können.
Im Vergleich kostet eine Dose 1/2 Liter Bier im Supermarkt einen Euro, wenn man sich nicht das Billigklumpert aus der Billigschiene gönnen will.
Aber die Giebelkreuzler, die auch in der Milchwirtschaft ihre schmutzigen Pratzen drinnen haben, kümmert das Bäuerlein nicht, Hauptsache er ist hoch verschuldet, z.B. für einen unnötigen Traktorkauf, aber der Kredit im Grundbuch 5 x gedeckt.
Schnell wird so ein Acker zum Baugrundstück, Beispiele davon gibt es genug, nur hat der enteignete Bauer nichts mehr davon.
Da lass ich mich jetzt überraschen, wo diese doch erst vor 3 Monaten der Preis zugelegt hat.
Im freien Markt müsste das Angebot- Nachfrage-spiel doch funktionieren?