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Wie ein Würfel aus dem Innviertel Coronaviren in der Luft einfängt

Von Martin Roithner   01.März 2021

19x19x19 Zentimeter: Diese Maße hat das Gerät, das der Innviertler Maschinenhersteller Wintersteiger im vergangenen halben Jahr entwickelt hat und das dazu beitragen soll, die Corona-Gefahr zu verringern. "Cubusan kann das Infektionsrisiko in geschlossenen Räumen wesentlich minimieren und hat eine stärkere Filterleistung als FFP2-Masken", sagt Daniel Steininger, Vertriebsleiter bei Wintersteiger.

Basis des "Würfels" ist eine Plasmatechnologie. Diese beseitige Bakterien, Pilzsporen und Viren in der Luft praktisch zur Gänze, sagt Steininger. Während herkömmliche Systeme die Luft ansaugten und filterten, erzeuge der Würfel ein Gemisch aus Luft und atmosphärischem Plasma, in dem sich Hydroxyl-Radikale bilden. Wissenschaftler bezeichnen diese Moleküle als "Waschmittel der Atmosphäre". Die Hydroxyl-Radikale werden im Raum verteilt und reinigen die Luft. Ein Würfel könne einen 50-Quadratmeter-Raum von Viren befreien, sagt Steininger.

Besprechungen ohne Maske

Teile des Würfels fertigt Wintersteiger am Stammsitz, zusammengebaut wird das Gerät beim Partnerunternehmen Steurer in Altach, das die Rieder im Mai 2020 übernommen haben. Zunutze machen sich die Innviertler die Erfahrung von Trocknungs- und Aufbewahrungsschränken für Arbeitskleidung, die mit dem gleichen Prinzip gesäubert werden.

Derzeit nutzt das Unternehmen den Würfel hausintern. Besprechungen finden seit Monaten ohne FFP2-Masken statt. Bis Ende April sollen 5000 Geräte ausgeliefert werden, dann fährt Wintersteiger die Produktion auf 10.000 bis 15.000 Stück pro Monat hoch. Ein Würfel kostet 1990 Euro, Anfragen gebe es einige. Auch nach Corona sei die Technologie interessant, "weil es viele Bakterien und Viren gibt, etwa Grippeviren."

Ein Bewusstsein für Luftfiltersysteme will auch Josef Hackl schaffen. Den Linzer haben Stationen bei Rosenbauer, Banner, Teufelberger und Umdasch zur Wild-Gruppe mit Sitz in Völkermarkt in Kärnten geführt. Die 470 Mitarbeiter haben sich auf Produkte für die Medizintechnik spezialisiert.

Mit zehn weiteren Experten hat Hackl nun eine Onlineplattform ins Leben gerufen. Das "Expertenforum Reinraumtechnologien gegen Covid-19" soll als Anlaufstelle für Betriebe und die öffentliche Hand im Bereich Lüftungs- und Filtertechnik dienen. Mit dabei sind Reinraum-Unternehmen, Universitäten und Anwender der Filtertechnik aus der Großindustrie.

Hackl: "Uns geht es nicht ums Geld, sondern darum, das Thema in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Ewig mit Lockdowns und Masken weiterzumachen, wird nicht funktionieren. Und die Coronakrise wird uns trotz des Impfstarts noch länger begleiten."

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19. April 2024