Wifo: 3,50 Euro für 550 neue Arbeitsplätze
LINZ. Studie: Wie sich regionales Einkaufen auswirkt
Kleine Veränderungen im Einkaufsverhalten können große Wirkung haben. Das zeigt eine von der Landwirtschaftskammer beim Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo in Auftrag gegebene Studie. "Monatlich gibt jeder oberösterreichische Haushalt 350 Euro für Lebensmittel aus. Wenn jeder dieser Haushalte nur ein Prozent mehr heimische Lebensmittel kauft, schafft das alleine in unserem Bundesland 550 neue Arbeitsplätze", sagt Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
Die Studie des Wifo wurde für ganz Österreich durchgeführt. Demnach würden bundesweit mit je 3,50 Euro mehr pro Haushalt und Monat für regionale landwirtschaftliche Produkte 3100 Jobs entstehen. Oberösterreich als starkes Agrarland würde besonders davon profitieren. So arbeiten laut Studienautor Franz Sinabell zwar nur vier Prozent der Beschäftigten im agrarischen Kernbereich der Landwirtschaft (30.000 Personen). Als Wirtschaftsfaktor garantieren die bäuerlichen Betriebe aber 60.000 Menschen Beschäftigung in den vor- und nachgelagerten Sektoren, im gesamten Wertschöpfungsbereich seien es 90.000 Menschen. Oberösterreich sichere die Lebensmittelversorgung für 2,3 Millionen Menschen. Der Gesamtproduktionswert der oberösterreichischen Landwirtschaft lag im Vorjahr bei 1,76 Milliarden Euro, besser ist im Österreich-Vergleich nur Niederösterreich.
Was bleibt dem Bauern?
Ob die Landwirte einen fairen Anteil der Wertschöpfung für ihre Produkte erhalten, wollte Wifo-Agrarökonom Sinabell nicht konkret beantworten. Er verwies auf die stetig sinkende Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich, dies habe natürlich oftmals wirtschaftliche Gründe. Von den 3,50 Euro würden auch nur fünf Prozent beim Landwirt ankommen. Neun Prozent der Beschäftigten in Österreich arbeiteten 2018 laut Wifo-Studie im Agrar- und Lebensmittelsektor, davon drei Prozentpunkte in der Landwirtschaft. Der Anteil an der gesamten Wertschöpfung lag bei fünf Prozent, davon knapp ein Prozentpunkt in der Landwirtschaft.
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Was den Bauern bleibt ist ganz einfach beantworten.
Die Supermarktkette Spar weist in ihrer Bilanz eine Eigenkapitalverzinsung von ca. 10 Prozent nach Abzug aller Löhne, aus.
Bei meinem Familienbetrieb schaffe ich momentan nicht einmal 1 Prozent vor Abzug der Lohnkosten.
Wenn wir uns einen Marktüblichen Lohn samt Überstunden auszahlen würden, wäre es eine Minusverzinsung.