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Leitbetriebe optimistisch: "Das Glas ist halbvoll"

Von Von Dietmar Mascher und Stefan Fröhlich   20.April 2016

"Natürlich halbvoll", lautete die Antwort von Amag-Chef Helmut Wieser auf die Frage, ob wirtschaftlich gesehen das Glas halbleer oder halbvoll sei. Wieser und Miba-Chef Franz-Peter Mitterbauer, Hauptredner bei den Oberbank Industriegesprächen am Montag in Linz, versprühten im Gespräch mit den OÖNachrichten Optimismus, auch wenn die Lage in Österreich nicht immer nur rosig ist.

"Wir wollen nicht jammern, sind gut gestartet, und es ist Wachstum angesagt", sagte Wieser. Besonders die Automobilbranche sei international weiter auf dem Vormarsch. Eine Autoblase in den USA sehe er nicht: "Das höre ich seit 2008. Damals wurden in den USA 8,5 Millionen Autos verkauft. Heute sind es 17,5 Millionen." In den USA könne sich das zwar abflachen, sagte Mitterbauer, doch grundsätzlich bleibe die Autobranche eine Wachstumsindustrie: "Der Wunsch nach individueller Mobilität bleibt weltweit vorhanden."

"Gefahr für Arbeitsplätze"

Für "unverantwortlich und sogar gefährlich" hält der Miba-Chef die Diskussion um ein mögliches Verbot von Verbrennungsmotoren. "Dass die Verbrennungsmotoren dreckig seien, ist nur die halbe Wahrheit", sagte Mitterbauer. Beim derzeitigen Strommix in Europa sei der gesamte CO2-Ausstoß der E-Mobilität höher als bei modernen Verbrennungsmotoren. Er sehe die Gefahr, dass Politiker von der Öffentlichkeit getrieben werden und Gesetze beschließen, die Arbeitsplätze gefährden könnten. "Allein in Deutschland hängen daran sieben Millionen Arbeitsplätze", sagte Mitterbauer.

Auch Wieser sagte, er habe wenig Verständnis für die ständige Kritik an den Verbrennungsmotoren. Die Autoindustrie würde über eine enorme Innovationskraft verfügen und habe ihre Bedeutung zuletzt durch Rekordjahre weiter unterstrichen.

Zuletzt wurde bisweilen Kritik laut, wonach Oberösterreich zu sehr von der Autoindustrie abhängig sei. Das will Wieser nicht gelten lassen: "Ich sehe uns etwa sehr breit aufgestellt." Durch den hohen Exportanteil sei Oberösterreich ohnehin diversifiziert.

Für Mitterbauer sei es umgekehrt wichtig, sich auf Bereiche zu konzentrieren, in denen man gut sei: "Das ist besser, als alles zu machen und das nur durchschnittlich." Oberösterreich sei aber auch abseits der Automobilindustrie gut aufgestellt, etwa im Maschinenbau.

Dass es Leitbetriebe wie die Amag oder die Miba schaffen, sich von der verhaltenen heimischen Konjunktur abzukoppeln, liege vor allem in der Internationalisierung begründet. "Wir haben eine Exportquote von 85 Prozent", sagte Wieser. Da sei es logisch, dass man wenig vom "kleinen Binnenmarkt Österreich" abhängig sei.

Österreich könne weiter wettbewerbsfähig bleiben, sagte Mitterbauer – nicht zuletzt wegen der "genialen Köpfe" und wegen der guten Lehrlingsausbildung. Der Erfolg des Standorts sei von der Qualifikation, den Lohnkosten, der Flexibilität und der Bürokratie abhängig. Genau von diesen Faktoren würden bei Miba zukünftige Investitionen abhängen. "Früher haben wir 60 Prozent in Österreich investiert, heute sind es nur noch 40", sagte Mitterbauer.

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