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Wildwestmethoden um Übernahme des DHL-Paketdiensts

Von Sigrid Brandstätter, 12. Juni 2019, 00:04 Uhr
Wildwestmethoden um Übernahme des DHL-Paketdiensts
DHL-Großkunde Amazon liefert seit Oktober 2018 im Großraum Wien selbst aus. Bild: Reuters

Mehrheitlich staatliche Post AG übernimmt Großteil des Geschäfts und legt DHL-Mitarbeitern nahe, sich andere Jobs zu suchen.

Heute vor drei Monaten gab die Österreichische Post AG bekannt, große Teile des Geschäfts von DHL Paket in Österreich übernehmen zu wollen. "Mitarbeiter und ein Großteil der betroffenen Logistik-Standorte werden übernommen", hieß es in der offiziellen Stellungnahme.

Inzwischen berichten DHL-Mitarbeiter, dass die anfänglichen Versprechen, es werde einen nahtlosen Übergang geben, die Gehälter würden weiter gezahlt und es würden keine Verschlechterungen geben, nicht hielten. "Angeboten werden uns nur Zustell-Jobs. In unseren Standorten lassen sich Post-Leute genau über unsere Prozesse und Abläufe informieren", heißt es von Mitarbeitern. Einer aus dem Übernahme-Team der Post habe durchblicken lassen, dass letztlich nur rund 20 der gut 200 Mitarbeiter gebraucht würden. Dieser wenig freundliche Grundton führt nun dazu, dass die DHL-Belegschaft reihenweise das Weite sucht.

Dazu kommt ein emotionales Thema: Etliche, die seit dem Start 2015 dabei sind, waren stolz, binnen weniger Jahre 27 Prozent Marktanteil geschafft zu haben und damit dem großen Konkurrenten Post durchaus auf die Zehen gestiegen zu sein. Jetzt für diesen Konkurrenten in den Ring zu steigen, kommt für diese kaum in Frage. Weil sich dieser personelle Exodus in den vergangenen Wochen beschleunigt, fürchten die Verbliebenen, dass das Geschäft im Juli (ab 1. August übernimmt die Post) nur schwierig aufrechtzuerhalten sein werde. Darum hat DHL jüngst eine Gegenstrategie eröffnet: Mitarbeitern, die gehen wollen, wird eine einvernehmliche Lösung verweigert. Die Folge für die Betroffenen: Bei Arbeitnehmerkündigung gibt es vier Wochen kein Arbeitslosengeld. Bei der Post wird bestätigt, dass mit jedem Einzelnen Gespräche geführt würden. Wie viele am Ende wechseln, könne noch nicht gesagt werden. Bei DHL Paket will man mit Hinweis auf die laufende Prüfung durch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) gar nichts sagen. Bei der BWB warnt man vor zuviel Aktivität vor der Zustimmung der Kartellbehörde. "Der Zusammenschluss darf erst nach Freigabe erfolgen." Die Prüffrist wurde am Freitag auf Wunsch der Post bis 26. Juni verlängert.

Die Post hat laut Branchenradar 47 Prozent am heimischen Paketmarkt, DHL kommt auf 27 Prozent. Allerdings wird nicht das gesamte Geschäft abgegeben. So sind die DHL-Abholstationen bei Billa nicht betroffen. Der Handelsriese hat sich dem Vernehmen nach vor der BWB gegen das Zusammengehen ausgesprochen.

DHL ist seit 2002 eine Tochter der Deutschen Post. Der neue Vorstand hinterfragt gerade die Auslandsaktivitäten quer über den Globus. In Österreich hat Großkunde Amazon im Herbst in Wien mit einer eigenen Zustellung begonnen. Dies dürfte der Treiber gewesen sein, sich nach vier (teuren) Jahren des Marktaufbaus fast komplett wieder zurückzuziehen. In der Schweiz geht DHL ein halbes Jahr nach Markteintritt wieder.

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Autorin
Sigrid Brandstätter
stellvertretende Leiterin Ressort Wirtschaft
Sigrid Brandstätter
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21  Kommentare
21  Kommentare
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lentio (2.769 Kommentare)
am 12.06.2019 22:42

Man muss auch hier der Kurz-Regierung ein Totalversagen attestieren. Man hätte DHL unbedingt halten müssen, alleine wegen des Wettbewerbs und der dadurch entstehenden Vorteile für Handel, Industrie und Verbraucher. Wahrscheinlich hat es die Regierung noch nicht einmal versucht, sie haben es verschlafen, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren/sind. Die Ausrede, DHL hätte die Strategie geändert lasse ich nicht gelten...

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tomsen1982 (42 Kommentare)
am 13.06.2019 10:33

Und warum genau sollte sich die Regierung in die Geschäfte von Unternehmen einmischen?

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WelserBuerger (2.106 Kommentare)
am 13.06.2019 13:25

Ja, die Kurz-Regierung ist schuld. Übrigens auch an der weltweiten Klimaerwärmung, dem mysteriösen Verschwinden vom Socken im Trockner und an meinem Haarausfall.
Danke für ihre messerscharfen Analysen.

Wo fehlt ihrer Ansicht nach der Wettbewerb? Österr. Post, DPD, GLS, Fedex, UPS, jetzt auch Amazon selbst,GO, unzählige kleine Paketdienstleister, etc. ….. in der Tat, das grenzt schon an Monopolstellung.

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jago (57.723 Kommentare)
am 12.06.2019 21:42

Bei Paketdiensten kann es passieren, dass eine Sendung retour geht, wenn dem Zusteller der Weg zu weit ist.

Da kommts drauf an, ob die Adresse "auf dem Weg" ist oder weit und breit nicht. Mir wäre der Beruf unerträglich.

Manchmal lege ich ihm 5 bis 20€ in die Hand, das überrascht ihn komplett aber es reicht auch hint und vorn nicht.

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tomsen1982 (42 Kommentare)
am 12.06.2019 15:52

Der Artikel ist einfach nur schlecht recherchiert.
Wenn du zwei Unternehmen zusammenlegst dann hast du zwei unterschiedliche Strukturen. Oft gibt es keine vergleichbaren Arbeitsplätze von Firma A bei Firma B. Hat zb. jemand bei die DHL die Paketshops betreut wird es schwer ihm oder ihr die gleiche Tätigkeit bei der Post anzubieten da es dort keine Paketshops gibt.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 12.06.2019 13:04

schlecht + schlechter = ganz schlecht
was anderes kann da nicht rauskommen

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Steuerzahler2000 (4.073 Kommentare)
am 12.06.2019 11:26

Über alle DHL-Mitarbeiter kann ich nichts sagen, aber über diejenigen, die ich kennen lernen "musste", kann ich nur folgendes sagen:

Vermissen werde ich euch SICHER NICHT !

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mehlknödel (3.539 Kommentare)
am 12.06.2019 15:56

Bevor man über die Mitarbeiter schimpft, sollte man sich Gedanken darüber machen, warum nur schlecht qualifiziertes Personal eingesetzt wird. Und warum man unter den Zustellern kaum Österreicher findet. Noch interessanter wird's, wenn man sich einmal so einen Arbeitstag schildern lässt.

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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 12.06.2019 20:52

die Arbeitsbedingungen rechtfertigen eine schlechte Arbeit der Mitarbeiter bzw. schlechte Manieren der Mitarbeiter?

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mehlknödel (3.539 Kommentare)
am 12.06.2019 21:57

Schlechte Arbeit ist das Resultat schlechter Einschulung. Ein, zwei Tage mitfahren ist halt ein bissl wenig. Schlechte Manieren habe ich noch nie erlebt. Gerade in letzter Zeit hatte ich es - speziell bei DHL - immer mit sehr zuvorkommenden Zustellern zu tun.

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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 12.06.2019 09:09

"Etliche, die seit dem Start 2015 dabei sind, waren stolz, binnen weniger Jahre 27 Prozent Marktanteil geschafft zu haben und damit dem großen Konkurrenten Post durchaus auf die Zehen gestiegen zu sein. Jetzt für diesen Konkurrenten in den Ring zu steigen, kommt für diese kaum in Frage."

Wenn jemand das so sieht, dann ist das so.
Diese persönlichen Motive sollte man zur Kenntnis nehmen und diese Entscheidung des Mitarbeiters aus rein persönlichen Motiven akzeptieren.

Ich empfinde dieses Verhalten höchst unprofessionell

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LASimon (11.273 Kommentare)
am 12.06.2019 10:20

Mag sein, dass Identifikation mit "seinem/ihrem" Unternehmen unprofessionell ist für eine/n Arbeitnehmer*in. Wirklich erfolgreiche Unternehmen sind aber auf solch unprofessionell agierende Mitarbeiter*innen angewiesen.

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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 12.06.2019 11:04

Lasimon, Sie haben mein Posting bewusst missinterpretiert.

Behaupte nicht, dass Identifikation mit einem Unternehmen schlecht ist.
Wenn aber jemand aufgrund dieser Identifikation mit dem Unternehmen im Falle des Aufkaufs durch die Konkurrenz nicht mehr für das Unternehmen arbeiten will, dann ist das unprofessionell.

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NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 12.06.2019 08:52

weil das einfach normal ist, wenn 2 Unternehmen verschmelzen mit eigenem (Vertriebs-)System dann wäre es dumm 2 weiter zu betreiben
.
entweder ich zieh es komplett neu auf oder eines hört einfach auf zu existieren
.
ein ganz normaler Prozess, genauso wie ich mir zuerst alles im Detail ansehen will bevor ich mit dem Messer komme, denn ja ich will mir ja das "beste" Personal behalten, wenn ich von Anfangan mit dem Schwert reinhaue ist das "beste" Personal am schnellsten weg denn die haben sofort einen neuen Job
.
alles natürlich, Unternehmen werden gegründet, Unternehmen scheitern, Unternehmen werden aufgekauft, Unternehmen werden umstrukturiert, mal wird Personal aufgestockt, mal abgebaut, so ist halt der Wirtschaftskreislauf

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.294 Kommentare)
am 12.06.2019 07:39

Harte Bandagen von einem ehemaligen Staatsunternehmen, das nun selbst scheinselbständige Subpartner mit uraltem Fuhrpark das letzte abquetscht.
Samstag gegen 16h kämpfte sich in der Nachbarsiedlung noch immer eine sichtlich geschaffte Zustellerin durch die samstag_vor_mittägliche Paketauslieferung.

Auch die Briefzusteller müssen mit ihren überladenen Trolley-Ungetümen durch immer größere Rayone hetzen - inklusive Anreise im öffentlichen Bus.

Hauptsache die Rendite stimmt, wenn das vom Nachbarland gelieferte Packerl beim Rücksenden ein Mehrfaches des ursprünglichen Portos kostet!

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betterthantherest (33.965 Kommentare)
am 12.06.2019 09:37

Schon mal darüber nachgedacht, warum die Pakete auch am Samstag zugestellt werden müssen?

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 12.06.2019 09:48

Das ist unglaublich!

Ich habe auch mal 2 Päckchen an jemanden in Deutschland geschickt. Eines kam an, das zweite kam zurück : Adresse nicht gefunden!

Weil die Post zu dämlich ist, eine Sendung zuzustellen, sollte ich dann auch noch 30 Euro dafür zahlen.

Habe ich nicht gemacht!

Ich zahle dafür mit die teuersten Postgebühren in der Welt, damit eine Sendung von A nach B geliefert wird. Ist die Post nicht in der Lage, eine Sendung zuzustellen, dann kann das nicht mein Problem sein.

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glingo (4.974 Kommentare)
am 12.06.2019 12:03

1. Du musst nicht mit der Post versenden!
2. Der Computer der Post macht nicht leicht Fehler wenn die Adresse nicht gefunden
wird muss ein Mensch danach suchen .
3. Die aller meisten Fehler gehen vom Versender aus.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 12.06.2019 13:03

1. ja
2. Quatsch
3. Quatsch

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glingo (4.974 Kommentare)
am 12.06.2019 07:30

Das ist die neue Sprache unserer Bundesregierung Firmen Stärken Arbeiter und Angestellte klein halten und Leistungen zu Gunsten der Firmen kürzen.
Man braucht dazu nur einen der es Verkaufen kann und die Arbeiter und Angestellte einlullt der nennt sich mit gefaltenen Händen dastehender Kurz.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 12.06.2019 11:00

Outsourcing nennt man das auch bei normalen Filmen!

Man gründet eine zweite Firma und drängt die Mitarbeiter dazu, bei der neuen Firma anzufangen. Natürlich zu schlechteren Konditionen.

War in Deutschland mal sehr beliebt bei Krankenhäusern. Nur heute, bei Pflegekraft Mängel, ist das nicht mehr so einfach.

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