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Linzer Primetals holt Großauftrag aus Mexiko

Von Sigrid Brandstätter   06.Februar 2018

Eineinhalb Jahre liefen die Vorbereitungen, drei Monate dauerten die Endverhandlungen. Jetzt ist die Tinte der Unterschriften trocken: Primetals Technologies – die frühere Siemens VAI – holte in Mexiko einen Großauftrag und baut für das größte Stahlwerk im Land ein Warm- und ein Dressierwalzwerk.

Auftraggeber ist die mexikanische Tochter des größten Stahlkonzerns der Welt ArcelorMittal, ArcelorMittal Lazaro Cardenas. Dieser wiederum ist der kapazitätsstärkste Stahlerzeuger in dem mittelamerikanischen Land.

Das ist der größte Einzelauftrag, den das Siemens-Mitsubishi Heavy Industries Joint-Venture in den vergangenen eineinhalb Jahren an Land gezogen hat. Den Auftragswert beziffert Primetals mit "einem dreistelligen Millionen-Betrag". Schlüsselfertige Generalaufträge für eine Neuerrichtung von Anlagen seien heutzutage selten, heißt es aus dem Unternehmen. Dem Vernehmen nach ist das Gesamtinvestment fast eine halbe Milliarde groß. Der Anteil, der auf Primetals entfällt, liegt bei unter 200 Millionen Euro. Das Großprojekt wird mit den mexikanischen Baufirmen Lomcci S.A. und WP Constructora S.A. realisiert. WP wird die Stahlbauhallen planen und montieren, Lomcci bestehende Betonbauten abreißen und durch Fundamente ersetzen.

In Linz werden mehr als 100 Mitarbeiter an diesem Projekt – das unter großem Zeitdruck steht – arbeiten. Denn die Inbetriebnahme der Anlagen soll 2020 erfolgen. Für die Detailkonstruktion der Anlagen sind neun Monate veranschlagt, die Inbetriebnahme soll nach 30 Monaten erfolgen.

Bisher konnten in der Stahlstadt Ciudad Lazaro Cardenas die mehr als 20 Zentimeter dicken Stahlbrammen nicht in dünnere Stahlrollen verarbeitet werden. Das Warmbandwerk wird 2,5 Millionen Tonnen jährlich walzen können. Dazu kommen 650.000 Tonnen, die über das Dressierwalzwerk laufen werden. Die Flüssigstahl-Produktionskapazität liegt bei 5,3 Millionen Tonnen. Zum Vergleich: Das Stahlwerk der voestalpine Stahl in Linz verarbeitet 5,7 Millionen Tonnen im Jahr. Über die Warmwalzstraße in Linz laufen 4,8 Millionen Tonnen.

Zwei Konkurrenten im Rennen

Um den Auftrag haben sich auch die großen Primetals-Konkurrenten SMS aus Deutschland und Danieli aus Italien beworben. Ausschlaggebend für den Zuschlag sei gewesen, dass Primetals die größte Erfahrung mit schlüsselfertigen Gesamtanlagen hat, heißt es aus dem Unternehmen.

Der Auftrag umfasst den Komplettbau der Walzwerke samt der Energieversorgung. Dazu kommt eine Wasseraufbereitungsanlage, die Stromversorgung, eine Werkstatt für die Walzen, ein Labor, Hallen und Kräne. Zusätzlich wird der Stahlerzeugungsprozess optimiert und effizienter gestaltet. An dem Standort seien schon lange keine größeren Investitionen durchgeführt worden, heißt es. Dem Vernehmen nach ist übrigens ein weiterer Großauftrag aus Mexiko in der Pipeline.

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