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Aufstand der Bauern in der Kammer

Von Josef Lehner, 05. September 2015, 00:04 Uhr
Aufstand der Bauern in der Kammer
Bauern-Opposition entrollt bei der Sondersitzung ihr Transparent. Bild: OÖN

LINZ. Der Landeshauptmann präsentierte sein Hilfspaket, die Opposition übte Kritik.

Sogar der Landeshauptmann rückte an, um die teils beunruhigten, teils aufgebrachten Bauern zu besänftigen. Josef Pühringer hatte sich gestern, Freitag, eine Stunde in seinem Wahlkampfkalender abgezwickt, um an der Sondervollversammlung der OÖ. Landwirtschaftskammer teilzunehmen und sein diese Woche bei einem Agrargipfel beschlossenes Hilfsprogramm vorzustellen.

Die Kammeropposition, bestehend aus den Fraktionen der Unabhängigen (UBV), Freiheitlichen und Grünen Bauern, hatte die Sondersitzung mit Verweis auf die desaströse Markt- und Einkommenslage verlangt. Die Forderung war schon Anfang August erhoben worden, als der Niederschlagsmangel die Dürreschäden noch nicht in der heutigen Brisanz ausgeprägt hatte. Zum Preisverfall bei Milch um 20 Prozent kommt ein Ernteausfall bei Mais und Soja von rund einem Drittel.

Somit war der Diskussionsbedarf gestern einerseits noch ein Stück größer. Andererseits hatte er sich wegen des neuen Förderpakets relativiert. Der Landeshauptmann, Landesrat Max Hiegelsberger und Kammerpräsident Franz Reisecker erläuterten die Maßnahmen. "Wir legen damit ein Bekenntnis ab zu einer flächendeckenden Landwirtschaft und zu einem vitalen ländlichen Raum", sagte Pühringer.

Von der Zuschauertribüne gab es laute Zwischenrufe. Trotzdem kam von den Rednern der Opposition auch Zustimmung. Die Bauern jetzt bei den Sozialversicherungs- und Ernteversicherungsbeiträgen zu entlasten, sei richtig, sagte UBV-Obmann Karl Keplinger – und eine alte Idee des UBV. Angesichts der zehn Millionen Euro fehle aber ein Nuller: "Die Frühpensionen der Landeslehrer kosten zwei Milliarden Euro – da stimmen auch die Nuller".

Für Abschottung

Keplinger wie auch der grüne Bauernobmann Clemens Stammler sprachen sich gegen EU-Lagerhaltungen aus – weil der Leidensweg verlängert würde – und für Importhürden. Reisecker plädierte gegen Abschottung. Gerade Oberösterreich sei in der Milch- und Rinderproduktion auf Exporte angewiesen.

Die Politiker sollten nicht immer über den Preisdruck der drei großen Handelsketten klagen, die 85 Prozent Marktanteil hätten, sagte Stammler: "Die Raiffeisen-Molkereien haben 95 Prozent."

FP-Bauernchef Franz Graf warnte vor der Wachstumsphilosophie: "Wir werden als österreichische Landwirtschaft nicht den Weltmarktpreis derpacken." Er plädierte für Preisschutz bei Qualitätsprodukten.

Beim EU-Agrargipfel kommenden Montag in Brüssel wird über weitere Agrarhilfen verhandelt.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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Arminius11 (573 Kommentare)
am 07.09.2015 11:29

Die Bauern kaufen ausländische Traktoren und Maschinen (gefördert).
Ich kaufe ausländisches Obst und Gemüse (nicht gefördert).
Wo ist der Unterschied?
Landestreue ist keine Einbahnstraße.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 07.09.2015 11:34

Arminius11,
Es ist ein Unterschied ob es Industriegüter oder Landwirtschaftliche Güter sind. Pöttinger, ein Österreichisches Unternehmen liefert drei Viertel seine Produktion ins Ausland!

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Arminius11 (573 Kommentare)
am 07.09.2015 11:40

Die kaufen ausländische Geräte, weil sie billiger sind.
Ich kaufe ausländisches Obst, weil es billiger ist.

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amha (11.322 Kommentare)
am 06.09.2015 20:35

Pro Fördereuro einen Meter Forststraße frei für Mountainbiker. zwinkern

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Tristan4711 (53 Kommentare)
am 06.09.2015 20:16

Manche hier wären uns Bauern wohl auch noch Zahnschmerzen neidig.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand nach Frankreich:

Die Regierung nimmt die Forderungen ernst, verspricht der französischen Landwirtschaft ein weiteres Hilfspaket im Wert von 3 Mrd. Euro über drei Jahre. "Das ist eine Botschaft der Liebe an den Agrarsektor", beteuerte der französische Premierminister Manuel Valls. Sein Paket besteht aus drei Maßnahmen: Französische Landwirte in wirtschaftlichen Schwierigkeiten brauchen ihre Kredite nicht mehr zu bedienen und können ihre Schulden später begleichen. Zudem versprach die Regierung Entlastung bei den Umweltauflagen. Frankreich werde bis Februar 2016 nicht über die von der EU geforderten Umweltauflagen hinausgehen, sagte Valls den Landwirten zu. Schließich werden die Sozialabgaben für französische Bauern weiter gesenkt.

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orinoco (2.153 Kommentare)
am 05.09.2015 23:01

Nein danke zu LH Pühringer!

Dieses sich Anbiedern wegen der anstehenden Landtagswahlen widert mich an !!!

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am 07.09.2015 12:54

Nur nur Anbiedern tut sich nicht nur der Hupf-Seppel, in Zeiten wie diesen tuns andere auch ganz gern und gut. Nur unsrigen Bauern nutz leider nix, denn bald ist TTIP nicht mehr nur traurige Vision sonder beinharte Realität.

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 05.09.2015 19:51

Um unser Geld ist den Gummistieflern nichts zu teuer.

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am 05.09.2015 19:35

Die Bauern hängen immer schon am Gängelband der Giebelkreuzler, sie sind aus eigenem Antrieb nicht in der Lage, sich und ihre Familien zu ernähren.

Aber sie sind ein grosses Wählerpotential und so wird Pühringer erpresst und er gibt weiterhin Subventionen, die nicht er verdient sondern der Hackler, der Kleingewerbetreibende.

Pühringer wird bei der LT-Wahl eine ordentliche Abfuhr erleiden und das ist gut so.

Dann hat die primitive Subventionspolitik an die Bauern ein Ende, ein für allemal.

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 05.09.2015 14:04

.....wenn man sich diese Zeilen zu Gemüte führt und selbst vor Jahren aus dem Bauernstand kommt, dann muss man sich fragen, wie lange es noch dauert, oder besser wann der Zeitpunkt kommt wo die Bauern erkennen an welchem "Band...e" sie geführt werden.
Abhängigkeit ist für niemanden zielführend und am Allerwenigsten für die Bauern, höchste Zeit zur Selbsterkenntnis, "wir Menschen brauchen Gesunde Produkte"

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am 05.09.2015 10:44

Freie Bauern - starkes Land !

Wo soll es das geben ? Im Tschad etwa oder in Ghana ? In Österreich jedenfalls nicht, da sind die Bauern Leibeigene der Lagerhäuser und der Giebelkreuzlerfraktion.

Ferngesteuert von den Letztgenannten eilt Pührnger schnell herbei, um die Gemüter mit Millionensubventionen zu beruhigen.

Geld spielt keine Rolle, OÖ ist schon so hoch verschuldet, dass ein paar Millionen mehr auch keine Rolle spielen.

Nur Narren wählen noch Pühringer und seine ÖVP !

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am 05.09.2015 10:24

Die Milchkontingentierung ist gefallen und flugs wurden noch mehr Kühe eingestellt, um noch mehr liefern zu können.

Jeder halbwegs firme Kaufmann weiß, dass Überproduktion, die nicht auf den Markt zu verkaufen ist, die Preise fallen lässt.
Nur die Bauern verlassen sich, wie seit Jahrzehnten, auf die Subventionspolitik verblödeter Politiker.

Wohin das allerdings führt, zeigt der Preisverfall bei Milch, Getreide usf.

Daher weg mit allen Subventionen, wer nicht wirtschaften kann soll zusperren.

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Tralala (718 Kommentare)
am 05.09.2015 13:10

Hallo Escorpio
Wenn einer inzwischen 3040 mal den selben Schwachsinn schreibt, weil er sich sonst sowieso kein Argument merken oder vorbringen kann, sollte wirklich nicht über die intellektuellen Fähigkeiten anderer schreiben.

Wieviele Flüchtlinge hast du denn aufgenommen, Herr Genosse-weiß-eh-alles-besser ?

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iorr2010 (535 Kommentare)
am 05.09.2015 09:30

Vor und nach der Wahl ist der VP ja keine Stimme zu teuer um unser Steuergeld - Stimmenkauf nennt man das! Die Rechnung wird in drei Wochen präsentiert. Die Chuzpe des Bauernstandes muss man erst mal haben, wenn man sich die Forderungen ansieht. Protektionismus hat schon im Kommunismus nicht funktioniert und regulatorische Eingriffe und Förderungen ebenso nicht. In Wahrheit fehlen auf den schwarzgelben Wahlplakaten der VP die ebenso schwarzgelb umgefärbten Hammer und Sichel.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 05.09.2015 09:12

"freie bauern-starkes land" und lassen sich sich vor der wahl kaufen! es gibt sonst keinen berufstand in österreich, der so viel an subventionen, ermäßigungen und quer finanziert wird wie die bauern! ein berufstand der kaum steuern zahlt, aber der größte nutznießer aus der steuerleistung der anderen ist.

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rotkraut (4.030 Kommentare)
am 05.09.2015 08:30

Wenn ein Geschäft keine ausreichende Marge bringt, warum baut man dann die Produktion noch weiter aus und fordert für die angelaufenen und zu erwartenden Verluste Steuergelder ein? Der Baumaxx zB könnte mit der gleichen Logik noch unendlich lange als Unternehmen dahinvegetieren, der Konsum wäre auch noch heute für Rabattmarkerlkleber ein Einkaufsparadies. Und mit der Eigenversorgung das stimmt nicht weil beim Schwein sinds mittlerweile 145% .

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( Kommentare)
am 05.09.2015 22:20

Rotkraut


Die Bauern sind ja auch noch stolz darauf, den Staat ........ also die Steuerzahler zu melken, wo immer es geht.

Warum redimensioniert man nicht die Bauernkammern, deren Bedienstete vom Steuerzahler bezahlt werden, warum brauchen die Bauern eine sogenannte "Präsidentenkonferenz", die nur Geld kostet und einigen Funktionären ein hohes Zubrot beschert ?

Wann wird endlich die Pauschalierung abgeschafft ?

Die Bauern sind Leibeigene der Giebelkreuzler, zum Teil hoch verschuldet, weil die Traktore müssen ja grösser sein als die des Nachbarn, aber der Kreditberater weiss immer eine Möglichkeit ....... pflastern wir halt auch noch das letzte Feld mit Hypotheken zu, die nächste Subvention kommt bestimmt.

Wielange lassen sich die Steuerzahler das noch gefallen ?

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