Holzkonzern Häupl insolvent: Siebtgrößte Pleite im Lande
VÖCKLAMARKT. Der Verfall der Holzpreise, die Finanzkrise und der Nachfrageeinbruch haben den Vöcklamarkter Sägekonzern Häupl zu Fall gebracht. Die Insolvenz ist nach Schadenssumme die siebtgrößte im Lande.
Seit Herbst vergangenen Jahres sind Berater des deutschen Unternehmens Jaakko Pöyry Consulting im Holzindustriekonzern Häupl. Den bereits damals war die Lage dramatisch. Beschäftigte das Traditionsunternehmen in guten Zeiten noch 200 Mitarbeiter und erwirtschaftete 72 Millionen Euro Umsatz, so sind es derzeit 102 Mitarbeiter.
73 Millionen SchuldenDer Umsatz brach im Geschäftsjahr 2007/08 (per Ende Oktober) auf 55 Millionen ein. Für heuer werden gar nur mehr 40 Millionen Euro Umsatz prognostiziert. Anwalt Christian Rumplmayr sagt, den Beschäftigtenstand vorerst halten zu können. Es gibt keinen Betriebsrat. Rumplmayr peilt einen Ausgleich mit einer Quote von 40 Prozent an.
Die Schulden betragen laut der Gläubigerschutzverbände KSV, AKV und Creditreform 72,9 Millionen Euro. Dem stehen Aktiva als Buchwerte von 116 Millionen Euro gegenüber. Ein Teil davon ist das 60 Hektar große Betriebsareal, das mit 14 Millionen Euro belastet ist.
Die Geschäftsführer sind Johann und Christian Häupl, die zu gleichen Teilen auch Besitzer des Unternehmens sind. Masseverwalter Rumplmayr zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen saniert werden kann. Es gebe einen Maßnahmenkatalog, der die Schließung von Teilbereichen und ein Gesundschrumpfen beinhaltet.
Es sollen ein Sägewerk, ein Schneidegatter und eine Hobelanlage stillgelegt werden. Die 186 Gläubiger können über den Ausgleichsantrag am 14. Mai im Landesgericht Wels befinden.
Häupl ist ein Traditionsunternehmen, dessen Wurzeln ins Jahr 1860 zurückgehen. Der Holzkonzern ist international tätig und einer der größten im Lande mit früher einer Million Kubikmeter Schnittholz im Jahr. Der Preis brach um mehr als ein Drittel ein. Die Nachfrage wegen der Krise ebenso.
Die Insolvenz ist laut Otto Zotter, Leiter der Niederlassung Linz des KSV, die siebtgrößte in Oberösterreich überhaupt nach der Pleite der Biodieselanlage Enns mit Passiva von 76 Millionen Euro.
Die größte Insolvenz bisher war die der Firmengruppe Steiner in Ebensee mit Schulden von 342 Millionen Euro.
(haas)
solche Leute gehören dorthin , wo sie uns österreichern nutzen, aber keinen Schaden mehr machen können. Es ist immer leicht, Schuldige zu finden, die Banken, die Krise...
wenn ich das schön höre, vielleicht konnten die häupls einfach nicht Zahlen lesen, oder hatten keinen kompetenten Controller - oder doch?
"Ach nehmen wir die Krise zum Anlaß und werfen unsere viel zu hohen Schulden ab.
Auch eine Lösung, aber halt auf Kosten vieler Anderer. "
186 Gläubiger, die nun im Besten Fall nur 40% ihrer Außenstände erhalten werden nun vor ein massives Problem gestellt. Manche der betroffenen Gläubigern, werden wohl infolge der Insolvenz selbst vor dem Konkurs stehen, davon wird aber wohl nichts in den Medien berichtet werden. Dass das Sägewerk Häupl im Sommer 2008 noch massiv expandiert hatte und eine Neuschaffung von rund 200 Arbeitsplätzen im Raum stand, sollte vielleicht auch nicht unerwähnt bleiben. Irgenwie macht das doch schon einen etwas seltsamen Eindruck, oder nicht?