Wettbewerbshüter wollen die Hausapotheken stärken
WIEN / LINZ. Liberalisierung könnte laut Wettbewerbsbehörde ein Rezept gegen den Hausärztemangel sein, Apothekerkammer zweifelt Studie an.
Legt die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) dem Gesundheitssektor den Finger in die Wunde? Nach einer Untersuchung über die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum kommt die Behörde zum Ergebnis, dass Wettbewerb, etwa bei Hausapotheken, im Kampf gegen den Hausärztemangel am Land helfen könnte. „Wettbewerb kann ein Werkzeug sein“, sagte BWB-Generaldirektor Theodor Thanner. Bei der Apothekerkammer zweifelt man die Studie an.
Die BWB erwartet, dass sich der Ärztemangel verschärft. Von 3900 Allgemeinmedizinern werden in den nächsten zehn Jahren mehr als 2000 das Pensionsantrittsalter erreichen. Nachfolger seien nur schwer zu finden. Thanner: „Man muss den Beruf Landarzt attraktiver machen.“
Die Wettbewerbshüter schlagen vor, den Apothekenmarkt zu liberalisieren, um Hausarztordinationen am Land attraktiver – und damit lukrativer – zu machen. Dabei stelle die ärztliche Hausapotheke „aus wettbewerblichen Gesichtspunkten ein entscheidendes Instrument“ dar. Derzeit dürfen praktische Kassenärzte nur dann eine Hausapotheke betreiben, wenn es im Umkreis von vier bzw. sechs Straßenkilometern keine öffentliche Apotheke gibt. Die BWB fordert die ersatzlose Streichung dieser gesetzlichen Mindestentfernungen.
Der Konter der Kammer
Der Konter der Apothekerkammer: Allein bei einer Streichung von Mindestentfernungen würden 600 öffentliche Apotheken in ihrer Existenz gefährdet. Die Folge wäre eine Verschlechterung der Versorgung der Bevölkerung. „In der Gesundheitspolitik ist kein Platz für Wettbewerb um jeden Preis. Der Bericht enthält zahlreiche inhaltliche Fehler und negiert Zahlen, Daten und Studien. Er zeugt von einer unsachlichen, voreingenommenen Haltung zugunsten ärztlicher Hausapotheken“, sagt Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der österreichischen Apothekerkammer. Am Freitag sollen in Wien die Mängel der Untersuchung in einer extra einberufenen Pressekonferenz näher aufgezeigt werden.
Insgesamt gibt es in Österreich 1438 von Apothekern geführte Apotheken, davon 29 Filialapotheken und 37 Krankenhausapotheken ohne angeschlossene öffentliche Apotheken. Demgegenüber gibt es 794 von Kassenärzten geführte Hausapotheken. 38 Prozent der Gemeinden verfügen weder über eine Apotheke noch eine Hausapotheke. Rund 26 Prozent der Gemeinden verfügen über keinen Kassenarzt.
Für die Patienten sind Hausapotheken das Beste!
Und in Apotheken wird zu 90% wirkungsloses Zeug angeboten. Nein es wird einem sogar fachlich kompetent empfohlen!
„Der Konter der Apothekerkammer: Allein bei einer Streichung von Mindestentfernungen würden 600 öffentliche Apotheken in ihrer Existenz gefährdet. Die Folge wäre eine Verschlechterung der Versorgung der Bevölkerung“.
Offensichtlich ein Konter aus dem Reich der Märchen.
Aber einer erkrankten Person ist es derzeit im ländlichen Raum zumutbar 5 Km weit zum Hausarzt zu laufen !
Unsere Hausärzte haben jetzt ihre Ordinationen vom Ortszentrum in die Einöde verlegt nur weil es eine Apotheke in der Nachbargemeinde gibt.
Ältere Personen sind auf Fahrgemeinschaften, Verwandte oder Bekannte angewiesen die sie von A nach B transportieren.
Ein Arzt sollte im Ortszentrum angesiedelt sein und sein Auskommen haben, für Almosen geht man sicher nicht studieren.
Da muss schon mehr Netto im Geldbörserl über sein !
Genau das ist eben dass Problem des Ärztemangels, was habe ich von einer Apotheke wenn kein Arzt in der Nähe sich mehr niederlässt ?
Die Ärztekammer hat leicht reden, das ist mMn eine Monopolstellung ähnlich der Tabak/Trafiken in Österreich.
Eine bessere Versorgung hatten wir hier in unserer Gemeinde und in den umliegenden Gemeinden als es noch keine Apotheke gab !
Da ging man zum Arzt, meistens zu Fuß und dann mit den benötigten Rezepten wieder nach Hause.
* Apothekerkammer nicht Ärztekammer !