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Wie die Sanierung des insolventen Anlagenbauers Hitzinger gelingen soll

Von Sigrid Brandstätter   16.Mai 2019

Vergangenen Freitag erfolgte die endgültige Zustimmung der Wettbewerbsbehörde zum Einstieg. Seit Montag sind die neuen Eigentümer des Linzer Generatorenbauers Hitzinger damit offiziell am Zug. Die Neuen, das sind zu 51 Prozent die Dörflinger Beteiligungsgesellschaft, zu einem Drittel der neue Geschäftsführer Dietmar Pfeiffer und zu je acht Prozent die beiden langjährigen Hitzinger-Manager Jochen Philipp und Daniel Huber.

Dem Investor Wilhelm Dörflinger und dem Manager Dietmar Pfeiffer wurde der insolvente Anlagenbauer angeboten, "als im Dezember die meisten der 20 Interessenten schon abgesprungen waren", erzählt Pfeiffer. Der Manager wollte schon länger auf eigene Rechnung tätig werden. Bei dem Unternehmen sah er die passende Gelegenheit: Viele Abläufe seien nicht optimal, das bringe viele Einsparmöglichkeiten, so der Verfechter eines schlanken Managements.

Philipp und Huber haben als Führungskräfte an den Fortführungsrechnungen und am Aufbereiten der Verkaufsunterlagen mitgewirkt. Ende Februar überlegten sie, selbst einzusteigen, berichten die beiden im OÖN-Gespräch. Zu dem Zeitpunkt schien es, als ob das Unternehmen zerschlagen werden würde. "Wir haben uns zugetraut, daran mitzuwirken, dass das Unternehmen als Ganzes erhalten bleibt", so Philipp und Huber.

"Wir kennen die Räder, an denen man drehen muss, um das Unternehmen dauerhaft zum Erfolg zu führen", sagen alle drei. Warum es jetzt klappen soll, zählt Techniker Huber auf: Mit der Insolvenz sind die Gewährleistungsansprüche aus der Vergangenheit weg. Wie berichtet, war eine Reklamation aus dem Jahr 2006 der Anlass für die völlig überraschende Insolvenz im November. "Der Rucksack ist weg." Ein Teil einer Sparte wird vorerst stillgelegt – damit wurde kein Geld verdient. Zug um Zug werde die Produktion modernisiert.

Was die Mannschaft motiviert, sei, dass wichtige Kunden in der Phase der Insolvenz neue Aufträge erteilt hätten. "Unsere Auslastung reicht eineinhalb Jahre", so Vertriebsmann Philipp.

200 der 240 Mitarbeiter bleiben

Pfeiffer ergänzt, mehrere Eigentümerwechsel (Altgesellschafter verkauften an HTI, dann Weitergabe an RLB Steiermark, später an Aichhorn Gruppe) hätten der Firma in den vergangenen zehn Jahren geschadet. "Dabei gab es von 1993 bis 2017 kein einziges Verlustjahr." Dennoch habe das Firmenimage gelitten.

200 der zuletzt 240 Mitarbeiter unterschrieben die neuen Arbeitsverträge. Der neue Mehrheitseigentümer Dörflinger kündigt an, die Mannschaft an künftigen Gewinnen beteiligen zu wollen.

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