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Bürolieferant vertraut auf Kaffee und Toilettenpapier

Von Martin Roithner   16.Juni 2018

"Wir erzielen unser Wachstum mit Kaffee, Glühbirnen und Reinigungsmitteln und nicht mehr vorwiegend mit Papier und Ordnern", sagt Richard Scharmann, Mehrheitsgesellschafter der PBS-Holding (bekannt mit den Marken Skribo und Büroprofi). Der Welser Büroartikel-Anbieter stellt sein Sortiment um, weil der Markt leicht schrumpft.

Klappen soll das neben Produkten für Hygiene, Sanitär, Ergonomie und Betriebsausstattung – etwa Toilettenpapier oder Schneeschaufeln – auch mit mehr Eigenmarken wie "Q-Connect". "Das spart Kosten, etwa bei Lieferanten, sichert uns aber gleichzeitig genügend Volumen", sagt Scharmann. Kerngeschäft bleiben aber weiter klassische Büroprodukte.

Wachstum erzielt die PBS-Gruppe auch mit Firmenzukäufen. In den vergangenen zehn Jahren gab es 15 Akquisitionen. Jüngster Zukauf ist das Kärntner Traditionsunternehmen Strein, das PBS im Oktober 2017 übernommen hat. Mittlerweile ist der Bürolieferant mit zehn Lagerstandorten in sieben Ländern Europas tätig. 2019 komme ein weiteres Land in Südeuropa dazu, kündigt der Chef an. Welches das sei, dürfe er aber noch nicht verraten.

Die Firmenzukäufe helfen, den Umsatz zu steigern. 2017 betrug dieser 253,1 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern belief sich auf 13,9 Millionen Euro. "Seit 2008 ist unser Umsatz um 40 Prozent gewachsen, und das Ergebnis hat sich vervierfacht", sagt Scharmann. Die Hälfte des Umsatzes macht PBS im Großhandel, die andere Hälfte im Direktgeschäft, wo man direkt in die Büros liefert. Über die Regionen gesehen verteilen sich die Umsätze: je ein Drittel in Österreich, Deutschland und Osteuropa. Die Zahl der Mitarbeiter sank 2017 von 1005 auf 978. In Wels sind es 250 Beschäftigte.

Markt verdichtet sich

30.000 Artikel hat PBS im Sortiment. 300 der 500 größten Unternehmen in Österreich zählen zu den Kunden. Die Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle: 80 Prozent der Bestellungen erfolgen elektronisch, PBS hat 15 Online-Shops in einzelnen Ländern.

Für die Zukunft der Branche sagt der PBS-Chef voraus, dass "sich der Markt verdichten wird", weil der Bedarf an Papier sinke. Das habe vor allem für kleinere Anbieter dramatische Auswirkungen; sie kämen schneller unter die Räder. Aber auch für größere sei es schwierig. Scharmann nennt das Beispiel Staples. Der US-amerikanische Einzelhändler für Bürobedarf wollte nach Europa exportieren, scheiterte jedoch. Scharmann: "Man kann das amerikanische Modell nicht 1:1 über den europäischen Markt stülpen."

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