AMS nutzt Leiharbeitsfirmen als Vermittler für Arbeitslose

LINZ. Im Großraum Linz und in Teilen Niederösterreichs testet das Arbeitsmarktservice (AMS) eine ungewöhnliche Kooperation. Die gemeinnützige Personalüberlassung Tandem soll mit gewerblichen Leiharbeitsfirmen Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung bringen.
Funktionieren soll das so: Tandem bekommt von mehreren AMS-Geschäftsstellen (in Oberösterreich aus Linz, Wels, Traun und Steyr) langzeitbeschäftigungslose Menschen zugewiesen. Das setzt eine Arbeitslosigkeit von sechs bzw. von zwölf Monaten voraus. 1700 Personen sollen das im Projektzeitraum bis April 2013 sein. Diese sollen von Tandem mit Kurzschulungen oder Praktika auf einen Arbeitseinsatz vorbereitet werden. 60 Prozent oder rund 1000 Arbeitslose sollen über Personalleasing wieder in einem Job Fuß fassen.
Hier kommen die gewerblichen Überlasser ins Spiel: Sie sollen ihre Marktkenntnis einbringen und die schwerer Vermittelbaren ihren Kunden mit ihrem Personal anbieten. Diese Verleiher kassieren eine Prämie, wenn die Arbeitslosen mehr als drei Monate in einem Vollzeitjob landen.
Für die Beschäftigerbetriebe, die den Arbeitsuchenden eine Chance geben, sind die Tarife viel billiger – um bis zu 40 Prozent. „Wir zahlen den Vermittelten den arbeitsplatzüblichen Lohn. Die Differenz zum billigeren Überlassungstarif ist die Förderung des AMS“, sagt Tandem-Gründer Hermann Zemlicka. 18 Leiharbeitsfirmen haben in den ersten Wochen des Projekts eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben.