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"Wir sind ohne Not in diese Situation geraten"

Von Hermann Neumüller, 14. November 2020, 00:04 Uhr
"Wir sind ohne Not in diese Situation geraten"
Franz Schellhorn, Geschäftsführer der Agenda Austria Bild: Markus Roessle

LINZ. Agenda-Austria-Geschäftsführer Franz Schellhorn kritisiert die schlechte Vorbereitung auf die "zweite Corona-Welle".

Österreich steht wieder vor einem harten Lockdown mit entsprechend dramatischen Auswirkungen auf die Wirtschaft. "Wir sind ohne Not in diese Situation geraten", sagt Franz Schellhorn, Geschäftsführer der Agenda Austria, im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Man habe zu sehr auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung gehofft, die nicht wirklich funktioniert habe, anstatt entsprechende Strukturen aufzubauen, um einer zweiten Corona-Welle im Herbst, vor der die Mediziner gewarnt haben, begegnen zu können.

Die Regierung habe in einigen Bereichen aus dem ersten Lockdown gelernt, in anderen aber leider nicht. Auch die finanziellen Hilfen scheinen gut gemeint, bei der Umsetzung hapert es aber. "Manche Hilfsgelder fließen, andere nicht", sagt Schellhorn. Vor allem sei die Verwaltung "typisch österreichisch" extrem bürokratisch an die Sache herangegangen.

Vor allem stört Schellhorn, dass das Dienstleistungsangebot des Staates nicht in Ordnung sei. "Biontech und Pfizer haben in acht Monaten einen Impfstoff entwickelt. Im selben Zeitraum hat es Österreich nicht geschafft, die Schulen auf eine weitere Schließung vorzubereiten, indem sie digital entsprechend ausgestattet werden, oder ein leistungsfähiges Contact-Tracing aufzubauen", so Schellhorn.

Aussichten weiter düster

Niemand könne derzeit wissen, wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen wird. Es wäre jetzt an der Zeit, die entsprechenden Lehren zu ziehen und das staatliche Angebot zu verbessern. Wichtig wäre, dass der Staat jetzt Investitionen tätigt, die er in Zukunft ohnehin machen müsste, etwa bei der Digitalisierung.

Firmen hätten in den vergangenen Monaten ihre Strukturen an die neue Situation angepasst. "Der Staat ist hingegen weniger funktionstüchtig, als man geglaubt hat", sagt Schellhorn. Die Strukturen in der Verwaltung seien verworren und unflexibel.

Wintersaison mit leeren Pisten?

Wie die kommende Wintersaison laufen wird, könne derzeit niemand sagen. "Das liegt nicht nur an uns. Es geht auch darum, wie Nachbarländer wie Deutschland oder die Niederlande mit der Pandemie zurechtkommen", sagt Schellhorn. Wenn nur Inlandsgäste kommen, "dann wird das eine Saison mit ziemlich leeren Pisten".

Wie wird geholfen?

Der Fixkostenzuschuss 2 ist noch nicht in trockenen Tüchern, da laufen die Verhandlungen über die Kompensation für den drohenden scharfen Lockdown. Der „Kurier“ spekuliert über einen Ersatz von bis zu 40 Prozent des Umsatzes – bei dem EU-rechtlich fixierten Limit von 800.000 Euro.

Das Geld aus dem Härtefallfonds ging überwiegend an Ein-Personen-Unternehmen, 203.000 Personen haben Hilfen beantragt. 1200 Euro pro Antragsteller wurden von 16. September bis 15. Oktober durchschnittlich ausgezahlt. Das geht aus Zahlen der Wirtschaftskammer hervor.

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Autor
Hermann Neumüller
Redakteur Wirtschaft
Hermann Neumüller

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15  Kommentare
15  Kommentare
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hjreiter (13 Kommentare)
am 17.11.2020 18:44

Da kritisiert der Richtige, der auf die Selbststeuerung der Märkte und die Freiwilligkeit der Unternehmen z.B. bei klimaschützende Maßnahmen setzt.
Vielleicht merkt er jetzt, dass diese Vorannahme nicht immer funktionieren.

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einsteuerzahler (726 Kommentare)
am 15.11.2020 22:57

Gratulation an die österreichische Bundesregierung! Durch sämtliche Entscheidungen die bis jetzt getroffen wurden, hat die österreichische Bundesregierung (Türkis und Grün) geschafft, dass Österreich die höchste Infektionsrate pro 1 Million Einwohner hat.

Vielleicht sollte der Regierung jemand mal sagen, dass regieren nicht nur aus Pressekonferenzen besteht.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 15.11.2020 14:37

Das Vertrauen in die Eigenverantwortung haben Herr und Frau Österreicher missbraucht. Vergleicht man die Zahlen mit Deutschland, sieht man die weiter verbreitete Dummheit in unserem Land. LEIDER!

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analysis (3.536 Kommentare)
am 15.11.2020 15:04

Falsch Barzahler !
D hat bereits bei 38% der Ö-Neuinfektionswerte einen Lock down verhängt, obwohl das lt D-Verfassung nur mit Zustimmung der Bundesländer geht.
A. Merkel hat ein mathematisches Fundament und ist dem Wohl des Volks verpflichtet.
Nachdem sich die Wirtschaft gegen Maßnahmen (damals noch viel geringer ausgereicht), gewehrt hat, wurde viel zu lange gezaudert und dann noch der Handel offen gehalten.
Der Kanzler ist eben seinen Mentoren und Spendern sehr verbunden und Herr Mahrer lässt sich jede Zustimmung teuer abkaufen!

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Hans1958 (3.166 Kommentare)
am 14.11.2020 13:57

Sozusagen völliges Versage n der türkis-grünen Regierung....

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 14.11.2020 15:19

schon mitbekommen? die ganze Welt ist betroffen!
ist ja völlig normal daß man ums Geld jetzt jammert,
die Regierungen Weltweit haben das Chaos, manche lassen aus kommerzieller Sicht eben die Massen erkranken und sterben und China schweigt

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 14.11.2020 12:48

Wer hat die jetzige Situation herbeigeführt?

Die Vollidioten, die die Coronavorschriften permanent missachtet haben. Bei diesen Typen sollten sich die Forenschreiberlinge die Wut auslassen.

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soling (7.432 Kommentare)
am 14.11.2020 09:59

Danke Herr Schellhorn, Sie haben es bestätigt: Diese Regierung ist eine für Österreich gefährliche Kasperltruppe.

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LASimon (11.244 Kommentare)
am 14.11.2020 10:09

Warum soll die Regierung so viel besser sein als die Wähler? Die fehlende Eigenverantwortung ist es in erster Linie, die uns in diese Sch... geritten hat.

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vorsicht (3.443 Kommentare)
am 14.11.2020 10:46

vollkommen richtig - die fehlende Eigenverantwortung gepaart mit dem medialen Diktat der Proponenten eines wegleugnens und eines verharmlosens von Fakten haben die Regierung ebenso zum gewählten hinauszögerns von notwendigen scharfen Maßnahmen getrieben. Werte Suderanten - selber schuld.

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FranziGut (445 Kommentare)
am 14.11.2020 10:58

Es ist nicht neu, wir haben eine aufgeblähte, viel zu teure, ineffiziente und unflexible öffentliche Verwaltung. Warum erwarten wir trotzdem in extremen Situationen eine tadellose Arbeit? Wenn wir der Regierung einen Vorwurf machen können, dann den, dass sie wie alle anderen Regierungen vor ihr eine echte Verwaltungsreform nicht in Angriff genommen hat und auch nicht in Angriff nehmen wird.

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Scar (148 Kommentare)
am 15.11.2020 10:26

Der Großteil der Corona- Pakete wurde nicht dem öffentlichen Dienst (zB Finanz) überantwortet, sondern privatisiert, nämlich an eine GmbH und die Wirtschaftskammer ausgelagert, die beide langsam und sehr bürokratisch agier(t)en. Es ist schon eine Chuzpe, dass Schellhorn von der neoliberalen Ideologiefabrik Agenda Austria tatsachenwidrig den öffentlichen Dienst dafür verantwortlich macht.

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auer47 (531 Kommentare)
am 16.11.2020 09:19

Es ist nur gut, dass es unendlich viele Alternativen zur derzeitigen Regierung in Österreich gibt, die das einfach perfekt machen würden: Rendy, Meinl-Reisinger,Kickl! O du glückliche Österreich

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Herzer (244 Kommentare)
am 14.11.2020 09:04

Die Selbstverliebtheit u.a. über die sogenannte Corona-Ampel, um die angeblich die ganze Welt Österreich beneidet, das Zaudern und Zuwarten, die letztlich um 3 Wochen zu spät gesetzten Maßnahmen haben jetzt zu einer kritischen Situation geführt.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 14.11.2020 09:00

Die sommerliche Tiefschlafphase unserer Regierung treibt viele in den Ruin. Tausende Existenzen werden zerstört nur weil ein paar Schauer genüßlich in der Nase gebohrt haben ......

Auf, zu, Auf, zu ......ist kein Plan und ohne Konzept!

TOTALVERSAGER!

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