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IT-Branche kommt ins gewisse Alter

Von Ulrike Rubasch, 04. Oktober 2013, 00:04 Uhr

LINZ. Computer: Zum ersten Mal in der Geschichte der jungen Branche sind Firmen auf breiter Basis mit Pensionierungen konfrontiert. Junge Mitarbeiter brauchen aber auch altes Wissen.

Vor 40 Jahren baute man noch Häuser rund um Großrechenanlagen, weil man diese sonst kaum ins Gebäude hineinbekommen hätte. Die Informatiker von damals machten Luftsprünge, wenn eine Datenleitung von Linz nach Wien stabil lief. Heute hat sich die Branche grundlegend verändert – sie und ihre Mitarbeiter sind in die Jahre gekommen.

„Erstmals gehen viele Urgesteine der heimischen Computerbranche in Pension“, sagt Wilfried Seyruck, Geschäftsführer der Linzer „Programmierfabrik“. Er sorgt sich um den Verlust alten Wissens, etwa wie Großrechner funktionieren. Diese sind doch oft mehrere Jahrzehnte im Einsatz. „Wir müssen teilweise junge HTLer in älteren Programmiersprachen schulen, weil sie das in der Schule nie gelernt haben“, erzählt der zweite Geschäftsführer, Wilhelm Weidinger, der mit der Bezeichnung „Urgestein“ vermutlich auch schon leben könnte.

Diesen jungen Computerfachleuten mit ihrem brandaktuellen Know-How müsse man versprechen, sie nach der Arbeit auf alten Großrechnern später wieder auf aktuelles Computerwissen nachzuschulen – „sonst nehmen sie den Job gar nicht an, bei dem sie altes Wissen anwenden müssen“. Ihr Marktwert würde bei einer Jobsuche darunter stark leiden, wenn sie nicht auf dem neuesten technologischen Stand sind.

Weil jetzt viele ältere Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln, sind mehr denn je Computerfachkräfte gefragt. „Es werden schon heute zu wenige mit ihrer Ausbildung fertig. Und die wirklich geburtenschwachen Jahrgänge kommen erst “, sagt Seyruck und warnt vor einer sich verstärkenden Problematik. „Und jemanden aus Wien nach Linz zu locken, ist fast aussichtslos.“ Deshalb decken Oberösterreichs Software-Unternehmen ihren Arbeitskräftebedarf vor allem aus heimischen Ausbildungseinrichtungen.

Umdenken bei der Arbeitszeit

„Der Schlüssel ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, das der Lebenssituation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angepasst ist“, sagt Seyruck und fordert ein Umdenken beim Gesetzgeber auch im Hinblick auf mehr Frauen und Familienfreundlichkeit in der Computerbranche. Mit einem 28-prozentigen Frauenanteil liegt die Programmierfabrik weit über dem Branchendurchschnitt. Zwei der sieben Teams werden von Frauen geleitet, darüber hinaus sind zwei Prokuristen weiblich.

Die Programmierfabrik hat nach der Eingliederung der Software-Entwicklung aus der GRZ IT-Gruppe (Raiffeisen) 2012 den Umsatz auf 11,8 Millionen Euro und die Mitarbeiterzahl auf 120 verdoppelt.

Ein Aspekt dieser „Alterserscheinung“ der IT-Branche ist, dass demnächst etliche eigentümergeführte Betriebe einen Nachfolger suchen müssen. So gesehen dürfte der Markt für Investoren in den nächsten Jahren auch bei „alten“ Firmen durchaus spannend werden.

 

Programmierfabrik

 

Vor 20 Jahren gegründet, profitiert die Linzer Programmierfabrik von der Einbettung in die Raiffeisen-Gruppe GRZ IT. Das biete den Kunden einen zusätzlichen Sicherheitspolster für ihre Daten. Zu den Kunden zählen Unternehmen wie Magna, aber auch Österreichs Gemeinden, die sich einer modernen Gemeindeverwaltung bedienen. Heuer rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzanstieg von zwölf Prozent.

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