Konflikt unter Gesellschaftern: Linzer Zahnallianz meldet Insolvenz an
Gemeinschaftspraxis von Zahnärzten will weitermachen.
Der Geschäftsidee der Zahnallianz in Linz ist – vorübergehend – die Luft ausgegangen. 2014 startete die Zahntechnikerin Petra Ratzenböck mit Geld des bet-at-home-Mitgründers Franz Ömer und des Almi-Gewürze-Miteigentümers Alexander Mittermayr das Projekt: Das Unternehmen vermietet die Ordinationsinfrastruktur an Zahnärzte und kümmert sich um Terminkoordination und die restliche Verwaltung. Die drei sind zu je einem Drittel beteiligt.
Nach höheren Anfangsverlusten als geplant kam das Geschäftsmodell ins Laufen. Derzeit sind drei Vollzeit- und zwei Teilzeitzahnärzte in den Räumlichkeiten an der Linzer Landstraße eingemietet. Allerdings ist die Allianz damit nicht ausgelastet, die Verhandlungen mit einem weiteren Zahnarzt würden gut verlaufen, sind aber noch nicht in trockenen Tüchern.
Weil die Finanzierung zu kurzfristig angelegt war, stand die Gesellschaft vor einer Umschuldung. Doch jetzt ist der Gesellschaft das Geld ausgegangen, weil dem Vernehmen nach Gesellschafter Ömer die Geduld verloren und die Zustimmung verweigert hat, weitere Investoren an Bord zu nehmen.
Heute, Freitag, wird das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Angestrebt ist eine Fortführung, sagt Sanierungsberater Thomas Kabler. Die Fortführungsrechnung sei positiv.
Geplant ist, rasch eine Auffanggesellschaft zu gründen, damit der Betrieb nahtlos weitergeführt werden kann. "Die Terminkalender der Ärzte sind voll", so Kabler. Die Gesellschaft ist mit 1,66 Millionen Euro überschuldet. Angeboten wird, 20 Prozent der Forderungen zu begleichen. Bei einer Schließung gäbe es keine sechs Prozent.
War wohl nix mit der Fortführung.
LG Linz (458), Aktenzeichen 17 S 63/16p
Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung
Bekannt gemacht am 25. Juli 2016
Die Schließung des Unternehmens wird angeordnet.
Quelle: www.edikte.at
Aus Maus!
Die Party ist nach 2 Jahren und 1.7 Mio. Schulden wieder vorbei😞
Merkwürdige Zahnallianz!Was sagt der Berufsstand dazu?Ist das eine Implantatfabrik?
Gemeinschaftspraxen machen schon Sinn, z.B. für junge Ärzte, die sich nicht heillos überschulden wollen, denn die Ausstattung einer Ordination ist nicht billig. Außerdem kann man in puncto Ordinationszeiten zusammenarbeiten, damit z.B. rund um die Uhr ein Arzt erreichbar ist. Es gibt durchaus gute Gründe für solche Einrichtungen.
manche können eben nicht schnell genug reich werden
es ist schon schwierig wenn in einem Betrieb nur zwei Verwandte beteiligt sind und die Ehepartner nicht können...
das Problem bei Kooperationen ist ja vielfach das immer wieder Trittbrettfahrer vom anderen Stern, die selber nie auf die Füsse kämen und eine gewisse Portion Unehrlichkeit anfallen.
Wieso keinen Firma, mit einem klaren Besitzer und die anderen Zahnärzte könnten ja sonst irgendwie die Leistungen verrechnet bekommen.
Aber Geld bekommt meist eh nur der bei der BAnk, der entweder selber haftet oder eine gute Strategie fährt, das die Bank durch die Finger schaut.
Bei dieser Gelegenheit frage ich mich, was man Firmengründer sagt bei der BAnk, die ein Anfangskapital brauchen und keine gestopften Eltern oder Onkel und Tanten haben? Wahrscheinlich soviel: "ohne Geld keine Musik !"
Da handelt es sich ganz offensichtlich um eine wirklich feine Gesellschaft, weil es auf jeden Fall weh tut!
Das Finanzkonzept klingt etwas verworren. Offensichtlich war die Planungsphase zu kurz! Allerdings sollte bei den bereits vorhandenen Zahnärzten der Rubel ja kräftig rollen. Vielleicht müssen auch die Mieten angepasst werden .....