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Der Kampf um den Müll und wie man Teile der AVE entsorgt

Von Dietmar Mascher, 03. März 2012, 00:04 Uhr
Mülltonne
Bild: colourbox.com

LINZ. Die AVE, Abfalltochter der Energie AG Oberösterreich, befindet sich nach Angaben ihres Generaldirektors Leo Windtner in einem „abschließenden Strategiecheck“. Dieser steht am Ende einer Umstrukturierung, nach der nichts mehr bleibt, wie es einmal war. Oder doch?

Was mit der AVE künftig passiert und wem sie künftig gehört, beschäftigt nicht nur den Vorstand, sondern auch die Eigentümer.

Die Ansicht mancher Mitglieder des Aufsichtsrates, dass die AVE ein Fall für den Konkursrichter wäre, sollte sie aus der Energie AG ausgegliedert werden, hält Windtner zwar für „völlig absurd“. Aber dass der Verschuldungsgrad (gearing) des Unternehmens auch nach dem Verkauf der Tierkörperverwertung nach wie vor hoch ist, räumt auch er ein.

Nicht alles hausgemacht

Die Ausgangssituation ist für die AVE nicht gerade einfach. Nicht alle Probleme sind hausgemacht:

• Das Engagement in Rumänien ging schief.

• In Ungarn droht der – sagen wir – sehr eigenwillig agierende Staat mit Enteignungen. Betroffen ist davon nicht nur die AVE, es betrifft alle ausländischen Anbieter. „Dabei sind jene Städte, wo wir als Entsorger tätig sind, mit uns sehr zufrieden“, sagt Windtner.

• Das Geschäft in der Ukraine blieb unter den Erwartungen.

• Das Geschäft in Deutschland wurde inzwischen verkauft.

• In Tschechien, wo es für die AVE eigentlich wirtschaftlich lange zufriedenstellend lief, ist man mit einem Kartellverfahren konfrontiert, das im schlimmsten Fall eine Millionenstrafe nach sich zieht.

• Die Müllverbrennungsanlage in Wels, die die Energie AG der Stadt Wels seinerzeit auf politischen Druck abnehmen musste, ist zwar gut ausgelastet. Die Frage ist dabei aber immer, zu welchem Preis. Immer mehr Müllunternehmen haben Verbrennungsanlagen in Betrieb genommen. Das drückt den Preis. Generell gibt es in Österreich derzeit einen Kampf um den Müll.

• Die Expansion war aus Sicht des Landes zu offensiv und hat letztlich mehr gekostet als gebracht. Sie war Teil einer so genannten Investmentstory, die den Börsegang schmackhaft machen und dem Land einen akzeptablen Verkaufspreis bringen sollte.

• Der Vertreter des Haupteigentümers Land, Landeshauptmann Josef Pühringer, hat dem Management über die OÖNachrichten vor einigen Wochen ausgerichtet, dass er mit der Hereinnahme eines strategischen Partners rechne.

Doch das ist leichter gesagt als getan. Pühringer sagt, dass am Ende des Tages die osteuropäischen Tochtergesellschaften verkauft werden könnten. Für die AVE Österreich sieht er bestenfalls einen strategischen Partner, der keine Mehrheit bekommt. Einen Finanzinvestor schließt er kategorisch aus.

Vollständiger Verkauf?

Das ist unter den Eigentümern nicht unumstritten. Andere Aktionäre, die den Abfall nicht zum Kerngeschäft der Energie zählen, sind nach einer halbwegs geordneten Sanierung der AVE für den vollständigen Verkauf des Unternehmens.

Kaum ein Interessent würde sich mit einem Minderheitsanteil abgeben und gleichzeitig akzeptieren, dass die Politik über die Energie AG weiterhin das Sagen habe, heißt es in Aktionärskreisen.

Einen vollständigen Verkauf soll Pühringer aber auch deshalb scheuen, weil er dann wieder eine Privatisierungsdebatte fürchtet, wie es sie vor dem geplanten (und dann abgesagten) Börsegang der Energie AG gegeben hat. Eine Debatte über die Daseinsvorsorge und deren Veräußerung will Oberösterreichs VP-Chef tunlichst vermeiden.

„Der öffentliche Auftrag“

Umgekehrt gibt es in Österreich etliche Beispiele dafür, dass private Anbieter dem öffentlichen Entsorgungsauftrag nachkommen. Die beiden größten Konkurrenten der AVE in Österreich, Saubermacher und ASA, gehören privaten Eigentümern und sind dennoch über privatrechtliche Verträge an die Erfüllung des öffentlichen Auftrags gebunden.

 

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16  Kommentare
16  Kommentare
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( Kommentare)
am 04.03.2012 10:54

In einem Landgasthaus trifft man sich meist, nicht aber um der freizügigen Wirtin zu huldigen ........ nein, wichtige Entscheidungen werden getroffen, die aber, wie man untenstehend sieht, meist zu Lasten der Stromverbraucher gehen.

Aber egal, die Rechnung wird bezahlt, der Wirt macht seine Mezzie, die teuren Weine sind gut und das Essen kantinenreif.

Wie schön lebt es sich im Dunstkreis der "Öffentlichen" !

Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

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Pilatussi (16 Kommentare)
am 04.03.2012 13:13

Kommentar Pilatus. Das macht alles einfacher. Dürfen eine Antwort auf die Verluste erwarten?

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( Kommentare)
am 04.03.2012 10:44

Wielange lassen wir Oberösterreicher uns noch von dieser ÖVP-Nomenklatura bescheissen ?

Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung !

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wilderer (3.053 Kommentare)
am 04.03.2012 10:26

....werden wir weiter für die Unfähigkeit der CV Blase zur Kassa gebeten! Leitungsgebühren (lachhaft - und da dann noch abhängig von der Strommenge, Abnützung der Kupferlitzen durch zu viel Strom?), Gebühren für´s Glasfaserkabel, Gebühren für die Sackerl am Sattel die leer sind - ein echt erfolgreiches Geschäftsmodell ohne erbrachte Leistung!

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( Kommentare)
am 04.03.2012 09:57

muss viel Kleinvieh Federn lassen.
Nicht das Großvieh,der vielen politisch richtig gefärbten Akademiker und Politmanager.
Der Steuerzahler/Strombezieher wird die Verluste abdecken.
Ein strategischer Partner gewinnbringend wirklich den Ramsch nimmt,dann hoch EU subventioniert.
Aber so wie es ausschaut, haben die wirtschafltich unfähigen Bundesbrüder bei diesen Firmen reinen Schrott eingekauft, den andere loswerden wollten!!

Ohne starke Pühringer-Hand, geht nichts im Land.
Er ist ein sogenannter Extremspezialist.
Angefangen von der richtigen BH-Mannbesetzung bis zur Förderung der Wissenschaft, Kultur und Kunst.
Als Nebenbeschäftigung kann man Pühringer auch beim Sprechtag kontaktieren und bei Behördenwillküraktionen um Hilfe bitten.
Auf die Zusage, es meldet sich jemand, sollte man nicht sehr vertrauen. Gerade dort, wo starke schwarze Hände im Spiel sind, gibts ja keinen Korrekturbedarf!!
Nun wird schon überlegt, wie man den Dreck unter dem Teppich gut versteckt.
Hochglanzbroschürenpepi

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am 03.03.2012 23:07

Die EAG ist 100% Eigentümer der AVE ......... und der Generaldirektor ist zugleich Österr. Fußballpräsident, weil es offenbar bei der AVE keine Probleme gibt, die auszuräumen wären.

Aber beim Fußball rennt auch nicht alles rund ...... warum soll es bei der AVE besser sein !

Und Pühringer schweigt ...... das ist das eigentliche Problem !

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am 03.03.2012 11:56

sind "nicht alle hausgemacht"

• in Rumänien ging das Engagement schief ...
• in Ungarn droht die Enteignung ...
• in der Ukraine unter den Erwartungen ...
• in Deutschland wurde verkauft ...
• in Tschechien mit Kartellverfahren konfrontiert ...
• die Expansion hat mehr gekostet als gebracht ...

... ja wenn das keine hausgemachten Probleme sind, die aus Profitgier der Herren Manager entstanden sind, stellt sich die Frage ...

... wer hod denn den Schmoarrn ongschofft ??? zwinkern

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.03.2012 11:47

nicht kompatibel.

Weil sich die Staatsfunktionäre nach einiger Zeit entweder als korrupte Handaufhalter outen oder weil ihnen die aristokratische Macht in den Kopf steigt.

Die wenigen Ausnahmen sind die, die von den Kollegen gehänselt werden und nicht Karriere machen.
traurig

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am 03.03.2012 10:23

Warum werden eigentlich die anderen eigentümer so schamhaft verschwiegen ? Ich kann mich da gegen eine bestimmten Verdachtes nicht wehren!

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am 03.03.2012 10:44

Die AVE Energie AG Oberösterreich Umwelt GmbH (AVE Gruppe) ist eine 100 Prozent-Tochter der Energie AG Oberösterreich und fungiert als deren Dachmarke im Segment Entsorgung.

Energie AG:

Land OÖ: 52,60%
Raiffeisen Landesbank OÖ: 13,92%
Linz AG: 10,32%
TIWAG: 8.25%
Verbund AG: 5,18%
Oberbank: 5,16%
Energie AG Mitarbeiter: 0,44%
voestalpine: 2,06%
OÖ Landesbank: 1,03%
OÖ Sparkasse: 0,52%
OÖ Versicherung: 0,52%

Also, Verluste blechen die Strombezieher, Gewinne die Aktionäre, wie es eben in Österreich so Brauch ist.

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Pilatussi (16 Kommentare)
am 03.03.2012 10:58

Verluste?

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Pilatussi (16 Kommentare)
am 03.03.2012 11:17

@ Pilatus

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cicero (6.590 Kommentare)
am 03.03.2012 20:09

Kann man den Müll nicht endgültig entsorgen ?
Auch wenn es "Restrukturierungs-Kosten" verursacht ?

Und dann haben die Bürger endlich Ruhe von dem "Müll" ?

Tell me "quando", tell me "wann" ?
Ihr Dreck*Scheißer !

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am 03.03.2012 10:07

Der Vertreter des Haupteigentümers Land, Landeshauptmann Josef Pühringer, hat dem Management über die OÖNachrichten vor einigen Wochen ausgerichtet, dass er mit der Hereinnahme eines strategischen Partners rechne.

------------

Da ist doch fast jedes Projekt schiefgelaufen, egal ob in Ungarn, Rumänien, Deutschland etc.

Wo war da der Pühringer, wer hat das alles eingefädelt ? Dürfen die EAG-Stromkunden das alles wieder ausbaden ?

Schickt diesen Betrieb in Konkurs, ein Neustart und dann sofort verkaufen, eine andere Lösung gibt es nicht oder will man eine Leiche jahrelang weiterbeatmen ?

Aber ich bin sicher, die ganzen Vorstände werden trotzdem fürstlich entlohnt für ihre Weitsicht.

Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.03.2012 12:00

vorher schon klüger gewesen.

Raiffeisen ist voll mit solchen Weisheiten und viele andere auch - ich habe bereits davon berichtet.

Der Hauptfehler bestand darin, so vermute ich, dass die Politiker wie Pühringer gehofft haben, dass seine Kollegen in den andern Ländern eine schützende Hand über diese Investitionen halten würden. Das Gegenteil ist aber geschehen, wahrscheinlich wegen Wechsels an der Regierung.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 03.03.2012 08:48

das alte Lied...

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