Wirtesprecher und Sozialdemokraten machen gemeinsame Sache
LINZ. Ex-Wirtschaftsbund-Kandidat Thomas Mayr-Stockinger tritt mit einer eigenen Liste bei der Wirtschaftskammerwahl für die Fachgruppen Gastro und Hotellerie an. Neben dem Wirtschaftsnetzwerk sind auch Kandidaten des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands vertreten.
Dieser Artikel wurde um 19.56 Uhr aktualisiert.
Im März 2025 finden die Wirtschaftskammerwahlen statt, die Mitglieder der Fachgruppenausschüsse und Fachvertreter werden direkt gewählt. Der Wahlkampf ist voll angelaufen, im Bereich Gastronomie und Hotellerie wird eine neue Liste kandidieren: Wie berichtet, tritt der bisherige Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger nicht mehr für den Wirtschaftsbund an. Eine erneute Kandidatur war vom Wirtschaftsbund nicht mehr gewünscht. Er will die Wahl mit einer eigenen Liste führen. Seit gestern ist auch bekannt, wie diese ausschauen wird.
Mayr-Stockinger, der die Funktion des Wirtesprechers seit zehn Jahren bekleidet und einen Gasthof samt Hotel in Ansfelden sowie einen Betrieb in Premstätten bei Graz führt, macht gemeinsame Sache mit den Sozialdemokraten. Auf der Liste, die seinen Namen trägt, finden sich Kandidaten des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands (SWV) und des unabhängigen Wirtschaftsnetzwerks.
Mayr-Stockinger tritt als Kandidat für die Obmannschaft in den Fachgruppen Gastronomie und Hotellerie an. Bei der Vorstellung am Donnerstag sprach er von einem „praxisnahen und lösungsorientierten Zugang“: „Ich kandidiere nicht gegen jemanden, sondern für die schönste Branche.“
Vom Barbetreiber zum Dorfwirt
Interesse an einer Zusammenarbeit habe es auch von anderen politischen Fraktionen gegeben. Die Arbeit in der Wirtschaftskammer müsse sich stärker an den Bedürfnissen der Betriebe orientieren und weniger von parteipolitischen Einflüssen geprägt sein. Auf der Liste für die Fachgruppe Gastro stehen 26, auf jener für die Hotellerie 14 Kandidaten. Zu ihnen gehören etwa Harald Katzmayr, der das Pianino am Linzer Taubenmarkt betreibt und für die SPÖ im Gemeinderat sitzt, und der Hotelier und Kreuzfahrtunternehmer Manfred Traunmüller. Man stehe für eine „Koalition der Praktiker“ und wolle vor allem ein Team für die Klein- und Mittelbetriebe sein, so Traunmüller.
Es gehe darum, mit Menschen aus allen Bereichen der Branche zusammenzuarbeiten, vom Würstelstand- über den Barbetreiber bis hin zum Dorfwirten, so Mayr-Stockinger. Als zentrale Herausforderungen und Ziele nennt er die Bekämpfung des Fachkräftemangels, die Bewahrung von Tradition und Vielfalt, die Implementierung von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz und die Sicherung von Rentabilität, etwa durch Steuersenkungen.
Auf die Chancen der Liste angesprochen, sagte Mayr-Stockinger, dass die Entscheidung bei den Wirten liege. Er gibt sich aber zuversichtlich: Ein Sitz in beiden Fachgruppen sei möglich. In einer weiteren Wahl wird innerhalb dieser der Obmann gewählt.
Bereits im November hat der Wirtschaftsbund seine Kandidaten präsentiert (wir haben berichtet): Gerold Royda, Spartenobmann der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Oberösterreich und Wirt sowie Hotelbetreiber in Hörsching, bildet mit Karl Wögerer (Wirt in Feldkirchen an der Donau) und Andrea Hammerle, Betreiberin der Zenz’n Stub’n in Schörfling am Attersee, das Führungstrio. Man wolle sich neu, breiter und jünger aufstellen, hieß es bei der Vorstellung. Royda nennt den Fachkräftemangel und die Bürokratie als Themen, die die Branche dringend angehen müsse. Es brauche Bedingungen, die die Arbeit erleichtern würden.
In Oberösterreich gibt es 6000 Gastronomiebetriebe, die 20.000 Mitarbeiter beschäftigen.
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Lieber und geschätzter Hari Katzmayr! Wenn ich heute lesen muss, dass dieser Mayr-Stockinger den abstrusen Vorschlag aus Kärnten unterstützt, Krankenstand unter vier Ragen generell als Urlaub/Zeitausgleich zu behandeln, dann solltest du als Sozialdemokrat und wertvolles Mitglied der Gesellschaft schleunigst Abstand von dieser Figur nehmen!
Er hat halt die Zeichen erkannt, die ÖVP und der Wirtschaftsbund sind ein totes Pferd.
Unabhängig - darum arbeitet er mit den Roten zusammen - etwas unglaubwürdig!
Also, diese Schlagzeile "Wirtesprecher und Sozialdemokraten machen gemeinsame Sache" liest sich für mich, als hätten sie etwas nicht Koscheres vor. Und dieser Begriff ist jetzt nicht im geringsten irgendwie "anti-irgendwas" gemeint.