Wie Urlauber zwischen den Stühlen landen
LINZ. Bei Problemen schieben Buchungsplattformen und Fluglinien die Verantwortung hin und her
Online-Buchungsplattformen bieten Urlaubsvergnügen mit wenigen Mausklicks. Manches Mal suggieren "weniger als fünf Plätze verfügbar" oder ähnliche Formulierungen, dass der Reiselustige rasch agieren müsse. Gerade bei Flugreisen rät der Arbeiterkammer-Experte Gernot Fieber aber das Gegenteil: sich Zeit nehmen und vergleichen. "Flüge von etablierten Linien sind auf deren Websites nicht automatisch teurer als auf Buchungsplattformen", sagt Fieber.
Fieber rät, parallel auf mehreren Plattformen wie opodo, expedia, kiwi, ab-in-den-urlaub, fluege.de und den Internet-Seiten der Fluglinien direkt zu suchen. Andere Flugvergleichsportale sind Töchter oder Kooperationspartner der oben Genannten. "Manche Verbindungen sind nicht auf jeder Plattform verfügbar", sagt Fieber.
Der Experte sagt, ein Großteil der Konsumenten betrachte nur den Flugpreis und trete mit überzogenen Erwartungen den Flug an. "Wer um 29 Euro fliegt, muss genau schauen, was inkludiert ist."
Wer ganz billig fliegen will, sollte bezüglich der Reisezeiten flexibel sein. "Billige Flüge sind oft ganz früh oder spät und können lange Wartezeiten auf den Anschlussflug bedeuten." Auch ob es günstiger ist, allfälliges Gepäck gleich anzumelden oder erst beim Einchecken, sollte überprüft werden. Die etwa von Laudamotion verrechnete Check-in-Gebühr wird zwar von der Arbeiterkammer bekämpft. Ein rechtskräftiges Urteil gegen diese Zusatzkosten von 55 Euro gibt es noch nicht. Auch gegen die in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen vorgesehenen Stornogebühren wird ein Musterprozess geführt. Bis zu 89 Euro sehen opodo, fluege.de und kiwi vor.
Bei einer AK-Testbuchung verrechneten die Onlinevermittler eine Buchungsgebühr zwischen zwei Euro (expedia) und 14,99 Euro bei fluege.de und ab-in-den-urlaub. Als der Flug storniert wurde, hat opodo den Preis ohne Abzug für Flughafengebühren und Steuern zurückerstattet.
Mühsam wird es bei Beschwerden: Bei einem Testanruf hing der Anrufer 50 Minuten in der Leitung. kiwi bietet nur eine englischsprachige Hotline in Großbritannien. Bei Buchungsänderung wie einem Tausch des Namens des Fluggastes verweisen die Buchungsportale an die Fluglinie. "Die wiederum fühlen sich nicht zuständig, weil nicht bei ihnen gebucht wurde", sagt Fieber. "Da bleibt der Urlauber dann zwischen den Stühlen übrig."
Wovon Fieber abrät, ist, sich bei Anschlussbuchungen auf die Fluglinien zu verlassen. "Da fällt ein Flieger aus, und man versäumt seine teure Kreuzfahrt. Bei einer Buchung übers Reisebüro ist das ein Veranstalterrisiko."
Ob man von Tablet, Standgerät oder Handy buchen will, spielt beim Flugpreis übrigens keine Rolle mehr.
Tipps für gute Preise
* Fluglinien bieten immer wieder Aktionen. Gerade vor Fernreisen bei Newslettern von Lufthansa, Emirates und Co. anmelden und beobachten.
* Konkrete Flugverbindung auf mehreren Plattformen parallel verfolgen und mit Fluglinien-Webseiten vergleichen.
* Preise inklusive aller Gebühren, Steuern und Gepäckskosten vergleichen.
* Individualreisen sind nicht zwingend billiger als Flug-Hotel-Pauschalreisen.
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