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Gratis-Öffis würden Linz AG 64 Millionen Euro kosten

27.März 2012

Kritiker warnen, die Stadt habe dafür kaum finanziellen Spielraum. Tallinn ist die erste Hauptstadt in der EU, die Gratis-Öffis anbieten wird. Kleinere Städte machen das schon, beispielsweise das belgische Hasselt. Dort sind die Fahrgastzahlen in zehn Jahren um hunderte Prozent gestiegen – allerdings von sehr niedrigem Niveau aus.

Die Linz AG würde Gratis-Nahverkehr 64 Millionen Euro im Jahr kosten: 44 Millionen entgangener Umsatz, 20 Millionen Investitionen. Letzteres stützt sich laut Linz-Linien-Geschäftsführer Albert Waldhör auf Studien, die besagen, dass ein Nulltarif zehn Prozent mehr Fahrgäste bringe.

Preissenkung zeigt Wirkung

„Die Bäume wachsen nicht in den Himmel“, sagt Waldhör. Dennoch würden die Zusatzkosten von der Linz AG nicht finanziert werden können – und wohl auch nicht von der Stadt. Waldhör sagt, dass es in Linz eine sehr soziale Tarifgestaltung gebe. Der Stadt Wels würden Gratis-Busse 3,5 Millionen Euro Zusatzkosten bescheren. „Man sollte lieber attraktive Tarife anbieten“, sagt Wolfgang Stöttinger, Geschäftsführer von sabtours, das den Busverkehr in Wels abwickelt. Oberösterreichs Verkehrsverbund mache das schon. In Wels gebe es intelligente Chipkarten.

Die Bürger müssten befragt werden, ob sie Gratis-Öffis nützen, sagt Josef Michael Schopf, Verkehrsexperte an der TU Wien. Sinnvoll sei es, wenn Autofahrer auf Öffis umsteigen, nicht Radfahrer und Fußgeher. Alle Steuerzahler würden zahlen müssen. Dafür werde eine Stadt entlastet und lebenswerter. Langfristig würden das Gesundheitssystem und der Klimaschutz profitieren.

In Wien kostet die Jahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr ab Anfang Mai nur 365 statt 450 Euro. „Dank dieser Preissenkung ist die Nachfrage von 300.000 auf 360.000 Jahreskarten gestiegen“, sagt Schopf. Denn jene, die jetzt eine Karte erwerben, die bis nach Mai gilt, profitieren schon von dem niedrigeren Tarif.

Einig sind sich Schopf, Stöttinger und Waldhör, dass das Prinzip „Was nichts kostet, ist nichts wert“ zu Problemen im Umgang mit Bussen, Bim und Haltestellen führen könnte. Laut Waldhör und Stöttinger ist das derzeitige System der Querfinanzierung der Defizite der Verkehrsbetriebe über städtische Firmen (Linz AG, E-Werk Wels) ideal, vor allem aus steuerlichen Gründen. (az)

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